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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorauseilt?«
    Die Hände des anderen Gauners begannen zu zittern. Es sah so aus, als wolle er zupacken und Cascal erwürgen.
    »Sprich nicht mehr davon, L’ombre«, murmelte er schließlich. »Denk an die tausend Dollar und stell keine Fragen.«
    Das Amulett vibrierte wieder stärker. Es warnte.
    »Stop«, sagte Clastowe plötzlich. »Ab hier gehen wir zu Fuß. So leise wie möglich.«
    »Warum?«
    »Damit er uns nicht hört.«
    Cascal stoppte den Motor. Er drehte sich und umklammerte Clastowes Oberarm. »Warum soll er uns nicht hören? Ich denke, wir sollen ihn in Sicherheit bringen?«
    »Ich weiß, was ich tue«, knurrte Clastowe ihn an. »Los, steigen wir aus.«
    »Was hast du vor, Ben?« flüsterte Cascal. »Was hast du vor? Sag es mir, oder ich steige aus.«
    Der Teufelsdiener inkognito seufzte. »Paß auf«, sagte er. »Rund eine Meile von hier muß eine kleine Lichtung sein. Dort ruht er mit Sicherheit aus. Wir haben eine gehörige Strecke durch den Wald gemacht, und er ist von dem Absturz und den damit verbundenen Strapazen erschöpft. Wir nähern uns dieser Lichtung und überraschen ihn.«
    »Warum überraschen? Rede endlich, Clastowe.«
    »Die Idee stammt nicht von ihm selbst, für eine Weile für tot zu gelten und dann überraschend wieder aufzutauchen. Er könnte dagegen sein.«
    »Wie kommt es nur, Ben, daß ich dir nicht glaube?«
    »Glaub, was du willst. Aber wenn du mir nicht hilfst, wirst du auf die tausend Dollar verzichten müssen.«
    Cascal preßte die Lippen zusammen. Er dachte an die Bilder, die das Amulett ihm gezeigt hatte. Das war der Grund, aus dem er weiter mitmachte. Aber er würde auf Clastowe aufpassen. Der Mann plante etwas anderes, als er erzählte. Er wollte Yves als Werkzeug benutzen.
    »Also gut. Wo ist diese Lichtung, auf der dein Freund sich ausruht? Du mußt dir deiner Sache ja sehr sicher sein. Dein unsichtbarer Kundschafter, eh? Er verrät es dir?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, L’ombre!«
    »Schon gut, Ben.« Er wußte, daß er nie wieder Ruhe finden würde, wenn er jetzt umkehrte. Er mußte das Rätsel lösen, so oder so. Aber er würde Clastowe hindern, ein Verbrechen zu begehen. Denn nichts anderes konnte Clastowe planen. »Gehen wir…«
    ***
    In der Tat hatten Wang und Su Rast gemacht. Su Ling war erschöpft. Sie konnte nicht mehr weiter. Der Eilmarsch durch den Wald, durch das hindernde Unterholz abseits der Wege, vorbei an Skorpionen und Schlangen, hatte sie erschöpft. Sie hockte auf einem umgebrochenen Baumstamm, mit hängenden Schultern. Wang Lee stand sichernd da. Er hielt einen abgebrochenen, harten Ast in der Hand, den er als Schlagstock verwenden konnte. Er war nicht nur ein Meister mit dem Schwert, sondern auch mit dem Stab. Im Ken-Do kam ihm kaum ein anderer Kämpfer gleich.
    Er hatte das sichere Gefühl, beobachtet zu werden. Aber er konnte den Beobachter nicht sehen. Leonardos Schatten war nicht in der Nähe.
    ***
    Monica Peters berührte mit beiden Händen den Bauch ihrer Schwester. »Du hast Angst«, sagte sie leise. »Ich fühle es. Du siehst Tod.«
    »Ich hatte noch nie Visionen«, erwiderte Uschi. »Du weißt es. Aber… es ist so seltsam. So bedrückend. Jemand wird sterben. Wir wissen es.«
    Sie lag auf dem Bett ausgestreckt, die Augen geschlossen. Sie lauschte in sich hinein, versuchte sich der Stimme zu verschließen. Aber sie konnte es nicht. Und über die telepathische Verbindung bekam ihre Schwester dieses bedrückende Gefühl ungedämpft mit.
    »Er hätte nicht dorthin gehen dürfen«, flüsterte Uschi. Ihre Hände legten sich auf die ihrer Schwester. Das werdende Leben unter ihrem Herzen war bereits deutlich fühlbar. Aber in diesem Moment beruhigte, erfreute es nicht. Es verbreitete Angst. Was würde werden?
    »Ich will nicht, daß er stirbt«, flüsterte Uschi. »Es sind schon zu viel gestorben. Kerr, Tanja Semjonowa, Colonel Odinsson, Bill Fleming… bitte, nicht auch noch Rob! Nicht er!«
    »Vielleicht ist es Wang Lee, der stirbt…«
    »Dann hätte ich doch nicht diese Angst…« Sie richtete sich mühsam auf. »Wir müssen doch etwas tun! Wir können es nicht einfach zulassen, daß er stirbt!«
    »Aber was sollten wir tun? Hinfliegen? Wir kämen doch zu spät«, flüsterte Monica verzweifelt.
    »Wir könnten ihn telepathisch zu erreichen versuchen.«
    »Ich glaube nicht, daß unsere Fähigkeiten dazu ausreichen. Wenn er selbst ein Telepath wäre…«
    »Laß es uns versuchen, Mony. Er muß umkehren, ehe es zu spät ist. Wir
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