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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aus den anderen geworden war, aus Sid Amos und Boris Saranow. Aber es war anzunehmen, daß Leonardo sie getötet hatte, um jede Möglichkeit einer Rückeroberung auszuschalten.
    Aber Merlins Burg mußte zurückgewonnen werden!
    Es ging nicht an, daß dieses Bollwerk zu einem Spielball höllischer Kräfte wurde. Es wäre der Untergang der Welt, das Ende einer Ära. Caermardhin beinhaltete eine unglaubliche Macht. Zu leicht konnte sie mißbraucht werden, und die Folgen würden verheerend sein.
    »Wir brauchen Hilfe«, sagte Wang.
    »Aber wer soll sie uns geben?« erkundigte sich Su Ling ratlos. »Zamorra und Merlin und die Druiden sind vielleicht tot… sind doch bei Merlins Erweckung einfach im Nichts verschwunden, und nicht einmal Sid Amos konnte sie mehr finden…«
    »Es gibt noch andere Leute, die man um Hilfe bitten kann«, sagte Wang.
    »Leute? Meinst du Fenrir, den telepathischen Wolf? Erstens wissen wir nicht, wo er sich herumtreibt, und zweitens dürfte er nicht gerade sonderlich viel ausrichten können. Lord Saris in Schottland…«
    »He, woher weißt du von dem?« staunte der Mongole überrascht. »Aber der Lord wird uns nicht helfen können. Ich denke eher an Ted Ewigk.«
    »Der ist in Rom und weit entfernt…«
    »Aber man kann ihn anrufen und ihn bitten, hierher zu kommen. Immerhin besitzt er einen Dhyarra-Machtkristall 13. Ordnung. Dem dürfte auch Leonardo deMontagne nicht unbedingt viel entgegenzusetzen haben.«
    »Aber Ewigk wird es schwer haben, in Caermardhin einzudringen. Es dürfte schier unmöglich sein«, gab Su Ling zu bedenken. »Ich bezweifle sogar, daß wir wieder hinein könnten. Leonardo wird alles abschotten, damit ihm keiner an den Kragen kann. Immerhin muß er ja mit dem Versuch einer Rückeroberung rechnen.«
    Wang nickte.
    »Ewigk wird einen Weg finden«, sagte er. »Und dann wäre da auch noch dein Boß…«
    »Tendyke«, nickte Su Ling. Ihr Gesicht hellte sich auf. »Ja, das wäre eine Möglichkeit.«
    Sie arbeitete als Dolmetscherin für die »Tendyke Industries«, eine Holdingfirma, die eine Menge Firmen verschiedener Branchen in sich vereinigte. Das Wirtschaftsimperium gab Robert Tendyke, dem Abenteurer, den nötigen finanziellen Spielraum, seinen privaten Interessen und vor allem seiner Weltenbummlerleidenschaft nachzugehen. Er sprach selten über seine Firmen und das Geld, was er damit machte, und auch Zamorra hatte bislang nicht herausfinden können, wie weitverzweigt dieses Wirtschaftsimperium in Wirklichkeit war. Aber es stand dem ebenfalls weltweit operierenden Möbius-Konzern, von dem Zamorra des öfteren Unterstützung erhielt und mit dessen Juniorchef er schon zahllose Abenteuer durchgestanden hatte, nur wenig nach.
    Robert Tendyke war ein geheimnisvoller Mann. Es hieß, daß er sieben Leben habe, wie eine Katze, daß er Geister sehen könnte und ähnliches. Niemand wußte genau, was daran wahr war. Fest stand, daß er fast jede Ecke der Welt wie seine Westentasche kannte, und immer dort zu Hause war, wo es die haarsträubendsten Abenteuer zu erleben gab. Tendyke war ein Mann, für den die Rückeroberung von Caermardhin wahrscheinlich eine Herausforderung war.
    »Last order, please«, unterbrach die laute Stimme des Wirtes die Unterhaltung seiner Gäste. Die Sperrstunde stand unmittelbar bevor, und jetzt gab es die letzte Gelegenheit, noch ein Bier oder einen Whisky zu bestellen.
    Wang und Su verzichteten darauf.
    Sie hatten ein kleines Hotelzimmer angemietet, das sie jetzt aufsuchten. Es gab Telefon, und Wang Lee ließ sich in einen Sessel fallen und zog den Apparat zu sich her. Für jemanden, der wußte, aus welcher Zeit der Mongole eigentlich stammte, war es ein verwirrendes Bild, zu sehen, wie das lebende Fossil mit der modernen Technik umzugehen verstand.
    »Ich rufe Ewigk an«, sagte er.
    »Weißt du denn überhaupt, wo du ihn erreichen kannst?« fragte Su Ling skeptisch. »Immerhin posaunt er ja nicht überall in der Welt herum, wo man ihn finden kann – aus gutem Grund.«
    Ted Ewigk war einer der meistgesuchten Männer der Erde. Sara Moon, die Herrscherin der DYNASTIE DER EWIGEN, hätte ihn, ihren Vorgänger, liebend gern tot gesehen. Aber bislang hatte er vor den Nachstellungen der EWIGEN Ruhe – vorwiegend deshalb, weil er sich ein wenig eingetarnt hatte.
    »Ich weiß, in welchem Hotel er in Rom wohnt und daß er sich dort Teodore Eternale nennt«, sagte Wang Lee. »Das müßte eigentlich reichen. Hallo, Vermittlung.« Er hatte den Telefonhörer bereits am
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