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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady
Autoren: Unbekannt
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nähern."
    Das Beiboot durchstieß die Wolkendecke des Planeten, und Tipa konnte den ausgedehnten Dschungel sehen. Ursus war von den Dabrifanern als ausgezeichnetes Versteck für ein Waffenlager angesehen worden, und sie hatten nichts getan, um die Natur dieser Welt zu verändern. Dabrifa besaß einige hundert solcher Stationen. Der Vorteil lag auf der Hand. Schiffe im Einsatz brauchten nicht jedes Mal bis ins System Normon zurückzukehren, um alle Vorräte aufzufrischen. Sie flogen den nächstgelegenen Stützpunkt an und ergänzten Waffen und Nahrungsmittel.
    Tipa Riordan und ihre Piraten hatten im Laufe der letzten Jahrzehnte mit Erfolg einige Dutzend dieser Lager überfallen und ausgeraubt. Jedes Mal, wenn man Imperator Dabrifa die Nachricht von einem solchen Überfall überbrachte, begann er zu toben und versicherte, dass er von nun an alle Stationen mit Schiffen absichern würde. Aufgrund der hochfliegenden Pläne des Diktators brauchte er seine Flottenverbände jedoch an anderen Stellen dringender, und so kam er nie dazu, seine Drohung wahr zu machen.
    Stationen der Zentralgalaktischen Union und des Carsualschen Bundes waren ebenfalls nicht sicher vor Tipas Piraten.
    Tipa lächelte befriedigt, wenn sie an verschiedene Raubzüge der letzten Jahre dachte.
    Dann verfinsterte sich ihr Gesicht. Sie erinnerte sich an das Ende des Solsystems und im Zusammenhang damit an Rhodans Tod. Mehr noch als „ihr Junge", wie sie Rhodan genannt hatte, war Tipa Riordan eine Anhängerin einer vereinten Menschheit. Deshalb kämpfte sie gegen alle Gruppen, die von einer solchen Einheit nichts wissen wollten.
    Die Nachricht vom Untergang des Solsystems war für Tipa ein schwerer Schlag gewesen, und mehr als viele andere Menschen klammerte sie sich an die hoffnungsvollen Gerüchte, die seit einiger Zeit in der Galaxis kursierten.
    Perry Rhodan, so wurde behauptet, sei noch am Leben. Die Zerstörung des Solsystems sei ein gelungener Trick des Großadministrators gewesen. In Wirklichkeit befänden sich die Menschheit und ihr Heimatsystem an einem sicheren Platz.
    Solche Vorstellungen waren alles andere als real, aber Tipa träumte davon, dass sie wahr sein könnten.
    Ihre Gedanken konzentrierten sich auf das Geschehen außerhalb des Beibootes. Sie schwebten jetzt über der Flussquelle in einem kleinen Talkessel.
    Auch die elf anderen Beiboote hatten das Ziel erreicht.
    „Da wären wir", sagte Dantroff. „Ich hoffe, dass wir unentdeckt geblieben sind. Ich bin gespannt, wie nahe wir an das fremde Schiff herankommen"
    „Das werden wir bald wissen", sagte Tipa ungeduldig. „Machen wir weiter."
    Dantroff wollte gerade seine Befehle geben, als das Ortungsgerät zu summen begann. Auf dem Bildschirm zeichneten sich die Umrisse eines Diskusschiffes ab, das sich langsam auf die Oberfläche des Planeten herabsenkte.
    „Eine Space-Jet!" erkannte Kawa Dantroff verblüfft. „Woher mag sie kommen?"
    „Ein Modell der Solaren Flotte!" sagte Tipa. Ihr Gesicht rötete sich vor Zorn. „Also steckt doch Atlan dahinter."
    Dantroff hob einen Arm, um sie zum Schweigen zu bringen, denn in diesem Augenblick sprach das Funkgerät des Beiboots an.
    „Die Space-Jet versucht, mit dem Kugelraumschiff in Funkkontakt zu treten", flüsterte Dantroff. „Hören wir zu, was man sich zu sagen hat."
    Sofort trat innerhalb des Beiboots Stille ein. Tipa beugte sich gespannt nach vorn. Aus dem Empfänger kam ein Rauschen, dann ertönte die nervöse Stimme eines Mannes, der sich des Interkosmo bediente, einer Sprache, die von fast allen raumfahrenden Völkern der Galaxis mehr oder weniger gut beherrscht wurde.
    „Hier ist Sergeant Antony Larall", rief das Besatzungsmitglied der Space-Jet. „Ich war Funktechniker auf dem Flaggschiff der siebenundsechzigsten Strategischen Flotte unter General Hiram Kassandy. Der Name des Schiffes ist REDHORSE." Tipa und Dantroff wechselten einen schnellen Blick. Noch stand nicht fest, was der Sergeant auf Ursus wollte.
    „Sprechen Sie weiter, Sergeant", sagte eine unbeteiligt wirkende Stimme, die nur von Bord des Kugelraumschiffs kommen konnte.
    Man hörte Laralls schweres Atmen. Gleich fuhr der Sergeant fort: „Ich habe im Konferenzraum der REDHORSE Abhörgeräte installiert. Dadurch ist es mir gelungen, ein Gespräch zwischen General Kassandy und einigen Kommandanten des Flottenverbandes zu belauschen."
    Tipa ballte die Fäuste.
    „Ein Deserteur!" rief sie empört.
    „Still!" zischte Dantroff. „Der Kerl spricht
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