Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
anderer konnte eine Gedankenkette so schnell zu Ende bringen wie er. Manchmal kam es vor, dass er unverständliche Äußerungen von sich gab - zunächst jedenfalls erschienen sie anderen Menschen unverständlich. Wochen und Monate später er hielten solche Aussprüche des Transmittergeschädigten oft eine neue Bedeutung, so dass Saedelaeres Auftraggeber anfingen, jedem von ihm gesprochenen Wort aufmerksam zuzuhören.
    Am 8. Februar hielt Saedelaere sich in Quinto-Center, dem Hauptquartier der United Stars Organisation (USO), auf. Diese Organisation unter der Führung des Arkoniden Atlan trug ihren Namen seit längerer Zeit zu Unrecht, denn sie war ausschließlich dazu da, für die im GHOST-System versteckte Menschheit einzutreten.
    Saedelaere hatte vor seiner Ankunft in Quinto-Center ein Jahr auf der Erde gelebt. Ein Geheimauftrag Perry Rhodans hatte ihn in das Hauptquartier der USO geführt. Saedelaere sollte Atlan bei der schweren Aufgabe unterstützen, die Hauptwelten der großen Sternenreiche zu beobachten. Nach dem fehlgeschlagenen Angriff Dabrifas auf das Solsystem waren die Spannungen zwischen dem Imperium Dabrifa auf der einen und dem Carsualschen Bund auf der anderen Seite ständig gestiegen. In den letzten Tagen hatte diese bisher nur mit Worten geführte Auseinandersetzung eine überraschende Wendung genommen, denn die Zentralgalaktische Union, offenbar angespornt durch die Ereignisse auf Olymp, hatte in aller Deutlichkeit ihre Verbundenheit mit dem Carsualschen Bund bekanntgegeben.
    Perry Rhodan und Atlan ahnten, dass Dabrifa nun anfing, nervös zu werden. Die Flotten des Imperators mussten ständig beobachtet werden. Ein Krieg zwischen den drei großen Sternenreichen hätte für die Menschheit einen neuen Rückschlag bedeutet.
    Rhodan und Atlan machten sich außerdem Sorgen über die Accalauries, die man erneut in verschiedenen Systemen der Galaxis beobachtet hatte. Auch war das Rätsel des aus einer unterseeischen Station geborgenen Neandertalers Lord Zwiebus weiterhin ungelöst, Hätte Atlan geahnt, dass innerhalb der nächsten Tage eine neue große Gefahr auftauchen würde, die gelassene Freundlichkeit, mit der er Alaska Saedelaere begrüßte, wäre nachdenklichem Ernst gewichen.
    Saedelaere, fast zwei Meter groß und so dürr, dass die Uniform schlaff an seinem Körper hing, salutierte lässig und warf einen Packen gebündelter Papiere auf den Schreibtisch des Lordadmirals. Wie immer trug Saedelaere seine Maske; er wirkte dadurch wie das Mitglied einer drittklassigen Theatergruppe.
    „Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Sir", sagte Saedelaere in seiner holprigen Sprechweise.
    „Der Großadministrator entbietet Ihnen freundschaftliche Grüße."
    Atlan hob den Blick.
    „Wie geht es Ihnen, Alaska?"
    „Ausgezeichnet, Sir", erwiderte der Transmittergeschädigte. „Danke, Sir."
    Atlan nickte und deutete auf einen freien Stuhl.
    Das Büro des Lordadmirals glich eher der Kontrollzentrale eines Raumschiffs als einem Schreibzimmer. Zahlreiche Bildschirme und Anzeigetafeln bedeckten die Wände. Der Tisch war mit Sprach- und Ortungsgeräten übersät.
    Saedelaere deutete auf die Papiere, die er mitgebracht hatte.
    „Das sind verschiedene Studien über die augenblickliche Situation innerhalb der Galaxis sowie die Unterlagen, die dazugehören."
    Atlan bedachte das Paket nur mit einem kurzen Blick.
    „Hören Sie zu, Alaska. Die Situation ist uns beiden klar. Wir müssen keine klugen Aufsätze lesen, um zu wissen, was Dabrifa oder die anderen tun könnten.
    Ich erwarte die Berichte mehrerer Agenten aus dem System Normon", sagte der Arkonide.
    „Die siganesischen USO-Spezialisten sind in Dabrifas Palast verteilt. Der Diktator kann nicht einmal husten, ohne dass dies nicht von uns registriert wird. Wir..."
    Atlan unterbrach sich, weil der Bildschirm eines kleinen Sprechgeräts hell wurde. Das schmale Gesicht eines jungen Raumfahrers zeichnete sich darauf ab.
    „Smonks!" rief Atlan. „Ich hatte befohlen, dass man mich nur wegen wichtiger Ereignisse anrufen soll. Was. ist geschehen?"
    „Da ist eine Frau, Sir", erwiderte Smonks unsicher.
    „Sie kennt den USO-Kode und ruft uns über Hyperfunk."
    Atlan hob die Augenbrauen.
    „Eine Frau? Smonks, sind Sie sicher, dass Sie sich nicht täuschen?"
    „Absolut, Sir", erwiderte Smonks eifrig. „Sie lässt sich nicht abweisen. Sie sagte, dass ich sie auf jeden Fall mit Ihnen verbinden soll. Sie bezeichnete Sie als ... äh ... Beuteterraner und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher