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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady
Autoren: Unbekannt
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klug, um sich in einen solchen Kampf einzulassen."
    „Ich traue diesem arkonidischen Schwachkopf noch andere Fehler zu", gab Tipa zurück.
    Dantroff sah die Sinnlosigkeit weiterer Argumentation ein und verließ die Kabine.
    Während er sich der Zentrale näherte, gab er über sein Armbandgerät die ersten Befehle.
    Tipa blieb in ihrer Kabine. Sie würde sie nur verlassen, wenn es zu einer gefährlichen oder interessanten Situation kommen sollte.
    Dantroff stieß eine lautlose Verwünschung aus. Er sah Komplikationen voraus.
    Wer immer die ARPEGE angegriffen hatte, musste mit Gegenschlägen der Piraten rechnen.
    Geduld und Nachsicht gehörten nicht zu den Charaktereigenschaften Tipa Riordans.
    „Hübsch wie eine tote Maus", sagte der Erste Wesir, als er die Zentrale der DREADFUL betrat und sich im Kommandostand niederließ.
    Der Erste Navigator beugte sich erstaunt zu ihm herüber.
    Dantroff winkte ab.
    „Nichts!" sagte er. „Es ist nichts."
    Zuerst fanden sie Trümmer der ARPEGE. Sechzig Meilen von jenem Punkt entfernt, den der Kommandant des Kurierschiffes an die Besatzung der DREADFUL als Kampfplatz angegeben hatte.
    Dantroff presste die Lippen zusammen, als sich herausstellte, was für das Ansprechen der Massetaster verantwortlich war. Er sagte nichts. Die Suche nach Überlebenden schien aussichtslos, doch Dantroff ließ die DREADFUL und die drei anderen Schiffe den Sektor mehrmals durchfliegen.
    Sie fanden drei halbtote Piraten in Kampfanzügen.
    Die Männer hatten sich aus einer Rettungsschleuse der ARPEGE katapultiert und waren entkommen. Sie schienen nicht zu begreifen, dass man sie gerettet hatte. Es handelte sich um zwei Hangartechniker und einen Gunner. Sie stammelten undeutliche Sätze, als man ihnen die Raumanzüge auszog.
    Dantroff schaltete den Interkom ein.
    „Wenn du nicht willst, dass wir aus deiner Kabine eine Krankenstation machen, wirst du dich jetzt in die Klinik der DREADFUL begeben müssen", sagte er boshaft, als Tipa sich meldete.
    „Überlebende?" keifte die alte Frau.
    „Ja. Drei. Ziemlich am Ende mit den Nerven. Sie scheinen einige unangenehme Dinge erlebt zu haben."
    „Sagen sie etwas über den Angreifer?"
    „Wirres Zeug. Aber eines steht fest: Atlan hat mit dieser Sache nichts zu tun" Ein paar Sekunden später war es still. Dann erfolgte ein Knacken. Tipa hatte die Verbindung unterbrochen. Dantroff winkte die Sanitäter herbei und deutete auf die Geretteten.
    „Schafft sie in die Klinik!" befahl er. „Seid vorsichtig. Sie dürfen nicht sterben."
    An den Trümmern der zerstörten ARPEGE vorbei, raste die DREADFUL mit ihren Begleitschiffen in Richtung des Gal-Systems davon.
    Dr. Koy Kiyomi presste die Injektionspistole einen Augenblick gegen den Oberarm des Geretteten, dann trat er einen Schritt zurück. Der Ausdruck seines Gesichts zeigte, dass er auf eine Reaktion wartete.
    „Nun?" grollte Tipa ungeduldig und stieß die Spitze ihres hydraulischen Stocks heftig auf den Boden. „Haben Sie mich nur hier hergelockt, um mich mit Ihren medizinischen Praktiken vertraut zu machen?" Sie vollführte eine unwillige Handbewegung. „Verdammt will ich sein, wenn ich Sie jemals an mich heranlasse."
    Dr. Kiyomi, Bordarzt der DREADFUL, blieb völlig unbeeindruckt. Er war solche Ausfälle von seiner Chefin gewohnt und ignorierte sie in den meisten Fällen. Diesmal konnte er sich jedoch eine Antwort nicht verkneifen.
    „Als Zellaktivatorträgerin sind Sie noch nicht mal ein hypothetischer Patient für mich, Mylady!"
    Die grünen Augen der Piratin flackerten. Ihre Wangen schienen noch tiefer einzufallen.
    Plötzlich kicherte sie.
    „Was?" Sie gab dem Arzt einen gutmütigen Schubs. „Sie alter Gauner, Doc."
    Kiyomi deutete auf den Patienten.
    „Er ist unsere einzige Hoffnung", sagte er. „Die beiden anderen haben so starke psychische Störungen, dass wir in den nächsten Wochen kaum ein vernünftiges Wort von ihnen hören werden" Tipa starrte nachdenklich auf den Mann hinab, der zur Besatzung der ARPEGE gehört hatte und nun bewegungslos vor ihr in einem Bett der Bordklinik lag.
    „Ich kann nicht verstehen, dass allein die Tatsache eines Angriffs einen so starken Schock in diesen drei Männern ausgelöst hat", sagte Dr. Kiyomi. „Als Besatzungsmitglieder eines Piratenschiffs mussten sie immer mit einem solchen Zwischenfall rechnen.
    Sie waren seelisch darauf vorbereitet. Es sei denn..."
    „Fahren Sie fort, Doc!" befahl Dantroff.
    „Es sei denn, jemand hätte gegen die ARPEGE eine uns
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