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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady
Autoren: Unbekannt
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des Planeten Ursus kam und den ein Verbindungsmann der Piraten abgestrahlt hatte.
    Kawa Dantroff kam mit dem Klartext des Funkspruchs in Tipas Kabine.
    „Lies mir den Text vor", sagte Tipa zu dem Ersten Wesir.
    „Geheimnisvolles Kugelraumschiff von sechzig Meter Durchmesser auf Ursus gelandet", las Dantroff. „Empfange Schwingungsimpulse auf paramechanischer Basis."
    „Allerhand!" entfuhr es Tipa. Dann brach es aus ihr hervor: „Das ist das Schiff, das die ARPEGE vernichtet hat. Bradin berichtete, dass sein Geist durch psychischen Druck beeinflusst wurde. Auch seine Schilderung des angreifenden Schiffes stimmt mit der Beschreibung im Funkspruch überein."
    „Ich habe das Landemanöver vorläufig stoppen lassen", sagte Dantroff.
    Tipa nickte. Sie überlegte angestrengt, was nun zu tun war. Es ging ihr weniger darum, die Besatzung der ARPEGE zu rächen, als herauszufinden, wer der Kommandant des geheimnisvollen Schiffes war. Der Fremde musste über ungewöhnliche Waffen verfügen. Es war jedoch unwahrscheinlich, dass das kleine Kugelraumschiff einem Angriff aller im Gal-System versammelten Piratenschiffe standhalten würde.
    Warum war dieses mysteriöse Schiff ausgerechnet auf Ursus gelandet, nachdem es die ARPEGE zerstört hatte? fragte sich Tipa Riordan. Hatte der fremde Kommandant auf geheimnisvolle Weise erfahren, wo das Ziel der Piratenschiffe lag?
    Sie gab sich einen Ruck. Sie war ärgerlich über sich selbst. Natürlich gab es nur eine Möglichkeit, das Rätsel zu lösen: Angriff!
    „Hör zu, Kawa! Ich möchte. dass du ein Dutzend Beiboote klarmachst. Damit werden wir auf Ursus landen und uns vorsichtig dem feindlichen Schiff nähern. Alle Mutterschiffe bleiben im Orbit und greifen nur bei Gefahr an" Dantroff zwirbelte die Enden seines Schnurrbarts.
    „An Bord eines der Beiboote werden du und ich sein", fuhr Tipa fort. „Ich will sehen, was auf Ursus gespielt wird."
    Der Erste Wesir stieß einen Seufzer aus, protestierte jedoch nicht. Wenn Tipa sich entschlossen hatte, an dieser gefährlichen Operation teilzunehmen, konnte sie niemand davon abbringen.
    Tipa humpelte zum Schrank und legte ihren Waffengürtel an.
    „Worauf wartest du noch?" fauchte sie Dantroff an. „Wenn ich im Hangar ankomme, erwarte ich, dass alle Beiboote bereitstehen" Dantroff eilte davon.
    Inzwischen traf Tipa die letzten Vorbereitungen, die DREADFUL zu verlassen. Da die Piraten keinen festen Heimatplaneten besaßen, war Tipa gewohnt, an Bord der DREADFUL zu leben. Es war für sie ein seltenes Erlebnis, dieses Schiff zu verlassen. Diesmal blieb ihr jedoch keine andere Wahl. Sie ahnte, dass sie die Entwicklung von Ereignissen mit kosmischer Bedeutung miterlebte.
    Als sie eine halbe Stunde später im Hangar ankam, wartete Dantroff bereits auf sie. Elf Beiboote hatten den Hangar schon verlassen. Tipa blickte sich um und registrierte befriedigt die grüßenden Faustschläge, die die Hangartechniker gegen ihre eigenen Gesichter führten. An Bord der Piratenschiffe gab es keine einheitlichen Uniformen.
    Die Männer und Frauen, die zur Besatzung gehörten, nutzten diese Freiheit und trugen bunte Phantasieuniformen.
    Ächzend kletterte Tipa in das Beiboot und ließ sich in einen Sitz sinken.
    „Sie haben eine kostbare Last an Bord", sagte sie zu dem jungen Piraten, der an den Kontrollen saß.
    „Denken Sie daran, wenn wir in die Atmosphäre von Ursus eintauchen."
    Der Pirat unterdrückte ein Grinsen.
    „Jawohl, Mylady" sagte er.
    „Los!" befahl Dantroff, nachdem die Hangarschleuse aufgeglitten war.
    Getragen von seinen Antigravfeldern, schwebte das Schiff in den Weltraum. Tipa blickte durch die Kanzel. Ursus nahm fast das gesamte Blickfeld ein.
    Riesige Wolkenbänke versperrten die Sicht auf die Oberfläche. Weit entfernt sah Tipa ein paar Punkte im Sonnenlicht aufblitzen: die elf anderen Beiboote der DREADFUL.
    Mit steinernem Gesicht kauerte Tipa in ihrem Sitz, beide Hände auf den Knauf ihres Spezialstocks gestützt. Sie war froh, dass sie keinen Raumanzug anzulegen brauchte. Die Atmosphäre des Planeten Ursus war atembar.
    „Ich möchte nicht, dass wir zu nahe bei dem unbekannten Schiff landen", sagte Tipa zu Dantroff.
    „Man soll uns nicht vorzeitig entdecken."
    Dantroff nickte.
    „Das habe ich schon befohlen", sagte er. „Wir versammeln uns an der Quelle des großen Flusses, ein paar hundert Meilen von der Landestelle des Kugelraumschiffes entfernt. Von dort aus können wir uns dem gegnerischen Raumer im Gleitflug
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