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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady
Autoren: Unbekannt
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beunruhigt wurde.
    „Sie haben einen Verdacht, Lordadmiral", sagte Deighton.
    Um Atlans Lippen erschien die Andeutung eines Lächelns.
    „Ihnen bleibt auch nichts verborgen, was?"
    „Ich bin Chef der Abwehr", sagte Deighton. „Es ist meine Aufgabe, aus den Reaktionen der Menschen zu lernen."
    „Ich will Ihnen sagen, was ich vermute", sagte Atlan. „Vielleicht halten Sie mich für verrückt.
    Corello dürfte ein Mutant sein."
    „Darüber bin ich mir im klaren", sagte Deighton.
    „Er muss außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen."
    „Er ist ein Suggestor", stimmte Deighton zu.
    „Nicht nur das", sagte Atlan. „Ich befürchte, dass Corello ein lebender Fiktivtransmitter ist."
    Deighton unterbrach abrupt seine Wanderung und starrte den Arkoniden an. Er schnippte mit den Fingern.
    „Sie glauben, dass Corello die Sprengkapseln mit parapsychischen Kräften in die Organmaschinen befördert hat?"
    „Ja", sagte Atlan. „Auf dem gleichen Weg sind die Zellklümpchen in die Organe des Gefangenen gelangt."
    „Eine ebenso phantastische wie logisch erscheinende Erklärung", sagte Deighton. „Ich hoffe im Interesse der Menschheit, dass Sie sich täuschen „ „Das hoffe ich auch", sagte Atlan.
    „Wir wollen Saedelaere rufen und ihm von meinem Verdacht berichten. Ich halte viel von seiner Meinung."
    „Der Mann ist mir unheimlich", gestand Deighton.
    „Man gewöhnt sich an ihn", sagte der Arkonide.
    Wenige Minuten nachdem Atlan Saedelaere über Interkom in die Bordklinik bestellt hatte, trat der Mann mit der Maske ein. Ohne den schweren Kampfanzug sah der hagere Logiker schwächlich aus.
    „Unsere Wege trennen sich wieder, Beuteterraner", sagte Tipa Riordan, als Atlan die Zentrale der DRAGNET betrat, um sich von der Piratin zu verabschieden. Sie zog ein Papier aus ihrer Jacke und breitete es auf einem Kartentisch aus.
    „Bevor ich die DRAGNET verlasse, möchte ich dich bitten, diesen Vertrag zu unterschreiben."
    „Vertrag?" Atlan blickte misstrauisch auf das Papier.
    „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mit dir einen Vertrag schließen wollte."
    „Ich möchte nur, dass du mir dieses kleine Papier unterschreibst", sagte Tipa und stieß zur Bekräftigung dreimal mit dem Stock auf den Boden.
    „Dein Wort genügt mir nicht."
    Atlan griff nach dem Vertrag und las ihn. Sein Gesicht färbte sich dunkelrot. „Das werde ich niemals unterschreiben!" sagte er. „So?" Tipa rollte das Papier zusammen und schob es wieder in die Tasche. „Unter diesen Umständen kann Dr. Kiyomi seine Unterlagen nicht an Bord dieses Schiffes zurücklassen."
    „Nein", bekräftigte der Arzt. „Lordadmiral, Sie haben der Piratin versprochen, dass die Schiffe der USO künftig nicht mehr bei Einsätzen der Piraten eingreifen", erinnerte Galbraith Deighton den Arkoniden. „Ich bin bereit dieses Versprechen zu halten", sagte Atlan. „Ich werde aber nicht meinen Namen unter einen Vertrag setzen, den diese Giftnatter überall triumphierend herumzeigen kann. Ich kann Ihnen vorhersagen, was passiert, wenn Tipa diesen Vertrag in der Tasche hat. Sie wird noch weitaus öfter als bisher Raumschiffe und Handelsstationen überfallen.
    Jedem, der sich darüber beklagt, wird sie dieses Papier zeigen, auf dem ich mich durch meine Unterschrift als Dulder solcher Machenschaften zu erkennen gebe."
    „Was regst du dich auf?" fragte Tipa, „Kommen Sie, Doc. Wir verlassen dieses ungastliche Schiff."
    „Ich komme, Mylady." Kiyomi trat geschäftig an die Seite der Piratin. „Halt!" rief Atlan. Er starrte die Piratin an. „Gib mir dieses ... diesen Wisch."
    Tipa grinste boshaft und zog den Vertrag wieder aus der Tasche. Sie hielt Atlan einen Schreibstift hin. „Unten rechts", sagte sie. „Bitte unter meinen Namen."
    Wortlos setzte Atlan seine Unterschrift unter den Vertrag. Dr. Kiyomi übergab Galbraith Deighton eine Tonkapsel und mehrere Papiere. „Damit wäre das Geschäft perfekt", sagte Tipa zufrieden. „Durch deine Unterschrift bist du beinahe Mitglied bei uns geworden, Beuteterraner."
    „Was?" entfuhr es Atlan. „Bevor ich Mitglied bei deiner Bande werde, beiße ich mir alle zehn Finger ab."
    „Das wäre bedauerlich", meinte Tipa. „Wie wolltest du dann standesgemäß deine Anführerin grüßen?"
    Sie schlug sich dreimal mit der Faust gegen das Kinn.
    Kiyomi folgte ihrem Beispiel.
    Deighton und die in der Zentrale versammelten Besatzungsmitglieder erwiderten den Gruß.
    Nur Atlan stand da und starrte die Piratin unfreundlich an.
    Begleitet
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