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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady
Autoren: Unbekannt
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Flüchtlinge den anderen Höhlenraum erreicht. Er war nicht so groß wie die Höhle, aus der sie kamen. Neben der von Atlan gewaltsam geschaffenen Öffnung gab es mehrere Vertiefungen, von denen ein paar in Gänge mündeten, die weiter ins Eis führten.
    Atlan ließ sich neben Saedelaere gleiten und gab dem Logiker zu verstehen, dass er sein Helmsprechgerät ausschalten sollte. Der Arkonide hatte sein Gerät bereits abgeschaltet.
    Die beiden Männer pressten die Frontseiten ihrer Helme gegeneinander. Auf diese Weise war es möglich, sich auch auf einer atmosphärelosen Welt ohne Helmfunk zu verständigen.
    „Corello macht zweifellos Ernst", sagte Saedelaere, der genau zu wissen schien, welche Fragen Atlan beschäftigten.
    „Wir brauchen vielleicht nur noch ein paar Minuten auszuhalten, dann ist Deighton hier", gab Atlan zurück. „Wir müssen das Risiko eines Angriffs auf uns nehmen. Ich frage mich nur, ob dieser Angriff parapsychischer Natur sein wird."
    Darauf wusste auch Alaska Saedelaere keine Antwort.
    Die Minute verstrich. Atlan schaltete sein Helmfunkgerät wieder ein. Er brauchte nicht lange zu warten, bis die Stimme des Fremden wieder ertönte.
    „Die Zeit ist abgelaufen, Lordadmiral. Wie haben Sie sich entschieden?"
    „Wir ergeben uns", sagte Atlan. „Wir kommen jetzt raus."
    „Ich wusste, dass Sie ein vernünftiger Mann sind:"
    „Ich will verdammt sein, wenn ich mich ergebe!"
    schrie Tipa dazwischen.
    Atlan schloss einen Moment die Augen. Die alte Lady hatte nicht verstanden, dass die Kapitulation nur ein Trick war, um Zeit zu gewinnen. Mit ihrem Zwischenruf brachte sie die Flüchtlinge in große Schwierigkeiten. Jetzt half nur Gelassenheit.
    „Hören Sie nicht auf die verrückte alte Lady", sagte Atlan kaltblütig. „Wir werden sie gewaltsam mit ins Freie schleppen."
    „Sehr gut!" kam die Antwort. „Aber denken Sie daran, dass wir nicht lange warten."
    Tipa war herangeschwebt und versuchte, Atlan mit ihrem Stock zu schlagen. Mit der Geschicklichkeit, die er im jahrtausendelangen Gebrauch von Flugprojektoren erworben hatte, wich Atlan aus und glitt hinter die Piratin. Er umklammerte sie mit einem Arm und hielt mit der freien Hand den Stock fest.
    „Du elender Verräter!" zischte Tipa.
    Atlan schaltete ihr Sprechgerät aus und presste seinen Helm gegen den der alten Frau.
    „Ich wusste schon immer, dass du eine giftige alte Hexe bist!" schrie er. „Aber es ist mir bisher immer entgangen, dass es dir an geistigen Fähigkeiten fehlt, dich auf eine solche Situation einzustellen."
    Er spürte, wie sie in seinen Armen schlaff wurde.
    Ihr Widerstand erstarb.
    „Kann ich dich jetzt loslassen?"
    Sie nickte ein paar Mal.
    Atlan schwebte auf einen der Seitengänge zu und bedeutete den anderen durch Handzeichen, ihm zu folgen. Der Gang, in den sie jetzt eindrangen, war gerade breit genug, um einen Mann von Atlans Größe durchzulassen. Ein paar Mal kamen Stellen, wo er nur mühsam weiterkam. Der Boden sank leicht nach unten ab. Kurz darauf gelangten sie an eine Gabelung. Atlan winkte Tipa zu sich heran.
    „Wir trennen uns hier!" schrie er der Piratin zu, nachdem sich ihre Helme berührten.
    „Saedelaere und ich nehmen den linken, Dantroff und du den rechten Gang."
    Ihre Lippen formten ein „Warum!"
    Atlan schüttelte den Kopf. Er hatte für Erklärungen keine Zeit. Außerdem verdächtigte er Tipa, ganz genau zu wissen, warum er für eine Trennung war.
    Selbst in dieser Situation wollte sie sich ihm widersetzen.
    Er kümmerte sich nicht länger um die Piratin, sondern folgte zusammen mit Saedelaere dem linken Gang. Als er sich umblickte, waren Tipa und Dantroff verschwunden.
    Eine heftige Erschütterung des Eises ließ ihn anhalten. Er leuchtete die Umgebung ab.
    Über ihm hatten sich ein paar Risse gebildet. Er konnte sehen, dass sich das Eis bewegte.
    Hastig schaltete er seinen Heimempfänger ein.
    „... diese Bombe war nur der Anfang!" hörte er den Fremden gerade noch sagen.
    „Nicht so ungeduldig", sagte er gepresst. „Wir kommen heraus. Es gibt Schwierigkeiten mit Tipa."
    Der Fremde lachte ironisch.
    „Unsere Ortungsgeräte zeigen uns an, dass Sie tiefer ins Eis eindringen, Lordadmiral.
    Halten Sie uns für so dumm, dass wir Ihren Trick nicht durchschauen? Corello könnte Sie auf der Stelle mit seinen Kräften töten, aber er zieht es vor, Sie durch ein Bombardement sterben zu lassen. Vom Eis erdrückt zu werden muss ein angenehmes Gefühl sein, Arkonide."
    „Ich sehe ein, dass es ein
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