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0402 - Der Feuerkult

0402 - Der Feuerkult

Titel: 0402 - Der Feuerkult
Autoren: Jason Dark
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einen Hinweis gegeben. Feuerkult, Yakup. Deshalb bin ich zu dir gekommen. Kannst du etwas damit anfangen?«
    Der Türke überlegte. »Im Augenblick nicht.«
    »Denke weiter nach. Wir müssen Belisana stellen.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Suko ließ seinen Freund in Ruhe. Von der Seite her blickte er ihn an. Yakup sah eigentlich aus wie immer. Er trugeinen dunklen, judoähnlichen Anzug aus reißfestem Leinen. Jedenfalls sehr weit geschnitten und auch bequem. Yakup wirkte so, als wäre er stets bereit, sich in der nächsten Sekunde auf einen Gegner zu stürzen, der ihn angreifen wollte.
    »Hast du wirklich nichts von einem Feuerkult gehört?« hakte Suko noch einmal nach.
    »Nein, eigentlich nicht.« Der Türke erhob sich. Wind fuhr von den Bergen in das Tal, ließ die weite Kleidung flattern und hob sein dünnes, blondes Haar an. »Ich werde aber meine Freunde im Kloster fragen. Warte bitte hier.«
    »Natürlich.«
    Yakup ging. Stattdessen kam ein anderer. Es war der Pilot des Hubschraubers. Vorwurfsvoll schaute er zunächst auf seine Uhr und dann den Inspektor an. »Wie lange müssen wir noch warten?«
    »Ich hoffe, dass es bald vorbei sein wird.«
    »Meine Zeit ist begrenzt.«
    »Sie kommen schon früh genug zu Ihrem Feierabendwhisky.«
    »Ich trinke keinen Whisky. Ich habe in der Nacht Alarmbereitschaft. Deshalb.«
    »Okay, ich verstehe Sie.« Suko hoffte, dass Yakup etwas herausfand. Er lebte zwar abseits in den Bergen, aber er und seine Leute hatten tausend Ohren und Augen. Es gab geheimnisvolle Kanäle, über die ihnen Botschaften zugeflüstert wurden, und es konnte durchaus sein, dass sie auch etwas vom Feuerkult gehört hatten.
    Yakup kam zurück. Seinem Gesicht war nicht anzusehen, ob er eine positive Nachricht brachte, aber in den folgenden Sekunden horchte Suko auf, denn die Worte des Freundes klangen optimistisch. »Es wird etwas von Feuermenschen geredet,« erklärte er. »Du weißt, dass es gerade hier in Frisco zahlreiche Gruppen und Bünde gibt, die sich mit diesen Dingen beschäftigen. Frisco ist ein Schmelztiegel, hier gibt es viele Götter und auch diese Feuermenschen sowie einen Feuerkult.«
    »Gibt es denn eine konkrete Spur oder wenigstens einen Hinweis?«
    »Ja, man spricht davon, dass sich die Gruppe in einem kleinen Tal trifft, das in den Bergen liegt.«
    »Die sind groß.«
    »Und einen Namen weißt du nicht?«
    »Es kann sein, dass ich einen weiß, aber mein Informant ist sich nicht sicher gewesen.«
    »Wer war es denn?«
    »Einer meiner Schüler, der oft drüben in der Stadt herumläuft, um Augen und Ohren offen zu halten.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Es ist kein Mann.«
    »Eine Frau?«
    »Ja. Sie nennt sich Fire Lady.«
    Suko horchte auf. »Das könnte doch Belisana sein.«
    »Richtig.«
    »Wo lebt sie?«
    Yakup lächelte. »Wir werden hinfliegen. Bewaffnet habe ich mich bereits. Keine Sorge.«
    Suko war bereits der Bogen aufgefallen, den Yakup über seine Schulter gehängt hatte. Hinzu kam der Köcher, aus dem die Schäfte der Pfeile ragten. Den Beutel mit den Wurfsternen sah Suko nicht, weil er von der Kleidung verdeckt wurde, aber er schaute dafür auf das Ninja-Schwert, das Yakup ebenfalls umgeschnallt hatte.
    »Ist es weit?«
    »Nicht mit dem Hubschrauber. Komm.« Sie gingen gemeinsam zur Maschine. Unterwegs wollte Suko wissen, ob sich Shimada wieder gemeldet hatte.
    Yakup schüttelte den Kopf. »Der scheint genug zu haben, nachdem wir ihm die letzte Niederlage beibrachten. Aber er wird zurückkehren, da bin ich mir sicher.«
    »Ja, das glaube ich auch.«
    Sie erreichten den Hubschrauber. »Fliegen wir jetzt zu dritt?« fragte der Pilot.
    »Ja.«
    »Und wohin?«
    »Das werde ich Ihnen unterwegs bekannt geben. Zunächst einmal in Richtung Küste.«
    »Mir soll es recht sein.«
    Sie stiegen ein, und der Pilot setzte sich vor dem Start noch mit seiner Dienststelle in Verbindung. Er erhielt die Starterlaubnis und auch die, das Ziel anzufliegen, das ihm während des Flugs gesagt wurde.
    Suko hoffte, dass sie die geheimnisvolle Feuerlady fanden. So ein Chaos wie auf dem Parkplatz wollte er nicht noch einmal erleben.
    Als sie aufstiegen und die Mauern des Klosters hinter ihnen zurückblieben, schob sich die Dämmerung in das Tal und ließ alles gleich aussehen. Einige Lichter brannten noch wie verloren wirkende Glühbirnen, dann verschwanden auch sie, und vor ihnen breitete sich in der Ferne die Riesenstadt am Pazifik aus, dessen Wellen eine gewaltige, bleiern wirkende Fläche
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