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0400 - Menschheit im Zwielicht

Titel: 0400 - Menschheit im Zwielicht
Autoren: Unbekannt
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Basis hatte ihn hochgefahren und den Leistungswert nach einem offenbar festliegenden Programm allmählich gesteigert. Zur Zeit erzeugte der Fusionsmeiler dreihunderttausend Megawatt.
    Wo war der Verbraucher? Wer verschlang diese Energieflut; wozu wurde sie benötigt? All diese Fragen konnten nicht beantwortet werden.
    Die vielen Maschinen und Geräte, die man in anderen Felshallen entdeckt hatte, standen still. Sie kamen als Stromabnehmer nicht in Betracht. Wer oder was verbrauchte aber dann die dreihunderttausend Megawatt?
    Erschwerend zu allen Problemen war die vulkanische Tätigkeit des Untersuchungsgebietes.
    Hier und dort wurden bereits Magmaeinbrüche gemeldet. Das gewaltsame Aufspalten des fünf Meter durchmessenden Schachtes; die zwangsläufige Zerstörung einer acht Meter dicken Stahlwand, die früher offensichtlich als wichtige statische Einrichtung erschaffen worden war und der implosionsartige Druckverlust beim Durchbruch der energetischen Bohrsonde hatten die Unterwelt der Erde erwachen lassen.
    Spezialroboter mit Hochleistungsreaktoren waren damit beschäftigt, die an vier Stellen georteten Magmaeinbrüche in das unterseeische Reich so lange aufzuhalten, bis wenigstens die wichtigsten Forschungsarbeiten abgeschlossen waren. Das Unternehmen stand von vornherein unter einem ungünstigen Vorzeichen. Man hatte nicht genügend Zeit, den Dingen auf den Grund zu gehen.
    Galbraith Deighton war der Verzweiflung nahe. Er spürte mit seinen Extrasinnen, daß sich hier unten ein wichtiges Geheimnis verbarg. Unter Umständen konnte es für die Existenz der Erde eine wesentliche Rolle spielen.
    Dann aber, vierzehn Stunden nach dem ersten Eindringen in die Unterwelt, wurden die biochemischen und biophysikalischen Labors gefunden. Sie gaben den Ereignissen eine andere Wende.
    Nochmals eine Stunde später - die Magmaeinbrüche konnten kaum noch durch die Energiefelder der Roboter abgeriegelt werden - wurde eine Spezialkammer gefunden, die von den Fachwissenschaftlern als Energiekonserve klassifiziert wurde.
     
    *
     
    Deighton hatte die Stahlkammer mit einem Impulsbrenner aufschneiden lassen. Es handelte sich um ein Material, das noch widerstandsfähiger war als Terkonit.
    In der großen, lang gestreckten Kammer gab es eine kleine Energiestation. Sie wurde durch eine Querwand von den anderen Räumen getrennt.
    Einer von Hasselets Ingenieuren hatte den Reaktor stillgelegt. Die Schaltungen waren fremdartig, doch im Prinzip verständlich.
    Anschließend war auch die Querwand aufgeschnitten worden. Und nun stand der Erste Gefühlsmechaniker vor einem breiten, gut gepolsterten Liegebett, das auf allen Seiten von Projektormündungen umrahmt wurde. Sie glühten noch nach. Also hatten sie bis zum Auslaufen des Meilers gearbeitet.
    An der Decke kreiste ein kugelförmiges Gerät. Es strahlte intensiv. Der auf dem Tisch liegende Körper wurde von einer grünblauen Strahlungsflut überschüttet.
    Zwei eigentümlich geformte Roboter, die weder auf die eindringenden Menschen reagierten, noch sich um die schußbereiten Waffen kümmerten, gingen einer vorprogrammierten Tätigkeit nach.
    Frische Atemluft zischte aus Deckendüsen. Eine Klimaanlage war ebenfalls eingeschaltet. Dennoch herrschte in der Kammer eine nahezu unerträgliche Hitze.
    „Das ... das ist...!"
    Dr. Hasselet unterbrach sich. Seine Stimme hatte unartikuliert geklungen. Deighton starrte unbewegt und um seine Beherrschung kämpfend auf den Körper. Die Roboter verabreichten ihm irgendwelche Injektionen. Die strahlende Kugel kreiste unablässig.
    Zwei Ärzte des Bohrteams kamen durch die Wandöffnung. Deighton erhob die Hand.
    „Bitte nicht eingreifen, meine Herren. Wenn dieses Wesen in einem biophysikalischen Tiefschlaf gelegen hat, dann sollte man besser die Roboter gewähren lassen. Oder wissen Sie, wie man einen Neandertaler nach zweihunderttausendjähriger Konservierung wiedererwecken kann? Das ist doch ein Neandertaler, oder?"
    „Reife Gattung, Endstufenentwicklung", behauptete einer der Mediziner.
    „Die Schädelform zeigt noch starke Knochenwülste über den Augen und eine fliehende Stirn, aber absolut affenähnlich ist er nicht mehr. Das Großhirn dürfte schon beachtlich entwickelt sein; allerdings nicht vergleichbar mit dem des Homo sapiens. Ich bin fassungslos."
    Die elektronischen Kameras surrten. Jede Einzelheit wurde gefilmt. Deighton wagte sich zwei Schritte näher. Die emsig hantierenden Roboter reagierten wiederum nicht auf den Eindringling.
    „Die
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