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0400 - Menschheit im Zwielicht

Titel: 0400 - Menschheit im Zwielicht
Autoren: Unbekannt
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bevorzugte galaktische Stellung verdankte, hatte mit gewohnter Genialität einen anderen Weg gefunden. Sein Name war Perry Rhodan.
    Die Machthaber des Carsualschen Bundes, des Imperiums Dabrifa und der Zentralgalaktischen Union hatten den größten Terraner der Menschheitsgeschichte ebenso unterschätzt, wie lange vor ihnen die Kommandeure nichtirdischer Völker.
    Die Krise begann am 1. Oktober 3430 nach Christi Geburt...
    Der Mann auf dem Bildschirm wiegte zweifelnd den Kopf. Seine Stimme wurde von Geräuschen überlagert, die nur ein Spezialist auf Anhieb enträtseln konnte.
    Sie glichen dem Donnern eines auf Vollschub laufenden Raumschifftriebwerks, vermischten sich jedoch mit einem Heulen und Rauschen, das wiederum nicht zu einem Raumschiff paßte.
    Der Anrufer trug eine Kombination, die halbwegs einem Froschmannanzug, andererseits einer modernen Kampfmontur der Solaren Flotte ähnelte.
    „Ausgeschlossen ist überhaupt nichts", schrie er in sein Mikrophon. „Unter uns kann alles Mögliche liegen. Ich wollte Ihnen lediglich mitteilen, daß wir in den nächsten zwei Stunden fündig werden. Sie sollten sich die Sache ansehen."
    Der Anrufer war Dr.-Ing. Kleym Hasselet, Terras bester Fachmann für Unterwasser-Tiefenbohrungen.
    Galbraith Deighton, Erster Gefühlsmechaniker des Imperiums und neuer Chef der Solaren Abwehr, lauschte einen Augenblick auf die fremdartigen Geräusche. Deighton befand sich im wiederaufgebauten Terrania.
    „Für einen hundertzwanzigjährigen Mann sind Sie mir fast etwas zu munter, Doc", stellte Deighton mit einer Spur von gutmütigem Spott fest. „Wenn Sie auf einen Sprengkörper stoßen, wird der Tonga-Graben in die Luft fliegen."
    „Ins Wasser", korrigierte Hasselet trocken. „Und nicht nur das! Wir dürften in diesem Fall einen unterseeischen Vulkanausbruch erleben, der die Erde erschüttern wird. Soll ich nun weiterbohren, oder wollen Sie das Unternehmen abblasen? Das Ding unter uns wird weiterhin ticken, tacken, strahlen oder Gott weiß was tun. Vielleicht explodiert es auch eines Tages. Sir, meine Zeit ist kostbar!"
    „Ich komme", entschied der Erste Gefühlsmechaniker. „Wie weit sind Sie unter den Meeresgrund vorgestoßen?"
    „Knapp zehntausend Meter. Da die Meeressohle im Tonga-Graben achttausendsiebenhundert Meter unter der Wasseroberfläche liegt, haben wir uns demnach schon fast neunzehntausend Meter vom Licht der Sonne entfernt. Die Temperaturen sind vor Ort auf hundertzwanzig Grad Celsius angestiegen.
    Der Materieaushub und seine Ablagerung wird schwierig. Bringen Sie sich einen guten Schutzanzug mit. Ich erwarte Sie, Sir. Die letzte Entscheidung müssen Sie treffen. Ich ... Augenblick bitte, hier kommen neue Meldungen."
    Der Ingenieur drehte der Bildaufnahme den Rücken zu. Lautsprecher sprachen an. Die Stimme des Sprechers war bei dem ständigen Heulen und Rauschen nicht zu verstehen.
    Hasselet wendete sich wieder der Aufnahme zu.
    Das Mikrophon hielt er dicht vor die Lippen.
    „Da haben wir den wunden Punkt. Fünfzig Meter tiefer wird ein riesiger Hohlraum geortet.
    Anscheinend ein Labyrinth. Die vulkanische Tätigkeit nimmt zu. Ich befürchte, daß wir magmaführende Schichten oder unter Hochdruck stehende Blasen anschneiden. Ich werde die beiden in Reserve gehaltenen Feldzonentürme zusätzlich einsetzen."
    „Ich weiß zwar nicht, was Sie darunter verstehen, aber ich hege keine Zweifel an der Richtigkeit Ihrer Maßnahme. Haben Sie noch andere beglückende Nachrichten vierzehn Tage vor der Wahl des neuen Solaren Parlaments und des Regierungschefs?"
    Hasselet lachte. Seine Gesichtshaut bildete tausend Runzeln und Fältchen.
    „Nein, ich lasse Sie in Ruhe. Was hört man vom Großadministrator?"
    „Wenig. Wenn aber eine Nachricht ankommt, könnte man weinen. Die Bewohner der freien Systemplaneten scheinen von Rhodans Rundreise des guten Willens nicht viel zu halten. Außerdem durchkreuzt er mir ständig die ausgeklügelten Sicherheitsmaßnahmen. Würden Sie - vergleichsweise einem Tiefseeungeheuer die Hand schütteln? Na also. Ich bin in einer Stunde bei Ihnen, Doc. Ende..."
    Der SolAb-Chef schaltete ab. Er trat zu dem Panoramafenster seines Arbeitszimmers und schaute über das neue Terrania hinweg. Weit westlich startete ein Kurierkreuzer der Flotte. Es war die AGANON; ein schnelles Verbindungsschiff für Nachrichten, die man dem Hyperfunk nicht anvertrauen konnte.
    Galbraith Deighton, ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann mit markanten Gesichtszügen, lauschte
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