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0400 - Menschheit im Zwielicht

Titel: 0400 - Menschheit im Zwielicht
Autoren: Unbekannt
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Normwert. Heftige Gasausbrüche auf der Sonne.
    Freiwerdende Normalmaterie und - energie wird abgeleitet. Hypertron-Umformer erhalten von der Automatik Grünwert. Energiefluß beginnt. Achtung - Hypertronzapfer steht auf Normal! Energiefluß beginnt ...!"
    Waringer wandte den Kopf. Rhodan sah in ein angespanntes Gesicht, in dem nur die Augen zu leben schienen.
    Andere Bildschirme zeigten die Planeten, Monde und Außenstationen. Sie standen tief im Raum.
    Die Hauptschaltmeister der solaren Himmelskörper waren auf den Schirmen zu sehen.
    Sie gaben nochmals die Meßergebnisse ihrer Stationen durch, obwohl sie von den verschiedenen Positroniken längst abgestrahlt und vom Robotgehirn auf Merkur empfangen worden waren.
    „Schaltzentrale Jupiter. Unsere Empfangsblöcke laufen jetzt einwandfrei. Der Antitemporale-Gleichrichtungs-Konverter reagiert.
    Energetische Stoßfronten kommen durch. Was ist mit Ihrem Haupt-Gezeitenwandler los? Achtung, ich berichtige. Stoßkontakte lassen nach, der Energiefluß wird gleichmäßig. Gut so, Merkur, wir erhalten von Ihnen volle Normspannung auf Hyperebene. Ende..."
    Hunderte derartiger Meldungen liefen auf Merkur ein. Waringer hörte kaum darauf. Er starrte auf einen runden Spezialschirm, auf dem die Vorgänge als energetische Reliefzeichnung optisch erkennbar wurden.
    Pluto bekam noch keine volle Temporalspannung.
    Die Monde Ganymed-Jupiter und Oberon-Uranus schlossen kurz. Sie wurden nicht versorgt.
    Waringer schaltete blitzschnell. Der Energiezufluß für Jupiter und Uranus wurde variiert.
    Merkur selbst glich einem explodierenden Planeten. Die ewige Nachthalbkugel wurde von gleißenden Strahlungsschauern überschüttet.
    Vierundzwanzig Sekunden nach der Stabilisierung des Hypertronzapfers war die Para-Verbundleitung zu den Planeten und Monden aufgebaut.
    Der Haupt-Gezeitenwandler auf Merkur nahm die Energie, die man der Sonne direkt entzog, in sich auf.
    Das Antitemporale-Gezeitenfeld entstand; Laurin war auf dem Vormarsch.
    Allmählich mäßigte sich das Dröhnen. Auch die Bodenerschütterungen ließen nach. Auf Waringers Spezialschirm zeichnete sich umrißhaft ein Gebilde ab, das aus Billionen Energielinien zu bestehen schien. Es stabilisierte sich atemberaubend schnell zu einer Kugel-Hohlschale, in der die Planeten des Sonnensystems schwebten. Auch die Sonne wurde von dem Feld umschlossen.
    Letzte Klarmeldungen liefen ein. Waringer schaute wieder zu Rhodan hinüber. Der Großadministrator umklammerte einen armlangen Schalthebel. Er endete in einem rotlackierten Gerät.
    „Die Zukunft wartet, Perry!" sagte Waringer erstaunlich gelassen.
    Rhodan riß den Hebelschalter nach unten. Ein heftiger Stoß warf ihn zu Boden. Merkur schien ein zweites Mal bersten zu wollen.
    Die Bildschirme verblaßten. Man vernahm nur noch ein ungeheures Tosen. Als es sich mäßigte und der normale Arbeitston wieder vernehmbar wurde, stand Rhodan auf.
    Auf den Schirmen war ein rötliches Glühen zu sehen. Die Milliarden Sterne der Milchstraße waren verschwunden. Das Antitemporale-Gezeitenfeld, eine Weiterentwicklung jenes Zeitfeldes, das vor tausend Jahren die Bestien aus M-87 geschützt hatte, war entstanden.
    Es hatte die Sonne mit all ihren Trabanten um fünf Minuten in die Zukunft versetzt. Tifflors Heimatflotte, die sich innerhalb des entstehenden ATG-Feldes befunden hatte, war mitgenommen worden.
    Das Sonnensystem und fünfundzwanzig Milliarden Menschen waren einer Riesenflotte ausgewichen, die nur wenige Augenblicke später aus dem Linearraum auftauchte.
    Die Feuerleitoffiziere fanden jedoch kein Ziel mehr. Dort, wo soeben noch die Sonne, der Planet Terra und acht andere große Welten gestanden hatten, gab es nichts mehr. Es war, als hätte das Sonnensystem niemals existiert.
     
    *
     
    Nur wenige Augenblicke später, es waren genau 5,03 Sekunden, geschah ein Unheil. Es war in dieser Form weder von Rhodan, noch von Galbraith Deighton geplant worden.
    Das Solare Sonnensystem war bereits vor rund tausend Jahren gegen plötzliche Überfälle aus dem Raum mit sechzigtausend Robotforts ausgestattet worden. Man hatte diese fliegenden Geschützplattformen „Transmiformstationen" genannt.
    Am Tage Xwaren sie schon jahrhundertelang veraltet gewesen. Ihre Transformkanonen besaßen zu kleine Kaliber, zu geringe Schußweiten; die Fernsteuerung von den Planeten aus hatte sich als zu langwierig erwiesen, und es waren noch viele Dinge mehr zu bemängeln. Außerdem hatten sie sich zu einer Gefahr für die
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