Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen
Autoren:
Vom Netzwerk:
worden, unter massiven Druck sogar. Man stellte den Geschäftsinhabern ein Ultimatum: Entweder sollte ein hohes Schutzgeld gezahlt werden, und dafür würden die Gangster dann sorgen, daß weder dem Ladeninhaber noch der Einrichtung etwas passiert, oder der Mann mußte damit rechnen, daß eines Tages das gesamte Mobiliar kurz und klein gemacht wurde. Die Schutzgebühren sind zwar hoch, aber sie sind billiger als eine neue Einrichtung.«
    »Ich… Ich weiß nicht, was ich damit soll, Mister!« stotterte der Mann hinter der Theke, und die rosigen Wangen hatten allerhand von ihrer Farbe verloren.
    »Wollten die beiden Herren, denen Sie die Artischockenböden verkauft haben, bei Ihnen vielleicht die fällige Prämie abholen?« fragte Phil schnell.
    »Nein… Nein!« antwortete der Geschäftsmann eine Spur zu eifrig. »Es… Es waren Kunden. Kunden genau wie Sie auch. Bestimmt!«
    »Wir sind aber auch keine Kunden«, sagte ich und grinste. »Wir wollen nur eine Auskunft von Ihnen.«
    Er hatte sich wieder gefangen. Die Farbe kehrte wieder in sein Gesicht zurück.
    »Und welche Auskunft soll das sein?« fragte er.
    »Die beiden, die eben hier waren, haben Sie doch erpressen wollen, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte der Mann. »Ich habe Ihnen schon gesagt, es waren Kunden. Und wenn Sie jetzt keine Fragen mehr haben, dann würde ich gern in den Lagerraum gehen. Ich habe nämlich zu tun.«
    »Okay, gehen Sie«, sagte ich. Es hatte keinen Zweck. Der Mann hatte mehr Angst vor den Gangstern als Zutrauen zu der Polizei.
    Ich drehte mich um und verließ den Laden ohne ein weiteres Wort. Draußen blieb ich einen kurzen Augenblick stehen und schaute die Straße entlang.
    Ich sah gerade noch einen großen braungekleideten Mann in einem Geschäft verschwinden.
    Ich gab Phil ein Zeichen, und dann spurteten wir los!
    ***
    »Vor dem Schaufenster bleiben wir stehen. Wenn wir ’reingehen, können wir die Kerle wieder nicht überraschen«, sagte Phil. »Wir müssen eipen Platz finden, von wo wir den Laden überblicken können, ohne selbst gesehen zu werden.«
    Kaum hatte Phil ausgesprochen, als er auch schon drei Schritte weiter neben den Eingang der Tür lief. Dabei mußte er von den Kerlen beobachtet worden sein, denn sie verließen sofort den Laden.
    Phil fluchte und schaute ihnen nach, während ich den Laden betrat. Das Spiel von vorhin wiederholte sich.
    Der Besitzer des Ladens war empört, daß ich seine Kunden für Erpresser hielt, und er hatte nichts Besseres zu tun, als sich über die Polizei zu beklagen, die ihn nicht in Ruhe lasse.
    Ich redete ihm zu wie einem kranken Hund, aber es half nichts. Die Angst vor den Verbrechern schien zu groß zu sein.
    Ich gab auf und drehte mich um. Knallend flog die Tür ins Schloß.
    »Du scheinst ja nett in Fahrt zu sein«, sagte mein Freund Phil. »Du hast also nichts von dem Mann erfahren können.«
    Ich unterdrückte einen Fluch.
    »Nein«, brummte ich. »Den Leuten ist mit vernünftigen Argumenten einfach nicht beizukommen. Und was machen unsere beiden Kleiderschränke?«
    »Bis vor wenigen Augenblicken standen sie hinten auf der Straße und warteten. Sollen wir sie nicht einfach festnehmen?«
    »Wir können ihnen nichts beweisen, Phil. Wenn wir sie auf frischer Tat schnappen oder wenn einer der Erpreßten mit der Sprache ’rausrückt, dann können wir zupacken. Eher nicht.«
    »Und was hast du jetzt vor?«
    »Wir werden den beiden weiter auf der Pelle bleiben. Vielleicht geben sie sich eine Blöße. Daß wir keine harmlosen Käufer sind, müssen sie ja langsam gemerkt haben. Wo stecken sie eigentlich?«
    »Sie sind wahrscheinlich in einem Haus verschwunden. Gerade, als du aus dem Laden kamst, sind sie irgendwo hineingegangen.«
    »Wir wollen sie nicht allein lassen, sonst kommen sie noch auf dumme Gedanken. Komm!«
    Als wir etwa hundert Yard gegangen waren, kamen wir ans Ende der Geschäftsstraße. Jetzt standen nur noch Wohnhäuser zu beiden Seiten der Straße.
    »Hier ungefähr sind sie ’reingegangen«, sagte Phil leise, als wir an einer Einfahrt vorbeikamen.
    Sie war dunkel und eng. Ein großes Hinweisschild einer Vulkanisieranstalt hing über uns. Es war vom Regen schon verwaschen, und an vielen Stellen bröckelte die Farbe ab. Es roch stark nach verbranntem Gummi.
    Ich schubste Phil in die Seite und ging weiter. Es kamen jetzt aber auch nur Wohnhäuser.
    »Hier ist kein Laden mehr, wo sich die Kerle ihr Geld abholen könnten«, sagte ich.
    »So weit sind die beiden nicht gegangen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher