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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt
Autoren: Nora Roberts
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silberblonde Haar raffiniert aufgesteckt. Sie sah Terence im Spiegel und drehte sich ganz langsam um.
    „Schau, schau", sagte sie mit ihrer dunklen, lockenden Stimme, „wen haben wir denn da?" Sie erhob sich, um ihn anzusehen.
    Sie war genauso schön, wie er sich erinnerte.
    Vielleicht schöner. Und war zweifellos noch immer eine ganz harte Nuss. „Du siehst wirklich gut aus, Kleines."
    „Ich weiß." Sie neigte den Kopf. „Du siehst nicht schlecht aus. Vielleicht etwas ungehobelt."
    Er steckte die Hände in die Taschen. „Nettes Häuschen."
    „Uns gefällt es." Dann stieß sie einen tiefen Atemzug aus. „Bastard. Da geht mein Make-up dahin." Er traf sie auf halbem Weg und schwang sie in einem großen Kreis herum. „Ich bin so froh, dass du hier bist, und ich hasse dich, dass du mich zum Weinen bringst, damit ich wie eine Hexe auf meiner eigenen Hochzeit aussehe."
    „Eine Hexe?" Er schob sie etwas von sich.
    „Riesenchance."
    „Terence." Sie strich das Haar aus seiner Stirn.
    „Wir haben immer gewusst, dass du eines Tages kommst, aber du hättest dir keinen besseren Tag aussuchen können. Himmel, hast du kein
    Taschentuch?"
    „Maddy hat es genommen."
    „Typisch." Sie benutzte ihren Handrücken.
    „Das ist Gillian." Maddy schob sie einfach ins Zimmer.
    „Oh?" Immer auf der Hut, hob Carrie eine Braue.
    „Wie geht es Ihnen?"
    „Ich will Sie nicht stören." Bei dem irischen Akzent zog Carrie die Braue noch höher, und ein Lächeln trat in ihre Augen.
    „Sie ist mit Terence da", warf Alana ein.
    „Wirklich? Also, ist das nicht großartig?
    Ausgezeichneter Geschmack, Terence." Sie drückte Gillian beide Hände. „Champagner steht jetzt eindeutig auf der Tagesordnung, da gibt es keinen Zweifel."
    „Ich hole ihn."
    „Um Himmels willen, Alana, in deinem Zustand kannst du nicht

    die Treppen hoch- und runterrennen. Ihr geht jetzt alle nach unten ins Wohnzimmer. Ich komme nach, sobald ich mein Gesicht wieder hergerichtet habe."
    Sie legte eine Hand auf Terences Arm. „Bleib, bitte."
    „Sicher." Er suchte Gillians Blick, doch sie war schon von seinen Schwestern hinausgezogen worden.
    „Wir haben dich vermisst", sagte Carrie, als sie allein waren. „Ist alles in Ordnung?"
    „Sicher, warum?"
    Mit ihren Händen in seinen setzte sich Carrie mit ihm aufs Bett. „Ich glaube, ich habe mir immer vorgestellt, du kommst im absoluten Triumph nach Hause oder im absoluten Elend."
    Er musste lachen. „Tut mir leid, keins von beidem."
    „Ich werde nicht fragen, was du gemacht hast, aber ich muss fragen, ob du bleibst."
    „Ich weiß nicht." Er dachte an Gillian. „Ich wünschte, ich wüsste
    es."
    „In Ordnung. Heute bist du hier. Ich hasse es, gefühlsduselig zu sein, aber ich kann dir gar nicht sagen, wie viel es für mich bedeutet."
    „Wenn du wieder anfängst zu weinen, siehst du aus wie eine Hexe."
    „Ich weiß. Du warst schon immer ..."
    „Carrie, Roy sagt, du brauchst mich. Ich habe mich bemüht, deinen Vater davon abzuhalten, mit dem ..." Molly blieb mitten in der Tür stehen.
    Terence dachte, er sei darauf vorbereitet, seine Mutter wiederzusehen. Sie sah älter aus, aber nicht alt. Verändert, aber irgendwie gleich. Sie hatte ihn ausgeschimpft und ihn getröstet, sie hatte ihn bestraft und ihn besänftigt. Was immer erforderlich war. Er fühlte sich wie zwölf Jahre alt, als er dastand und sie ansah.
    „Mom."
    Sie wollte nicht in Tränen ausbrechen. Das wäre eine törichte Sache, bevor sie überhaupt ein Wort gesagt hatte. Mit der Kraft, die sie die Jahre unterwegs hatte aushalten lassen, holte sie tief Luft.
    „Lass mich dich ansehen." Er war dünn, aber das war er immer gewesen. Wie sein Vater. So sehr wie sein Vater. „Es ist gut, dich wiederzusehen." Sie nahm den nächsten Schritt und schloss ihn in die Anne. „O
    Terence, wie gut ist es, dich wiederzuhaben. Ich bin so froh, dass du hier bei uns bist."
    Sie roch wie immer. Sie schien kleiner jetzt, zerbrechlicher, aber sie roch wie früher. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. „Ich habe dich vermisst, Mom. Es tut mir leid."
    „Kein Bedauern." Sie sagte es fast heftig. „Kein Bedauern und keine Fragen." Sie zog sich etwas zurück, um ihn anzulächeln. „Wenigstens nicht jetzt.
    Ich werde mit meinem Sohn auf der Hochzeit meiner Tochter tanzen." Sie streckte Carrie eine Hand hin.
    Einige Gebete wurden erhört.
    „Molly! Im Namen von allem, was heilig ist, warum bist du weggelaufen? Diese sogenannten Musiker kennen keine einzige irische
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