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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt
Autoren: Nora Roberts
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hatte er sich in Wissenschaftlern getäuscht - oder wenigstens in einigen. Fitzpatrick hatte Addison hart gegenübergestanden und sich durch keine Angebote, Bestechungen oder Drohungen
    erweichen lassen. Gillian hatte den gleichen Standpunkt eingenommen. Damit war Horizon endgültig vorbei.
    „Addison hat auch herumgemurrt wegen einer Kiste Waffen, einschließlich seiner geliebten TS-35."
    „Ich denke, am meisten hat ihn geärgert, dass er einen seiner besten Agenten verloren hat."
    Terence zog eine Braue hoch. „Ich glaube nicht, dass er das so sieht."
    „Hat er aber, mir gegenüber." Sie fuhr sich mit einer Hand über den Rock ihres Kleides. Sie hatte sich in die tiefgrüne Seide verliebt. Es war raffinierter, als es sonst ihr Stil war, aber schließlich fuhren sie auch zu Carrie O'Haras Hochzeit. „Ich sollte dich sogar überreden, an Bord zu bleiben, wie er es ausdrückte. Oh, sieh nur, wie groß die Palmen sind. In New York ist es wahrscheinlich kalt und nieselig."
    „Ich vermute, du vermisst es?"
    „Was vermissen?" Sie sah ihn an. „New York?
    Ehrlich, ich habe überhaupt nicht daran gedacht. Im Institut denken wahrscheinlich alle, ich sei vom Rand der Erde heruntergefallen." Zufrieden seufzte sie. „Gewissermaßen bin ich das auch."
    „Und Arthur Steward?"
    „Der liebe alte Arthur." Gillian lächelte. Es überraschte oder verärgerte sie nicht einmal, dass er von Arthur wusste. Immerhin wusste sie von seinem zerquetschten Käfer. „Ich schicke ihm eine Postkarte."
    „Du bist doch in ein paar Tagen zurück."
    „Ich weiß nicht." Ohne Terence würde sie nicht nach New York oder sonst wohin fahren. Er wusste es bloß noch nicht. „Was ist mit dir? Fliegst du schnurstracks zu diesen Inseln?"
    Wieso konnte sie ihn so leicht und schnell verunsichern, wenn sie auf diese Art lächelte?
    „Zuerst habe ich in Chicago etwas zu erledigen." Er schwieg einen Moment, weil er es selbst noch nicht verarbeitet hatte. „Aus irgendeinem Grund hat Charlie mir sein Haus hinterlassen."
    Sie lächelte wieder, strahlend. „Dann hast du also doch endlich ein Zuhause."
    Sie waren jetzt in Beverly Hills mit seinen Villen und gepflegten Grundstücken. Von solcher Umgebung hatte sein Vater immer geträumt. Die O'Haras haben es zu etwas gebracht, dachte er.
    Wenigstens einige von ihnen. Er zerrte wieder an der Krawatte. „Hör zu, Doc, das hier ist eine blöde Idee. Wir fahren zum Flughafen zurück und nehmen einen Flug nach Neuseeland. Dort ist es wunderbar."
    Und das andere Ende der Welt. „Ein Versprechen ist ein Versprechen."
    „Ich will Carrie oder den anderen doch nicht den Tag verderben."
    „Natürlich nicht. Darum fährst du ja hin."
    „Du verstehst nicht, Gillian. Mein Vater hat mir nie verziehen, dass ich fortgegangen bin. Er hat mich nie verstanden. Für ihn musste ich eine Rolle in seinem Traum einnehmen. Die O'Hara-Familie im strahlenden Scheinwerferlicht. Broadway, Vegas, Carnegie Hall."
    Sie schwieg lange. Dann sprach sie ruhig, ohne ihn anzusehen. „Mein Vater hat mir nie vergeben, hat mich nie verstanden. Ich war immer anders, als er mich wollte. Hat dein Vater dich geliebt, Terence?"
    „Sicher hat er, es war nur ..."
    „Mein Vater hat mich nicht geliebt."
    „Gillian ..."
    „Nein, hör mir zu. Es gibt einen Unterschied zwischen Liebe und Verpflichtung, zwischen wirklicher Zuneigung und Erwartung. Er hat mich nicht geliebt, und ich kann das akzeptieren. Ich kann allerdings nicht akzeptieren, dass ich keinen Frieden mit ihm geschlossen habe. Nun ist es zu spät." Sie sah ihn mit einem glänzenden Blick an. „Mach nicht den gleichen Fehler, Terence. Ich versichere dir, du wirst ihn bedauern."
    „Das hier könnte der größte Fehler sein, den du je gemacht hast", sagte er, als er vor den Toren hielt, die Carries Anwesen sicherten.
    „Ich riskiere es."
    „Du bist eine dickköpfige Frau, Doc."
    „Ich weiß." Sie berührte sein Gesicht. „Für mich steht so viel auf dem Spiel wie für dich."
    Er wollte sie nach einer Erklärung fragen, aber ein Wachposten klopfte an die Scheibe. „Sie sind früh, Sir", sagte er, als Terence das Fenster herunterließ.
    „Kann ich Ihre Einladung sehen?"
    Daran hatte sie nicht gedacht, erkannte Gillian erschreckt. Aber bevor sie etwas sagen konnte, zog Terence eine Marke hervor. „McAllister, Special Security."
    Die Erkennungsmarke sah offiziell aus, weil sie es war. Der Wachposten verglich das verschweißte Foto mit Terence und nickte. „Fahren Sie, Sir." Fast
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