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0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans

0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans

Titel: 0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans
Autoren: Ich zerschlug die Bande des Satans (3 of 3)
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Snyder eine Zigarette an. Sie rauchten beide ein paar Sekunden, ohne etwas zu sagen. Dann fragte Phil:
    »Was für ein Auto besaß Lincester?«
    »Für die Arbeit benutzte er einen geländegängigen Jeep. Als Familienauto besaßen sie einen Oldsmobile.«
    »Kommen Sie. Ich habe eine starke Taschenlampe im Wagen. Wir wollen nachsehen, wo die Wagen stehen.«
    Ein paar Minuten später konnten sie durch ein Astloch in einem großen Scheunentor, während sie das Licht der Taschenlampe durch den Ritz zwischen den starken Bohlen fallen ließen, die beiden Fahrzeuge erkennen.
    »Die nächste Bushaltestelle liegt in der Siedlung, an der Ecke, wo das Einkaufszentrum steht«, brummte Snyder. »Wenigstens zwei Meilen von hier. Glauben Sie, daß ein Autobesitzer mit einem Bus fährt? Und daß er mit Kind und Kegel runde drei Kilometer zu Fuß geht, um diesen Bus zu erreichen?«
    »Nein«, erwiderte Phil überzeugt. »Das glaube ich nicht.«
    »Oder halten Sie es für denkbar, daß dies alles - der Zettel und die SOS-Blinkzeichen irgendein dämlicher Jux sein könnten?«
    Phil bedachte Snyder mit -einem kurzen Blick.
    »Wie lange war Lincester bei der Marine?«
    »Den ganzen Weltkrieg über.«
    »Haben sie schon einmal einen Matrosen gesehen, der sich mit dem internationalen Seenotzeichen SOS einen solchen Jux erlauben würde?« fragte Phil.
    Im Licht der Taschenlampe sah er, wie Snyder sich mit dem Ärmel über die schweißglänzende Stirn wischte.
    »Himmel, G-man«, stöhnte er, »Sie wollen doch wohl nicht sagen, daß Bill Lincester mitsamt seiner Frau und drei Kindern gekidnappt worden ist?«
    »Genau diesen Eindruck habe ich«, sagte Phil leise. »Und wenn es stimmt, Snyder, dann kann diese friedliche Gegend hier in den nächsten Tagen was erleben…«
    ***
    Hoppla, Jerry, sagte ich mir, seit wann hast du Flöhe? Ich blieb ein paar Sekunden reglos liegen und wartete auf den nächsten Stich. Aber es kam keiner. Na also, dachte ich zufrieden und holte etwas tiefer Luft.
    Und da war es wieder! An genau derselben Stelle. Auf meiner linken Seite irgendwo bei den kurzen Rippen, stach mich etwas mit Ausdauer und Hartnäckigkeit. Ich schob meine rechte Hand hin und suchte. Statt eines Flohes oder ähnlich entzückender Tierchen fühlte ich ein Pflaster. Jetzt schlug ich endgültig die Augen auf.
    Ich lag auf der rechten Seite. Aber es war nicht mein Bett. Anderthalb Fuß vor meinen Augen war eine Wand, aber es war nicht die Wand in meinem Schlafzimmer. Ich wälzte mich auf den Rücken und stellte fest, daß ich in einem Krankenzimmer lag. Und über meinem Kopfe hing die Tafel mit der Fieberkurve.
    Ein paar Sekunden dachte ich nach, ob ich krank sei. Abgesehen von dem Floh auf meiner linken Seite, der jedesmal stach, wenn ich tief Luft holte, fühlte ich mich pudelwohl. Außerdem hatte ich Hunger, und gesunden Appetit habe ich immer als ein Zeichen von Gesundheit gewertet.
    Auf dem hygienisch blitzblanken, weißlackierten Metallschränkchen neben meinem Bett gab es eine elektrische Klingel. Jedenfalls bist du hier nicht in einem Obdachlosenasyl, dachte ich zufrieden. Da gibt es keine Klingel neben dem Bett. Aber irgendwie solltest du dich mal daranmachen, herauszufinden, wo du bist, warum du da bist und wie lange du schon da herumliegst. Ich streckte die Hand aus und wollte klingeln. Aber ich ließ es bleiben. Die Tür bewegte sich nämlich.
    Sie ging sehr leise auf. Rücksichtsvolle Leute hier, dachte ich. Dann erschien ein hübsches Gesichtchen - etwa zwanzig Jahre alt, blond, mit ein paar hauchzart hingetupften Sommersprossen auf dem Stupsnäschen - und danach die zu dem hübschen Gesichtchen gehörige, schlanke und nicht weniger hübsche Gestalt.
    »Oh«, sagte das Gesichtchen überrascht, »er ist wach, Sir.«
    »Wenn ich gewußt hätte«, sagte ich freundlich zu dem Gesichtchen, »wenn ich gewußt hätte, daß Sie hier sind, wäre ich nie eingeschlafen.«
    »Und frech ist er auch schon«, erwiderte das Gesichtchen mit einem eiskalten Blick aus wunderschönen himmelblauen Augen. Dabei kam es auf mich zu, um mir das Kopfkissen zurechtzuziehen. Ich hatte Gelegenheit, das Stupsnäschen aus nächster Nähe zu betrachten. Es waren sieben Sommersprossen drauf, genau sieben.
    »Hallo, Jerry«, sagte eine Männerstimme. »Wie geht es Ihnen?«
    Ewiges Texas! Mit einem Schlage war mein Erinnerungsvermögen wieder voll da. Ich wollte im Bett in die Höhe fahren, aber die Schwester drückte mich mit verblüffender Energie ins Kissen
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