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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen
Autoren: Jason Dark
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kleine schwarze Flasche stand. Als sie die Finger darum schloß, stellte sie fest, daß diese zitterten. So nervös war sie geworden.
    Dana legte sich wieder auf den Rücken, starrte unablässig auf die Flasche und dachte über ihren Traum nach.
    Hatte der Kapuzenträger tatsächlich die Flasche in der Hand gehalten? War es die gleiche gewesen?
    Das wollte Dana genau wissen. Sie konzentrierte sich, überlegte und kam zu einem positiven Entschluß.
    Ja, das war es. Die Flasche des Unheimlichen und die ihrige waren identisch.
    Vor Aufregung bekam Dana eine trockene Kehle. Damit hätte sie nie gerechnet, und sie spürte auch, daß sich wieder der Schweiß auf ihre Stirn legte. Obwohl sie sich fürchtete, wollte sie weiterforschen, denn sie hatte das Gefühl, den Zipfel, eines Geheimnisses zwischen ihren Fingern zu halten. Und dieses Geheimnis wollte sie lüften.
    In diesem Fall hieß es, daß sie die Flasche öffnete.
    Mit dem Daumen und dem Zeigefinger umklammerte sie den Rand des Stöpsels und zog ihn so behutsam wie nie zuvor in die Höhe. Im Raum war es still. Deshalb hörte sie auch das schleifende Geräusch des Stöpsels.
    Endlich war er weg.
    Sofort breitete sich der Duft dieses sehr intensiv riechenden Parfüms aus. Es drangen keine schwarzen Wolken aus der Öffnung, aber der andere Duft reichte dem Mannequin auch, denn er umwehte es wie ein feiner Schleier und wurde, je länger die Flasche geöffnet war, von Sekunde zu Sekunde intensiver.
    Das merkte auch Dana, und gleichzeitig vernahm sie auch die warnende Stimme in ihrem Innern, es auf keinen Fall zu weit zu treiben und die Flasche lieber wieder verschlossen wegzustellen.
    Das schaffte sie nicht. Die Gedanken und die Warnung bekam sie zwar mit, aber sie konnte nichts davon in die Tat umsetzen, denn der Duft des Parfüms wurde übermächtig.
    Dark Mysterie wirkte wie eine Droge. Zuerst war sie angenehm zu riechen, so betörend und gleichzeitig verlockend. Bald aber veränderte sich die Wirkungsweise. Das Parfüm verlor seine Süße und auch seine Lieblichkeit.
    Wenn man von einem widerlichen Gestank sprechen konnte, so nahm ihn Dana jetzt wahr. Ein Gestank, der lange Zeit versteckt unter der Erde gelegen haben mußte und erst jetzt an die Oberfläche drang.
    So rochen Komposthaufen. Wie Moder…
    Moder…
    Dieses Wort fraß sich in ihrem Hirn fest, denn es traf haargenau die Situation.
    Aus der Flaschenöffnung drang widerlicher und atemraubender Modergestank. Der Gruß aus der Gruft eines uralten Friedhofs, aber auch versetzt mit scharfen essenzartigen Gerüchen, die dem Mannequin ebenfalls fremd waren.
    Sie überwand sich selbst, denn sie mußte in die Öffnung hineinschauen. Was sie sah, ließ sie erzittern.
    Im Innern der Flasche brodelte und schäumte es. Es war ein graubrauner Schaum, der gleichzeitig einen Dampf in derselben Farbe abgab.
    Dieser Dampf wurde, als er mit dem Sauerstoff der Luft in Berührung kam, schwarz. So schwarz wie der Qualm, der aus der Flasche gequollen war, die der Kapuzenmann in der Hand gehalten hatte.
    Das war ein Traum gewesen. Hier aber erlebte Dana es in Wahrheit und auch bei vollem Bewußtsein und voller Konzentration.
    Der Qualm breitete sich aus.
    Er glich einem schwarzen Schleier, der nie dünner wurde, sondern sich, weil er ständig Nachschub bekam, zu einer schwarzen Wolke verdichtete, die träge über das weiß bezogene Bett zog, ohne allerdings sichtbare Schmutzspuren zu hinterlassen.
    Nur das Mädchen wurde eingehüllt, so daß sie das Gefühl bekam, jemand hätte ein Tuch vor ihre Augen gehängt, in das sie hineinstarrte.
    Der ständig stärker werdende Moderduft ergriff auch von ihr Besitz. Nur einmal noch zuckte ein klarer Gedanke durch ihren Kopf, als sie daran dachte, daß sie mit Ellen Winter von einer nicht sichtbaren Drohung gesprochen hatte, die im Hintergrund lauerte.
    Nun war sie da.
    Und Dana konnte sich nicht gegen sie wehren. Sie war einfach fertig, mit ihren Nerven am Ende, und sie schaute nur nach vorn, wo die verdammte Wolke wallte und sich drehte, so daß immer neue Figuren entstanden.
    Aber das plötzlich erscheinende Bild in ihr war keine Täuschung und war auch nicht aus der Wolke direkt entstanden.
    Es kam aus der Wand, so jedenfalls sah es aus, und Dana hätte schreien können, als sie erkannte, was sich ihr so plötzlich und mit einer gespenstischen Lautlosigkeit näherte.
    Die drei Sensen!
    Ihre Klingen blitzten so kalt und grausam. Zudem wurden sie bewegt und schwangen asynchron mal vor und
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