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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen
Autoren: Jason Dark
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bekam keinen Toast herunter, dafür hatte sie drei Tassen Kaffee zu sich genommen und sich trotzdem mies gefühlt. Die Müdigkeit und das Zerschlagensein wollten einfach nicht weichen. Die Ereignisse der vergangenen Nacht hatten sie innerlich so aufgewühlt, daß sie den Tag nicht normal beginnen konnte und sich auch von ihren Kolleginnen absonderte, die sich zu einem Stadtbummel entschlossen hatten.
    Nur Ellen blieb noch. Sie setzte sich zu Dana an den Frühstückstisch und schüttelte den Kopf. »Du mußt es nicht so tragisch nehmen, Mädchen, wirklich nicht.«
    Dana winkte ab. »Das sagst du so? Was meinst du, wie du reagierst, wenn du plötzlich erwachst und merkst, daß dein Traum zwar einer war, aber trotzdem keiner gewesen ist.«
    Ellen holte tief Luft. Sie hatte der Bemerkung nicht folgen können und sagte: »Ich glaube wirklich, daß bei dir einiges zusammengekommen ist. Da haben sich zwei Negativ-Ereignisse überschnitten, und du hattest ausgerechnet das Pech, dich genau dazwischen zu befinden. So jedenfalls sehe ich die Sache.«
    »Aber ich nicht.«
    »Und wie lautet deine Erklärung?« Ellen stellte die Frage und zündete sich gleichzeitig eine Zigarette an.
    »Tja«, erwiderte sie mit leiser Stimme und schaute verloren in die leere Kaffeetasse. »Ich habe das Gefühl, aus dem Unsichtbaren bedroht zu werden.«
    »Wieso?«
    »Genau erklären kann ich es auch nicht, aber ich bin der Meinung, daß irgend etwas gefährlich im Hintergrund schwebt und auf uns lauert.«
    »Und was?«
    »Kann ich dir nicht sagen.«
    »Deine Traumgestalt vielleicht? Dieser Mann mit der Kapuze vor dem Gesicht?« Ellen sagte es ein wenig spöttisch und fing sich dafür einen strafenden Blick ein.
    »Wenn du so willst – ja.«
    »Ich kann dir nicht folgen, Dana, tut mir leid. Obwohl ich es wirklich gern möchte.«
    »Ist auch nicht schlimm. Ich werde so lange mit meiner Ansicht und meinen Folgerungen allein dastehen, bis es eine von euch auf die gleiche Art und Weise erwischt.«
    »Meinst du, wir würden ebenfalls so träumen wie du?«
    »Ja, Ellen. Diese Bedrohung, und da bin ich mir ganz sicher, bleibt nicht allein auf mich beschränkt. Die ist wie eine Wolke, die immer mehr Nachschub bekommt und sich ausbreitet. Das ist es, was ich meine. Ihr werdet es zu spüren bekommen.«
    Ellen Winter wollte die Freundin nicht verletzen. Dana hatte schon genug durchgemacht. Sie schaute auf die Uhr. »Himmel, ich muß gehen, sonst verpasse ich den Termin.«
    Dana schaute auf. »Mit wem hast du dich denn verabredet?«
    »Mit einem gewissen John Sinclair. Er wird von Sheila Conolly mitgebracht.«
    »Und wer ist dieser Mann?«
    »Ein Repräsentant von Dark Mysterie.«
    »Ein Parfüm-Onkel.«
    »Genau.«
    Dana verzog das Gesicht. »Ich mag die Leute nicht. Die sind manchmal noch schlimmer als die Flippies aus unserem Job.«
    Ellen Winter erhob sich. »Was willst du machen, Mädchen? Geschäft ist Geschäft.«
    »Viel Spaß.«
    Ellen schnappte ihre Tasche. »Werde ich wohl kaum haben. Und du legst dich am besten hin, damit du für die Feier am heutigen Abend wieder fit und munter bist.«
    Dana verzog das Gesicht. »Ich glaube kaum, daß ich dabei sein werde. Tut mir leid. So wie ich aussehe.«
    »Unsinn. Da schaut schon keiner hin.«
    Ellen ging, und Dana schaute ihr nach. Sie konnte die Freundin sogar verstehen. Sie an ihrer Stelle hätte kaum anders reagiert, wenn man ihr einen so schlimmen Traum erzählt hätte. Aber er war nun einmal eine Tatsache, und auch die Schnittwunden ließen sich leider nicht wegdiskutieren.
    Ein Ober erschien und fragte, ob Dana noch irgendeinen Wunsch hatte.
    »Nein danke. Ich bin zufrieden.«
    »Sehr wohl, Madam.«
    Der Mann räumte ab. Dana schaute ihm dabei zu, ohne ihn recht wahrzunehmen, weil sie mit ihren Gedanken ganz woanders war, denn sie hatte das Gefühl, von dieser Bedrohung umkesselt zu sein.
    Der Ober warf ihr hin und wieder einen fragenden Blick zu, sagte aber nichts und stellte das Geschirr auf einen Wagen, der auf seinen vier Gummirädern lautlos rollte, als er davongeschoben wurde.
    Dana blieb noch sitzen. Sie fand einfach nicht den Anstoß, jetzt aufzustehen und in ihr Zimmer zu gehen. Außerdem fürchtete sie sich davor. Allein im Zimmer zu sein, auch wenn draußen die Sonne schien, war momentan nicht das Richtige für sie. Der Gedanke daran ließ sie sogar frösteln.
    Irgendwann erhob sie sich trotzdem. Noch ein wenig weich in den Knien schritt sie durch den Frühstücksraum und erreichte die
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