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0396 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0396 - Das Versteck in der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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Schleicherei für einen Flüchtling."
    „Auch das wird sich ändern. Ich nehme an, die Burschen sind noch durcheinander nach der Katastrophe, die über sie hereinbrach. Schließlich haben sie zehntausend für eine Körperverwandlung geeignete Gurrads verloren und glauben, sich mit einer tödlichen Seuche infiziert zu haben. Da wundert mich nichts mehr."
    „Mich wundert aber doch etwas", versicherte Major Runete und zeigte mit dem Daumen auf die Kontrolltafel. „Kein einziger Tasterimpuls zu empfangen. Die Uleb vergessen völlig, ihre Ortergeräte einzusetzen. Das läßt auf eine erhebliche Verwirrung an Bord des Konusraumers schließen. Kann man so etwas Lebenswichtiges in dieser Situation überhaupt übersehen? Hat die Sorglosigkeit nicht vielleicht ganz andere Gründe?"
    Roi Danton nickte langsam.
    „Sie denken an eine Falle, in die man uns locken könnte? Möglich, aber nicht wahrscheinlich. Sie haben uns noch nicht entdeckt, das ist ziemlich sicher. Außerdem rechnen sie damit, daß Port Gurrad vernichtet wurde. Vielleicht nehmen sie sogar an, daß ein Teil unserer Schiffe dabei verlorenging. Nein, wir sind ihre geringste Sorge. Ihre Hauptsorge ist ihr eigenes Leben, Major: Und darum werden sie versuchen, ihre Heimatwelt zu erreichen, denn nur dort kann es, so glauben sie, eine Rettung für sie geben."
    Auf dem Interkom-Schirm erschien Guckys Kabine. Er lag auf dem Bett und hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt. In dieser bequemen Stellung schien er sich entschlossen zu haben, an der beginnenden Debatte teilzunehmen.
    „So, meinst du, Roi? Und du bist auch sicher, daß an Bord des Konusraumers eine Panik ausgebrochen ist?"
    „Allerdings, dieser Auffassung bin ich."
    Gucky grinste und nickte.
    „Ich auch, mein Lieber, ich auch. Und das wiederum würde bedeuten, daß Icho Tolot mit seinen Mutmaßungen recht behält. Die Bestien oder Uleb sind gegen den Infektionsstoff genauso empfindlich wie die alten Haluter. Und es sieht auch ganz so aus, als hätten sie noch immer kein Medikament dagegen gefunden. Jedenfalls glaubt die Besatzung dort vorn, sie müsse sterben, wenn keine Hilfe einträfe. Welcher Art diese Hilfe sein soll, wissen die Uleb wohl selbst nicht. Aber was tut man nicht alles in Todesangst...?"
    „Sie fliegen zur Heimatwelt", konstatierte Roi Danton.
    Major Runete schüttelte den Kopf.
    „Und genau das ist es, was ich mir nicht vorstellen kann, Sir. Sie müssen wissen, daß sie dann die Bevölkerung dieser geheimnisvollen Heimatwelt anstecken. Es kann keine intelligenten Wesen mit solcher Verantwortungslosigkeit geben."
    „Doch, es gibt sie", erklärte Dr. Lieber aus seiner Ecke her. „Es gibt sie wirklich. Sie kennen keine Skrupel, sie kennen nur die Sorge um sich selbst. Auch das hat Icho Tolot herausgefunden, und sicher hat er sich nicht geirrt."
    „Hat er auch nicht", kam Gucky dem Mathematiker zu Hilfe. „Und weil er sich nicht geirrt hat, können wir mit der Panik an Bord des Konusschiffes rechnen - und auch damit, daß die Uleb unbesonnen und vielleicht sogar dumm handeln. Das ist unsere größte Chance. Ich glaube nicht, daß sie uns überlegt in eine Falle locken wollen. Die haben jetzt ganz andere Sorgen."
    „Sie beschleunigen nun mit höheren Werten", unterbrach Major Runete die Diskussion.
    „Fünfzigtausend in der Sekunde."
    „Das ist ein Sechstel der Lichtgeschwindigkeit", stellte Dr. Lieber fest. „Wann gehen sie in den Linearraum?"
    „Bald", vermutete Roi Danton und starrte auf den Panoramaschirm.
    Eine Brücke vereinzelt im All stehender Sonnensysteme verband die beiden Magellanschen Wolken, nahezu einhundertsechzigtausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Der Planet Port Gurrad gehörte zum Market-System, fast mitten zwischen den beiden kleinen Milchstraßen. Die C-13 verließ nun dieses System und stieß, den Konusraumer verfolgend, in den Leerraum vor. Der Kurs zeigte noch immer auf die KMW.
    „Halbe Lichtgeschwindigkeit", las Roi von den Kontrollen ab.
    Der Konusraumer stand deutlich sichtbar auf dem Bildschirm. Umgekehrt würde die C-13 auf den Schirmen des anderen Schiffes kaum wahrnehmbar sein. Nur mit einer ausgezeichneten Vergrößerung und bei größter Aufmerksamkeit konnte man sie entdecken. Daher war die Frage, ob an Bord des Konusraumers Panik herrschte oder nicht, von eminenter Wichtigkeit.
    „Wenn Dr. Lieber nicht recht hätte", kam Tronar Woolver wieder auf das Problem zurück, „wären wir längst bemerkt worden."
    Roi nickte.
    „Richtig, aber
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