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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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aus, und faßten mit ihren gekrümmten Fingern zu.
    Ich hörte es zischen und sah auch den sich vermehrenden Qualm, der so widerlich stank, weil die Fingernägel der lebenden Leichen allmählich verschmorten.
    Dann lagen die Kohlen auf ihren Händen. Auch die Haut brannte, das machte ihnen aber nichts, sie schlossen die Hände sogar noch, so daß sie die Stücke wie Bälle nahmen. Und der erste Zombie, es war der nasse, drehte sich in meine Richtung.
    Ich kämpfte nach wie vor gegen die Nachwirkungen der Droge.
    Zur Abwechslung durchtosten mich mal wieder Hitzeschauer, die den kalten Schüttelfrost abgelöst hatten.
    Irgendwie kamen mir die gesamten Bewegungen der lebenden Leichen verlangsamt vor. Aber ich erlebte hier keinen Film, auch kein Bühnenstück, sondern eine verdammte Realität, die damit enden sollte, daß ich umgebracht wurde.
    Der Zombie schleuderte das glühende Kohlestück. Erst jetzt erfolgte eine Reaktion bei den Zuschauern. Wenige dünne Schreie erreichten mich, die ich nur gedämpft hörte, denn mich interessierte der Weg des geschleuderten Kohlestücks. Es landete irgendwo auf dem Bühnenboden.
    Der erste Kelch war an mir vorbeigeflogen, aber kein Zombie würde aufgeben.
    Auch mein alter Bekannter nicht. Er drehte ab, taumelte wieder auf das Becken zu und hob abermals ein Kohlestück auf.
    Es gab Reaktionen bei den Zuschauern. Jemand rief etwas von aufhören oder Polizei holen. Auch entstand Unruhe unter ihnen, das alles durfte mich nicht kümmern, denn die lebende Tote hatte mich als Ziel ausgesucht.
    Sie warf das Kohlestück nicht. In der rechten Hand hielt sie es, kam sehr nahe an mich heran, hob den rechten Arm und drückte ihn dann nach vom, als wollte sie mir das glühende Teil ins Gesicht pressen.
    Das hätte auch fast geklappt, wenn es mir nicht im letzten Moment gelungen wäre, den Kopf zur Seite zu drehen. So wischte die Hand mit der glühenden Kohle an mir vorbei, während die lebende Leiche gegen mich prallen wollte. In dem Durcheinander stolperte sie und knallte hin.
    Nicht immer würde ich so ein Glück haben, das sagte mir auch Moira Cargal, die aus dem Hintergrund zischte: »Warte es ab, Sinclair. Wir werden noch Spaß bekommen.«
    Das konnte ich mir vorstellen, aber ich hatte Lust, mir den Spaß mit ihr zu teilen, zudem wurden wir beide abgelenkt, denn aus dem Hintergrund hörten wir Geschrei und dumpfe Laute.
    Die Frau zeigte sich irritiert, ich ebenfalls, nur die Zombies suchten weiterhin nach ihren Kohlen.
    Moira holte Paul heran. Sie wollte von ihm wissen, was sich hinter der Bühne abspielte.
    »Keine Ahnung!« hörte ich ihn flüstern. »Ich habe Oganda gesagt, daß er aufpassen soll.«
    »Dann bin ich beruhigt.«
    Das war sie allerdings nicht und konnte sie auch nicht sein, denn der hinter der Bühne aufklingende Schrei ließ uns alle erstarren.
    Keiner wußte, wer ihn ausgestoßen hatte, doch wir bekamen sehr bald den Beweis und völlig anders, als es sich ein jeder von uns vorgestellt hatte.
    Die Bühnenwand riß auf.
    Sie lag günstig, ich konnte hinschauen, hörte zuerst den peitschenden Knall, wie das leichte Holz brach, sah die Stücke auf die Bühne segeln, und ihnen folgte der hünenhafte Schwarze, der den Namen Oganda trug.
    Er bot ein grauenhaftes Bild. In seiner Brust steckte ein kurzes Schwert. Aus der Wunde rann das Blut in Strömen, es war ein Wunder, daß sich der Mann noch auf den Beinen halten konnte. Er taumelte an den wie erstarrt dastehenden Personen vorbei und riß einen Zombie mit zu Boden, der verdammt nah an mich herangekommen war.
    Dann fiel auch Oganda. Wie er dabei auf die Knie kam, war mir ein Rätsel, aber er packte mit letzter Kraft das Schwert und riß sich die Waffe aus der Brust.
    Dann kippte er nach vorn und blieb liegen.
    Und niemand war da, der sich rührte. Paul und Moira standen wie festgeleimt auf ihren Plätzen, selbst die Zombies schienen erstarrt zu sein, und es war die Frau, die sich als erste fing und den Namen ihres Leibwächters aussprach.
    »Oganda!« ächzte sie. »Verdammt, wer hat dich gekillt?« Plötzlich überschlug sich ihre Stimme, sie schüttelte den Kopf, ich hörte die Zuschauer ebenfalls schreien, die ersten rannten weg. Und Moira brüllte wieder.
    »Wer war es? Wer hat dich geschafft?«
    »Ich!«
    Die Stimme peitschte über die Bühne. Doch dabei ließ es der Mann nicht bewenden.
    Er kam langsam vor, und mir fiel ein Stein vom Herzen, denn ich erkannte Suko…
    ***
    Moira Cargal verzog das Gesicht. Sie war
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