Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Teppich farblich dazu paßte.
    Zwei große Fenster durchbrachen eine Wand. Der Blick fiel in einen tropischen Wintergarten, der in einem Innenhof angelegt worden war und außer Pflanzen noch exotische Tiere beherbergte, zum Beispiel Papageien. Da Mr. Bhuwani nichts sagte, genoß ich den Ausblick in den Garten. Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich die große Gestalt des Schwarzen sah, der ein Tier an der Leine führte, das ich nicht in meinem Haus halten würde, auch wenn man mir einen exotischen Garten dazugab.
    Es war ein Gepard!
    An einer kurzen Leine wurde er gehalten. Das gefiel ihm nicht, denn er warf seinen relativ kleinen Kopf hin und her und fauchte, aber die schalldichten Scheiben des Wintergartens ließen dieses Geräusch nicht durch.
    Der Riese machte sich nichts aus dem Fauchen, er zog die Leine noch straffer. Auch als ihn das Tier ansprang, reagierte er nicht und passierte gelassen das Fenster, hinter dem ich stand.
    Kurz nur schaute er hoch.
    Unsere Blicke trafen sich. Ich hatte das Gefühl, in seinen Augen das zu lesen, was mit meinem Schicksal untrennbar verbunden war: Wir haben dich. Du bist in unserer Gewalt. Endlich…
    Er ging weiter, und die wie glockenartig dem Boden entgegenhängende Palmenwedel nahmen mir die Sicht auf den Halbnackten.
    Dafür hörte ich hinter mir die Schritte des Afrikaners. »Hat Oganda Sie erschreckt, Mr. Sinclair?«
    Da ich meinen Gastgeber bei der Antwort anschauen wollte, drehte ich mich um. »Das kann man wohl sagen.«
    Der schon ältere Diplomat lächelte mit viel Verständnis. »Den meisten ergeht es so. Aber glauben Sie mir, Oganda ist harmlos. Wenn ich mich auf jemand verlassen kann, dann auf ihn.«
    Ich dachte an die letzten Blicke, die ich mit dem Hünen gewechselt hatte und war davon nicht überzeugt. Das aber band ich Mr. Bhuwani nicht auf die Nase.
    »Vielleicht gewöhnt man sich wirklich daran.«
    »Bestimmt sogar.« Er wies auf einen schwarzen Ledersessel, der auf hellen Metallbeinen stand. »Bitte, Mr. Sinclair, im Sitzen plaudert es sich besser.«
    »Meinen Sie wirklich, daß es eine Plauderstunde wird?«
    »Man kann nie wissen.« Er lächelte hintergründig und erkundigte sich, was ich trinken wollte.
    »Im Moment nichts.«
    »Erlauben Sie, daß ich mir einen Schluck genehmige.«
    »Aber gern.«
    Auf einem fahrbaren Tischchen standen mehrere Karaffen. Verschiedenfarbige Getränke befanden sich darin. Mit dem geübtem Blick des Kenners suchte Bhuwani eine Karaffe aus und schüttete etwas von der weißgelben Flüssigkeit in ein hohes Glas.
    »Was ist das?« fragte ich.
    »Ein Bananengetränk. Es hat nur wenig Alkohol. Schmeckt zwar etwas süßlich, aber ausgezeichnet.« Er deutete auf die Karaffe.
    »Wollen Sie wirklich nichts?«
    »Nein, danke.«
    Mein Gastgeber nahm mir gegenüber Platz. Er stellte das Glas auf den Tisch, nahm die Brille ab und wischte mit einem Spezialtuch über die Gläser. Ich konnte sehen, daß der Mann fast farblose Augen hatte. Sie lagen tief in den Höhlen und kamen mir starr vor.
    Als er die Brille wieder aufsetzte, wußte ich, daß er anfangen würde. »Sie werden sich bestimmt über die etwas geheimnisvolle Art und Weise vor diesem Besuch gewundert haben, Mr. Sinclair…«
    Ich winkte ab. »Das bin ich gewohnt.«
    Er nickte. »Ja, das habe ich mir auch gedacht, wenn ich ehrlich sein soll. Ich weiß nicht einmal, ob ich nur die Pferde scheu gemacht habe oder ob sich das von mir vermutete Netz tatsächlich über meinem Kopf zusammenzieht.«
    »Wenn Sie meine Ansicht hören wollen, legen Sie bitte die Karten offen auf den Tisch, Mr. Bhuwani.«
    »Ja, das werde ich.« Er runzelte die Stirn, als müßte er noch über eine bestimmte Sache nachdenken, die auszusprechen ihn Überwindung kostete. Dann stellte er die Frage: »Glauben Sie an Voodoo, Mr. Sinclair?«
    Ich zuckte zusammen, obwohl ich so etwas fast geahnt hatte.
    »Glauben Sie daran?« hakte er nach.
    »Ja!«
    Er lehnte sich zurück und erwiderte stöhnend. »Das ist gut. Ja, Mr. Sinclair, das ist sogar sehr gut.«
    Ich hatte natürlich meine Erfahrungen mit dieser Magie. Zombies, lebende Tote, waren die Folge einer finsteren Voodoo-Beschwörung.
    Es lag nicht einmal lange zurück, da hatte ich meinen schrecklichsten Voodoo-Fall erlebt, eine Voodoo-Nacht in New Orleans. [1]
    Die Stimme des dunkelhäutigen Diplomaten unterbrach meine Gedanken. »Ich habe mich natürlich über Sie erkundigt, Mr. Sinclair, und zwar an allerhöchster Stelle, wo man mir versichert hat, daß ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher