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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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Zweifel. Und sie näherten sich meiner Liegestatt. Ich wurde nervös, weil ich nicht sah, wer sich anschlich. Meine Hände, die flach neben meinem Körper lagen, bewegten sich unruhig auf und ab, und zum erstenmal spürte ich eigentlich bewußt, worauf ich lag.
    Es war ein dünnes Fell…
    Die Schritte blieben. Ich konzentrierte mich auf sie und erwartete, daß sich bald jemand über mich beugen und mich untersuchen würde. Dies geschah nicht, aber die Folge der Geräusche änderte sich. Ich wurde plötzlich wachsamer, denn so, wie ich die Tritte vernahm, ging kein Mensch. Das mußte jemand anderer sein.
    Plötzlich war er da.
    Mit einem Sprung hatte er nicht nur die Liegestatt, sondern auch mich erreicht und stand auf meinem Bett.
    Den Druck seiner Beine spürte ich an vier verschiedenen Stellen auf meinem Körper.
    Vier Beine? – Es konnte also nur ein Tier sein, und ich hob ein wenig den Kopf an, um nach vorn zu schauen.
    Ein Gesicht starrte mich an.
    Klein, gefleckt und mit kalten, ausdruckslosen Augen darin sowie einem breitem Maul mit Schnurrbart.
    Die Schnurrbarthaare sah ich seltsamerweise deutlich, wie auch den gesamten Kopf, und ich wußte auch, daß ich den Schädel nicht zum erstenmal zu Gesicht bekam.
    Ich hatte ihn schon einmal gesehen!
    In einem exotischen Garten, wo das Tier, zu dem der Schädel gehörte, herumspaziert war.
    Auf meinem Körper stand der Gepard!
    Diese große Katze, die zu den schnellsten Tieren der Welt zählte, war in der Tat ein hervorragender Bewacher. Davon, daß Geparden Menschen anfielen, hatte ich bisher nichts gehört. Da war nur immer von Tigern oder Panthern die Rede gewesen, aber einen Eid auf die Ungefährlichkeit dieser Raubkatze hätte ich auf keinen Fall geleistet.
    Noch stand das Tier ruhig. Seine kalten Augen mit den dunklen Pupillen fixierten mich, als wollten sie bis auf den Grund meiner Seele blicken und alles genau durchleuchten.
    Ich hielt den Atem an. Nur keine zuckende Bewegung, nur den anderen nicht reizen! Ich fühlte, wie mir eine Gänsehaut über den Rücken rann, die sogar meine Beine erreichte.
    Sekunden verstrichen.
    Ich hatte das Gefühl, als würde mein Körper allmählich einschlafen und das Blut so dick werden, daß es nicht mehr durch die Adern gepumpt werden konnte.
    Hätte ich mein normales Wahrnehmungsvermögen besessen, wäre mir alles nicht so schlimm vorgekommen, aber so hatte ich mehr und mehr das Gefühl, mich in einer Welt zu befinden, die über der normalen schwebte. Ich konnte denken, Schlüsse ziehen, kam auch zu Ergebnissen, doch irgendwie lag Watte in meinem Kopf, und das mußte seinen Grund haben.
    Wahrscheinlich hatte man mich nicht nur durch den Schlag betäubt, sondern mir noch eine Spritze verpaßt, mit Drogen, zum Beispiel…
    Das mußte es gewesen sein. Man wollte mich mit »Stoff« unter Kontrolle halten. Dabei wußte ich auch nicht, wo ich mich befand.
    Das rote Licht, die seidenweichen Umrisse und Konturen, dies alles paßte irgendwie zu meinem Zustand, der sich leider nicht verbesserte und immer auf einem Level blieb.
    Zum erstenmal bewegte sich die Katze.
    Sie hob die rechte Vorderpfote an und stellte sie wieder zurück auf meine Oberschenkel, wo sich die Pfote wie kratzend bewegte.
    Das gleiche geschah mit der linken, ein Schütteln ging durch den Körper der Katze, und plötzlich hielt sie sich nicht mehr auf dem Fleck.
    Sie schlich vor.
    Langsam, bedächtig, als überlegte sie noch, ob es richtig war, was sie da tat. Sie kam über meinem Körper, stand schon auf der Brust und ging trotzdem noch weiter, um sich meinem Gesicht zu nähern.
    Zum erstenmal nahm ich auch die Ausdünstungen des Tieres wahr.
    Es war ein scharfer Geruch, richtig unangenehm.
    Ein paarmal mußte ich schlucken, in meiner Kehle kratzte es rauh, ich räusperte mich, und dieses Geräusch schien die Katze zu stören, denn sie schüttelte unwillig den Kopf, bevor sie einen weiteren Schritt machte und mit geöffnetem Maul vor meinem Gesicht verharrte.
    Wollte der Gepard zubeißen?
    Ich bekam das große Flattern, und konnte es einfach nicht unterdrücken. Das Zittern pflanzte sich fort, der Schweiß brach mir aus, und dieser Geruch vermischte sich mit den Ausdünstungen des vor mir lauernden Geparden.
    In sein Maul schaute ich hinein.
    Da bewegte sich die Zunge, da sah ich das gefährliche Gebiß und hörte auch das leise Fauchen, das mir entgegenströmte. Nur eine gute Fingerlänge entfernt befand sich meine Kehle. Wenn das Tier den Kopf drehte, konnte
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