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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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fassen.
    Immer wieder machte ich mir selbst Mut. Ich sagte mir, daß ich nicht aufgeben durfte, daß ich kämpfen mußte, aber jede meiner Forderungen endete in einem gedanklichen Durcheinander, das ich nicht mehr kontrollieren konnte.
    Die Angst war da, die Depression ebenfalls, und das Gift wühlte weiter. Mir wurde übel. Der Kopf sank nach vorn, obwohl ich mir fest vornahm, mich zusammenzureißen.
    Es gelang ein wenig, denn ich konnte den Kopf wieder heben und schaute schräg nach vorn zum Bühnenrand. Dahinter stand eine kompakte Masse Mensch, die auf das große Ereignis wartete und von der ich hin und wieder nur blasse Flecken sah, denn so wurden die Gesichter wiedergegeben.
    Ob sie überhaupt alle wußten, was hier vor sich gehen sollte? Daß man vor ihren Augen einen Menschen ermordete?
    Wahrscheinlich nicht. Vielleicht hatte man es ihnen auch gesagt, aber sie hatten es nicht geglaubt, weil es einfach zu grausam und zu unwahrscheinlich war, einen Mord vor so vielen Augen zu begehen.
    Und wer glaubte schon an Zombies?
    Nur wer sie einmal erlebt hatte in all ihrer Grausamkeit, der vergaß sie nie.
    Etwas war anders.
    Im ersten Moment wußte ich nicht, was sich da verändert hatte, bis ich mich besser konzentrieren konnte und das dumpfe Grollen sehr deutlich vernahm.
    Es war kein Gewitter. Für dieses Geräusch zeichneten sich die vier Trommler verantwortlich, die ihre Stöcke leicht auf und nieder bewegten und die Bespannung der Trommeln nur streichelten.
    Paul war in seinem Element. Schräg zu den drei Särgen hatte er sich aufgebaut. Er redete und starrte sie an.
    Dazwischen hörte ich ein kurzes, schrilles Lachen. Am Klang der Stimme erkannte ich Moira. Sie freute sich auf die Minute ihrer Rache.
    Paul sprach weiter. »Kommt!« rief er. »Kommt hervor, ihr Diener und Sklaven des Voodoo. Ihr lebenden Leichen, ihr untoten Geschöpfe, ihr Diener einer Schwarzen Magie. Verlaßt eure Särge und beweist der Welt, wer ihr tatsächlich seid! Kommt…!«
    Das letzte Wort war ein Schrei. Paul warf sich nach hinten, so daß er mir vorkam wie ein Rückenschwimmer, bevor er in die Tiefe der Bühne lief, wo er meinen und den Blicken der anderen Menschen entschwand.
    Hatte es gereicht?
    Das Trommeln brach nicht ab. Es wurde dumpfer, gleichzeitig auch lauter, und es bekam zudem einen gefährlichen und drohenden Klang, der in meinem Kopf widerhallte.
    Auch ich war angespannt und mußte zugeben, daß Moira Cargal einen für sie wirklich guten Zeitpunkt gewählt hatte, denn die Wirkung der Drogen ließ allmählich nach.
    Mein Gehirn klärte sich, nur im Magen blieb das Gefühl der Übelkeit zurück. Jetzt wußte ich auch, weshalb sie mich gefesselt hatte.
    Normalerweise hätte ich allein agieren können, wenn auch nicht so schnell wie früher, für eine Flucht hätte es sicherlich gereicht. Nur war es jetzt dafür zu spät.
    Es tat sich etwas an den Särgen.
    Von innen wurde gegen das Holz geklopft. Es war ein Zeichen für die Trommler, denn sie veränderten die Lautstärke, so daß der Trommelklang weit über die Bühne hinaus und in die große Ausstellungshalle hineinschwang.
    Zur gleichen Zeit wurden die Deckel der Särge nach oben gestoßen. Sie drehten sich, standen für einen kurzen Augenblick auf ihren Rändern, bevor sie das Übergewicht bekamen und mit hohl und dumpf klingenden Geräuschen auf die Bühnenbohlen fielen.
    Der Weg war frei.
    Und aus den Totenkisten erhoben sich drei fürchterliche Gestalten…
    ***
    Hatte Shao nicht gesagt, daß man vor diesen Menschen Angst haben mußte? Es traf zu. Selbst Suko, der sich normalerweise vor einer Gegner-Übermacht nicht bange machte, bekam eine Gänsehaut, als er diesen Oganda mit seinem gefährlichen Kurzschwert in der rechten Hand erblickte und auch sah, wie der Mann das Schwert so in die Luft warf, daß es sich einmal um die eigene Achse drehte und der andere es geschickt wieder mit dem Griff zuerst auffing.
    Das grenzte schon an Akrobatik.
    Suko vergaß Shao. Er mußte sie vergessen, wenn er den Kampf überleben wollte, und Oganda, dieses gewaltige Paket aus Fleisch, Muskeln und Sehnen, setzte sich in Bewegung. Dabei hielt er die Waffe waagerecht vor seiner Brust, so daß die scharfe Schneide genau in Sukos Richtung wies.
    Seine Gangart konnte Suko schwer definieren. Als Schweben konnte man es auch nicht bezeichnen, mehr als Gleiten, und das Spiel der Muskeln und Sehnen vereinigte sich mit der Lautlosigkeit des Ganges.
    Die Hälfte der Distanz zwischen ihnen war
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