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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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bereits zusammengeschmolzen. Für Suko wurde es Zeit, die Stellung zu wechseln, um nicht in die unmittelbare Reichweite der Arme zu gelangen.
    Oganda schlug noch nicht zu. Er kam, schaute und grinste mit seinem breiten Mund. Die Pupillen befanden sich in einer ständigen Bewegung, seine Augen nahmen alles wahr, forschten, suchten und registrierten.
    Sie sahen auch Sukos Bewegung. Man hatte ihn entwaffnet. Er hätte versuchen können, an die Beretta zu gelangen, aber das geworfene Schwert wäre immer schneller gewesen, und so gab es für den Chinesen eigentlich nur eine Chance: Er mußte seinen Stab hervorholen und das entscheidende Wort sprechen. Wegen Shao hatte er sich vorhin nicht getraut, auch nicht, als sie seinem Sichtfeld entwischt und zusammen mit dem Hünen hinter dem Vorhang verschwunden war.
    Um die nötige Zeit und auch die entsprechende Bewegungsfreiheit zu bekommen, lief Suko zurück und gleichzeitig nach rechts, wo einige offene Kisten standen, aus denen verstaubte Palmwedel schauten.
    Oganda sah die Bewegung, rechnete mit dem Ziehen einer Schußwaffe, hob den Arm, um das Schwert zu schleudern, als Suko ihm das entscheidende Wort bereits entgegenschrie.
    »Topar!«
    Er hatte es genau im richtigen Augenblick gerufen, denn Oganda verharrte mitten in der Bewegung. Er stand da wie eine von einem Künstler erschaffene Plastik, den rechten Arm hocherhoben, den Griff des Schwerts noch umklammert, aber ansonsten außer Gefecht gesetzt, denn für die folgenden fünf Sekunden konnte sich allein der Rufer und Träger des Stabs bewegen. Alle anderen, die seine Stimme vernahmen, gerieten in den Bann dieser von Buddha entwickelten Magie.
    Nur fünf Sekunden.
    Suko mußte sich beeilen und schnell sein wie ein Derwisch, den jemand in den Allerwertesten getreten hat.
    Auch Suko schien den Boden kaum zu berühren, so kraftvoll sprang er voran und tauchte im nächsten Moment dicht vor dem starr stehenden Oganda auf.
    Töten durfte Suko nicht, den Gegner nur kampfunfähig schlagen und entwaffnen.
    Er wollte das Schwert.
    Oganda hatte den rechten Arm hochgehoben. Suko mußte sich recken, um an dessen Handgelenk zu gelangen, bekam es auch zu fassen und wollte ihm die Waffe aus der Faust drehen.
    Das schaffte er nicht.
    Zum erstenmal in seinem Leben erlebte der Inspektor in dieser Hinsicht Schiffbruch. Hätte er mehr Zeit gehabt, wäre es ihm bestimmt gelungen, die verkrampft wirkenden Finger der Faust nach außen zu biegen, so startete er den Versuch, aber der Griff war zu fest, und eine Sekunde später war die Zeit vorbei.
    Oganda bewegte sich genau dort weiter, wo er aufgehört hatte, und er war mitten im Wurf gewesen.
    Der Arm fiel, die Faust öffnete sich, die Waffe verließ die Hand des Mannes, und auch Suko konnte den Arm des Hünen nicht mehr festhalten. Er sah zusammen mit Oganda die Klinge in die Richtung sausen, wo er, Suko, eigentlich hätte stehen sollen, doch da rauschte sie zum Glück vorbei und kappte nur die aus dem offenen Karton hervorschauenden Palmwedel.
    Der Hüne brüllte vor Wut. Jetzt war er waffenlos, und die Chancen standen gleich.
    Oganda wollte sein Schwert, Suko hatte vor, ihn mit Handkantenschlägen außer Gefecht zu setzen, doch bevor er noch einen Treffer landen konnte, schüttelte ihn Oganda mit so kraftvollen Bewegungen ab, daß der Chinese das Gefühl bekam, er wäre zu einem lästigen Insekt geworden.
    Suko taumelte zur Seite. Oganda konnte starten, und er rannte mit gazellenhaften Sprüngen dem Inspektor davon.
    Aber auch Suko war nicht langsam. Er wollte vor allen Dingen nicht, daß der Kerl wieder an sein Schwert herankam und nahm deshalb noch in der gleichen Sekunde die Verfolgung auf.
    Oganda war schnell. Zu schnell für Suko. Er würde es immer schaffen, sein Ziel zu erreichen.
    Deshalb sah der Chinese nur eine Chance.
    Plötzlich lag er waagerecht in der Luft. Suko hatte sich auf seine fantastischen Sprungeigenschaften verlassen und alles an Kraft hineingelegt, was in seinen Beinmuskeln steckte.
    Suko schaffte es. Er prallte gegen die Beine des Hünen Oganda, und Sukos Arme verhakten sich zwischen den Waden des Gegners, so daß Oganda die Balance verlor und fiel.
    Es war kein normaler Fall, denn Oganda konnte man auch nicht als einen normalen Menschen bezeichnen. Der Boden dröhnte, als der schwere Körper auf ihn donnerte. Durch die Wucht schlitterte der Riese noch über den Boden. Suko hörte ihn vor Wut stöhnen, denn er mußte eingesehen haben, daß er es nicht mehr schaffte,
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