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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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vernichten. Auch wenn er dabei nur seinen linken Arm gebrauchen konnte.
    Suko hörte ihn stampfen.
    Nicht mehr leichtfüßig und geschmeidig, sondern mit schweren Tritten, als sollte jeder eine Warnung für den zwischen den Trümmern liegenden Chinesen sein.
    Suko hörte ihn. Der andere ging aber nicht nur, er gab auch andere Geräusche von sich.
    Ein schweres Ächzen und Keuchen. Wahrscheinlich mußte er wahnsinnige Schmerzen im rechten Arm haben, die er auch nicht mehr lautlos bewältigen konnte.
    Und er kam näher.
    Für Suko wurde es Zeit. Wenn er von Oganda nicht zertreten werden wollte, mußte er sich aus den Kulissentrümmern hervorwühlen und sich dem anderen stellen.
    Als Suko die Latten und Kunststoffteile zur Seite schleuderte, bekam er einen freien Blick auf Oganda.
    Erst jetzt fiel ihm auf, daß der Riese nicht mehr weiterschritt. Er war stehengeblieben, starrte Suko an und hatte den linken Arm zum Wurf gehoben. Das Kurzschwert lag jetzt in dieser Faust.
    Suko konnte sich sehr gut vorstellen, daß es dieser Typ verstand, beidhändig zu kämpfen. Und weg kam der Inspektor nicht mehr so schnell.
    Die Klinge würde ihn durchbohren und am Boden festnageln.
    Eine Kugel wäre natürlich schneller gewesen, doch an seine Waffe kam Suko nicht heran.
    Was tun?
    Er mußte sich innerhalb einer Sekunde entscheiden, und er tat dies auch. Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß er mit der rechten Hand eine abgebrochene Latte umklammert hielt, und die schleuderte er dem Hünen entgegen, während er sich gleichzeitig zur Seite rollte und hoffte, daß der andere ihn verfehlte.
    Suko spürte noch den Luftzug der Klinge. Oganda hatte es tatsächlich noch geschafft, sein Schwert zu schleudern. Der Inspektor hörte aber auch den dumpfen Aufprall, als das Schwert dicht neben ihm in den Boden jagte, wo es steckenblieb. Der enttäuschende Schrei der Wut begleitete Sukos folgende Aktionen.
    Er achtete nicht mehr auf seinen eigenen Schmerz, packte die Klinge und rollte sich herum.
    Oganda stürzte ihm entgegen.
    Suko hatte ihn nicht töten wollen, doch es war dieser vertrackte oder berühmte Zufall. Jedenfalls bekam er die Klinge nicht schnell genug zur Seite, und Oganda fiel hinein.
    Es war ein furchtbares Bild. Der Riese fiel nicht einmal auf sein Gesicht, sondern knallte auf die Knie und blieb für einen Moment in dieser Haltung, während die Waffe in seiner Brust steckte und Suko auf die Beine kam.
    Was er nicht für möglich gehalten hatte, geschah.
    Auch Oganda stemmte sich hoch, und im nächsten Augenblick lief dieser Riese Amok.
    Mit dem Schwert in der Brust, schreiend und nur seinen Reflexen gehorchend, rannte er stolpernd an dem Chinesen vorbei, der ihn nicht aufhalten konnte.
    Suko schaute ihm hinterher.
    Oganda stoppte nicht. Auch dann nicht, als dicht vor ihm eine Wand erschien. Er wuchtete dagegen – und hindurch!
    Suko hörte ein Brechen und Krachen. Lange Splitter, Holz- und Kunststoffteile umwirbelten den Körper des Mannes, der durch die Lücke gestoßen war, um dorthin zu gelangen, wo sich die offene Bühne befand.
    Auch Suko konnte einen Blick durch das Loch werfen.
    Was er sah, trieb ihm eine Gänsehaut über den Rücken…
    ***
    Es waren die typischen, lahmen, etwas schläfrig wirkenden Bewegungen, mit denen die drei lebenden Toten aus ihren schwarzen Särgen kletterten.
    Den einen Zombie kannte ich.
    Er hatte zusammen mit mir in dieser verdammten Badewanne gesessen und war jetzt noch naß. Er stand auch als erster neben der Totenkiste, bückte sich dabei und stierte nach vorn zum Rand der Bühne hin.
    Aus den Reihen der Zuschauer erfolgte kein Kommentar. Die Leute hielten sich zurück, vielleicht auch aus Angst. Alle starrten gebannt auf das schaurige Spiel.
    Die Voodoo-Trommler steigerten ihren Rhythmus. Es wurde hektischer, das dumpfe Grollen donnerte über die Bühne, und jeder Schlag, der auch als Echo gegen mich wehte, ließ in meinem Kopf eine kleine Explosion erfolgen. Ich verspürte Schmerzen. Stechend zogen sie durch den gesamten Schädel, für mich ein Zeichen, daß die Wirkung der Droge nachgelassen hatte und nun die Nachwirkungen begannen.
    Es war schlimm.
    Schwäche breitete sich in meinen Knien aus. Hätten mich die Fesseln nicht gehalten, ich wäre sicherlich zusammengesackt, so aber hielt ich mich zwangsläufig und spürte in meinem Rücken die Härte des Pfahls.
    Die Zombies irrten über die Bühne.
    Eine Frau befand sich unter ihnen. Sie kam sogar in meine Nähe, stierte mich aus ihren toten
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