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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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klopfte mit dem Knöchel des rechten Mittelfingers gegen das Holz.
    »Wer ist da?«, fragte die eiskalte Stimme, die mir ebenfalls bekannt war, auf der anderen Seite.
    »Archie«, brummelte ich und versuchte dabei die Stimme des Maklers zu imitieren.
    Der Schlüssel knirschte im Schloss, die Tür wurde einen Spalt aufgezogen.
    Ich schob mich durch den Spalt, drückte die Tür mit dem Rücken zu und schob den Kerl zur Seite.
    »‘n Abend, Boys. Na, habt ihr eure Erkundigungen über mich eingezogen?«, sagte ich mit ruhiger Stimme.
    Long Duck erhob sich von seinem Stuhl. Sein Gesicht schimmerte zwischen blau und violett. Diese Färbung war nicht allein auf meine Schläge zurückzuführen. Die Burschen schienen ihn für seine Aufmerksamkeit entsprechend bezahlt zu haben.
    »Übrigens - schöne Grüße von Yantse.«
    »Wo steckt der Bursche?«, zischte Long Duck.
    »In irgendeinem Gefängnis in Manhattan. Ich kann euch nicht genau sagen, in welchem. Er kümmerte sich etwas zu intensiv um meinen Koffer. Dabei habe ich ihn überrascht. Die Kugel im Oberarm hat ein Chirurg bestimmt schon entfernt«, sagte ich, nahm meine 38er Special in die Faust und richtete sie auf Long Duck, der sich aufrappelte, um mir offenbar einiges davon zurückzugeben, was ihm seine Kollegen verpasst hatten.
    »Diesmal verstehe ich keinen Spaß. Also, habt ihr euch entschlossen, vernünftig zu sein?«
    »Scher dich zum Teufel«, knurrte der Kerl mit der scharfen Stimme.
    »Archie Long wird dir die Rechnung noch zuschicken«, knurrte Long Duck.
    »Aber du hast sie vorgestreckt, wie ich sehe. Außerdem hat Archie Long sich bereit erklärt, mit mir zusammenzuarbeiten.«
    Die Nachricht schlug bei den Burschen wie eine Bombe ein. Sie brauchten zwei Minuten, um sich darüber zu beruhigen. Meine folgende Erklärung gab ihnen den Rest: »Archie Long hat bereits ein volles Geständnis abgelegt und auch eure Rollen gebührend berücksichtigt. Ihr braucht praktisch nur noch eure Namen unter das Geständnis zu setzen. Wer es immer noch nicht verstanden hat, für den diktiere ich es zum Mitschreiben: Mein Name ist Jerry Cotton. Ich bin Spezial-Agent des New Yorker FBI.«
    Ich ließ meine FBI-Marke in die linke Hand gleiten. Revolver und Marke schienen auf sie zu wirken wie ein nasser Lappen bei einem Schlafenden.
    Zwei nahmen noch einmal einen Anlauf, um der Gerechtigkeit zu entwischen. Der Kleine mit dem Babygesicht und Long Duck. Das Babygesicht zückte ein stehendes Messer und sprang mich wie eine Tigerkatze an. Mir blieb keine andere Wahl, als dem Burschen mit dem Lauf meiner 38er Special einen leichten Schlag gegen den rechten Oberarm zu versetzen.
    Das Messer fiel zu Boden. Ich setzte meinen Fuß blitzschnell vor und zog das Messer an die Wand. Der Bursche schrie auf und hielt sich den Arm.
    Dann watschelte Long Duck auf mich los. Diesmal mit einem Stuhl, den er vorher mit einem geschickten Tritt auseinandergenommen hatte.
    Ich riss die Pistole hoch und rief: »Stopp, Long Duck.«
    Aber der Bursche schien mich nicht zu verstehen.
    Trotzdem schoss ich nicht, sondern parierte den Angriff mit einem Scherenschlag aus dem Stand. Als ich wieder stand, setzte ich eine Rechte nach, die die Kinnlade des Gangsters traf. Long Duck sackte in sich zusammen und krachte zu Boden.
    Ich riss die Tür auf und blieb mit erhobener Pistole auf der Schwelle stehen.
    »Für Fahrgelegenheit zu Archie Long ist gesorgt.« Ich winkte dem Sergeant, der in der Eingangstür wartete.
    Fünf Cops drängten sich durch die Menschenmenge und tauchten neben mir wieder auf.
    »Die Haftbefehle werden noch ausgeschrieben. Vorerst genügt eine Festnahme, die ich hiermit ausspreche«, sagte ich und hängte die Pflichtformel über die Belehrungen an.
    Während die Cops den vier Burschen Handschellen um die Gelenke klicken ließen, stampfte ich zur Theke zurück und bezahlte meinen Mokka.
    ***
    Mit zwei Mannschaftswagen fuhren wir zu Archie Long. Ich schleuste die Burschen in den modernen Büroraum.
    Wir hatten bisher keine Zeit gefunden, die Rauschgifthaie zu entwaffnen. Ich holte die Aktion nach.
    Keiner der vier besaß einen Waffenschein, aber sie hatten eine Kollektion von brauchbaren Handfeuerwaffen. Ich türmte die guten Stücke auf ein Sideboard, das zur Ablage diente. Dann verfrachteten wir Longs Handlanger auf solide Stühle.
    Phil und ich veranstalteten mit den Burschen eine Fragestunde. Wir brauchten uns nur darauf zu stützen, was Archie Long gesagt hatte.
    Nach zwei Stunden brach ich
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