Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
Vom Netzwerk:
Telefonzelle fahren, bedankte mich und bezahlte.
    Ich lief zur Telefonzelle, warf zwei Nickel in den Schlitz und rief das Police Headquarter an.
    Lieutenant Millbrown leitete die Funkeinsatzstelle. Ich fragte nach den Erfolgen.
    »Bisher hat noch kein Streifenwagen den flüchtenden Chevy entdeckt«, gestand er, »der Bursche scheint wie ein Wilder zu fahren.«
    »Er tobt seine ganze Fahrleidenschaft aus, die sich in drei Jahren bei ihm aufgespeichert hat. Der Fahrer ist Bill Weaver. Ich versuche, ein Streifenwagen zu erwischen, um besseren Kontakt zu halten«, erklärte ich und hä'ngte ein.
    Als ich die Telefonzelle verließ, entdeckte ich auf der gegenüberliegenden Seite einen geparkten Wagen. Es war ein Chevy.
    Für Sekunden setzte mein Herzschlag aus.
    Mit einem Griff zog ich die 38er Smith & Wesson heraus und jagte mit Riesensätzen über die Fahrbahn.
    Es war Weavers Chevy. Ich rannte zum Wagen, riss die linke vordere Tür auf.
    Der Platz hinter dem Steuer war leer. Ich schlug die Tür zu und fasste auf die Kühlerhaube. Sie war warm. Es gab keinen Zweifel: Bill Weaver hatte den Wagen vor wenigen Minuten hier abgestellt.
    Ich sah mich um. In unmittelbarer Nähe gab es zwanzig Hauseingänge, in denen Bill verschwunden sein konnte.
    Mit Riesensätzen lief ich zur Telefonzelle zurück und informierte Lieutenant Millbrown, dass ich den Chevy entdeckt hatte.
    »Fordern Sie so schnell wie möglich alle verfügbaren Streifenwagen zur 122. Straße West«, sagte ich und nannte ihm den Standort der Telefonzelle.
    ***
    Phil rollte das Teppichpaket, aus dem die Stiefel von Archie Long herausragten, zur Seite und zur Tür des Vorzimmers. Mein Freund zog den Schlüssel aus der Tasche, schloss auf, knipste das Licht an. Geblendet schloss Archie Long die Augen.
    Unser Trick, Archie aus dem Teppich zu lassen, hatte ihm das Leben gerettet. Wir hatten Archie in das Zimmer eingesperrt, aber die Teppich-Attrappe aufgebaut, um Crazy Bill nicht misstrauisch zu machen.
    »Ist er geflohen?«, fragte Archie Long.
    »Ja, aber mein Freund ist hinter ihm her.«
    »Und was nun?«
    »Vorerst können wir nichts tun. Wir müssen warten«, knurrte Phil, bugsierte den feisten Gangster ins Office zurück und schloss die Tür hinter sich. Phil ließ sich in einen Sessel fallen und wies Archie Long den Platz hinter dem Schreibtisch zu.
    Mein Freund legte seine Waffe entsichert auf das Sideboard und angelte ein Zigarettenpäckchen aus der Tasche. Er warf Long einen Glimmstängel auf den Schreibtisch und lehnte sich in den Sessel zurück.
    ***
    Nach zwei Minuten trafen die ersten Streifenwagen an der 122. Straße West ein. Die Cops lenkten ihre Wagen an den Bürgersteig und sprangen heraus. Ich stellte mich vor und erklärte ihnen in kurzen Zügen meinen Plan. Uns blieb keine andere Wahl, als jedes Treppenhaus der umliegenden Häuser sorgfältig zu durchsuchen.
    Es war ein Unternehmen, das fast so aussichtslos verlaufen musste wie die Suche nach den angekündigten Bomben im Beekman Hotel. Insgesamt standen nach einer Viertelstunde sechs Gruppen zu je vier Mann auf der nördlichen Bürgersteigseite in der 122. Straße West.
    Ich wies jeder Gruppe einige Häuser zu.
    Die Aktion begann um 6 Uhr 25. Gegen halb acht hatten wir fünfunddreißig umliegende Hausflure und Hinterhöfe abgesucht, ohne eine Spur von Bill Weaver zu entdecken. Ich blies die Aktion ab.
    Der Gangster war uns wieder einmal durch die Lappen gegangen. Keuchend kehrten die Cops zu ihren Einsatzfahrzeugen zurück.
    Der Sergeant kam meiner Bitte nach und stellte zwei Mann für die Bewachung des Chevys ab. Die beiden Cops sollten es sich im Fond des Wagens bequem machen.
    Ich bat den Sergeant, mir einen Wagen mit Fahrer zur Verfügung zu stellen. Die anderen Streifenwagen schickte ich wieder auf ihre Rundreise.
    Wir hätten eine groß angelegte Fahndungsaktion nach dem Gangster Bill Weaver veranstalten können. Aber dafür war es schon zu spät.
    Man hätte sofort den Häuserblock hermetisch abriegeln müssen, um dann Wohnung für Wohnung zu durchkämmen. Das hätte vielleicht Erfolg gehabt.
    Ich setzte mich neben den Fahrer des Streifenwagens und nannte dem jungen Cop die Adresse von Joanne Witby.
    Nach fünf Minuten waren wir da. Ich bat den Fahrer zu warten, sprang hinaus und stiefelte zum Eingang des Hauses 114.
    Die Haustür war unverschlossen. Als ich die erste Treppe hinter mir hatte, verlosch das Dreiminutenlicht im Treppenhaus.
    Ich schlich an der Wand entlang, erreichte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher