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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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geschenkt?«, fragte Phil leise.
    Archie Long kniff die Augen zusammen, sah dem Rauch nach und begann: »Ich hasste Bill Weaver, der jeden Abend an der Theaterrampe saß und sein Girl anstarrte, die kleine Joanne.«
    Damit begann die Story, die eine Menge Leute ins Verbrechen getrieben hatte.
    ***
    Well, Bill Weaver war damals schon kein Unschuldslamm mehr, aber er zählte noch zu den kleinen Gelegenheitsganoven. Archie Long aber besaß Geld. Er schickte dem Girl Abend für Abend die teuersten Orchideen in die mickrige Garderobe, in der schon der Putz von den Wänden bröckelte.
    Joanne Witby und Archie Long, das völlig ungleiche Paar, war die Sensation. Eine Zeit lang hatte es den Anschein, als ob sich Joanne durch das Geld blenden ließ. Archie Long kaufte Joanne Schmuck und machte mit Joannes kleinem Bruder Sonntagsausflüge.
    Crazy Bill suchte eine Möglichkeit, schnell reich zu werden, um das Girl zurückzuerobern. Er entwickelte seine brachliegenden geistigen Fähigkeiten und inszenierte einige Bankeinbrüche und Überfälle, erbeutete eine Menge Geld und brüstete sich damit vor Joanne Witby.
    Aber das Girl bezog seine Rauschgiftmengen zu der Zeit bereits aus den unerschöpflichen Beständen des klugen Businessman Archie Long.
    Um sich den lästigen Konkurrenten vom Hals zu schaffen, erstattete Long Anzeige gegen Bill und nannte den Namen des Girls als Kronzeugin.
    Archie Long ging dabei äußerst geschickt zu Werke. Er geriet durch seine eigenen Einlassungen und Aussagen dabei sogar mit auf die Anklagebank.
    Selbst Bill Weaver war darüber erstaunt. Aber Long fiel es nicht schwer, die Vorwürfe und Anklagen zu entkräften und für sich einen Freispruch mangels Beweise zu erzielen.
    Als sich die Zuchthaustore hinter Bill schlossen, hoffte Long am Ende seiner Wünsche zu sein. Aber Joanne lehnte seinen Heiratsantrag ab. Sie trauerte Bill nach und verfiel vollständig dem Rauschgift. Archie Long schickte ihr seine Lieferanten auf den Hals, die dazu beitrugen, dass .das Konto - sie hatte es angelegt, als sie eine Erbschaft machte -von Woche zu Woche kleiner wurde.
    Joanne Witbys tänzerische Leistungen ließen nach. Archie Long schickte dem Girl gefälschte Kontoauszüge, sodass Joanne sich einbildete, sie habe nicht mehr nötig, aufzutreten und könne von ihrem Geld leben. In Wirklichkeit rechnete Archie Long damit, das Girl eines Tages mit der Wahrheit zu schockieren, um sie zu einer Heirat zu zwingen.
    ***
    Als Long zum Schluss kam, mussten wir die Story erst einmal verdauen.
    »Deine Rechnung wäre in keinem Fall aufgegangen, Long«, sagte ich leise, »denn Joanne Witby war bereits dem Tod geweiht, als Bill Weaver sie erschoss.«
    Der Mann war sichtlich getroffen. Er sank in sich zusammen und rührte sich minutenlang nicht mehr. Es schien, als ob er mit den Nerven am Ende war.
    Ich legte Long die Hand auf die Schulter und sagte: »Fass dich. Du wirst uns zum Devils Stamp begleiten. Auch wenn dir im Augenblick nicht der Sinn danach steht. Ich will mit deinen Vertretern abrechnen.«
    Archie Long hob den Kopf und murmelte: »No, G-man, da mache ich nicht mit. Die Kerle werden wild und knallen um sich, wenn sie mich in Ihrer Gesellschaft sehen.«
    »Okay. Dann werde ich allein gehen. Mein Freund wird dir Gesellschaft leisten, bis ich mit den vier Burschen zurückkomme. Du wirst dann so freundlich sein, einen Teil deiner Geschichte zu wiederholen, damit die vier uns nicht zu viel Arbeit machen.«
    ***
    Vom nächsten Münzfernsprecher alarmierte ich das zuständige Revier, sprach mit dem Einsatzleiter und bat ihn, nur im äußersten Notfall einzugreifen, um die übrigen Gäste nicht zu gefährden.
    Der Gang durch die feuchtkalte Novemberluft machte mich wieder munter. Ich beschloss, im Devils Stamp sofort eine Kanne Mokka zu bestellen.
    Der Laden war so voll, dass die Tür nicht einmal geschlossen werden konnte. Es dauerte etwa fünf Minuten, bis ich mich zur Theke durchgekämpft hatte.
    Die üppige Blondine erkannte mich auf den ersten Blick wieder. Ich lächelte ihr auf munternd zu und verlangte einen Mokka. Sie gab Dampf auf die Kaffeebatterie. Nach zwei Minuten stand die winzige Mokkatasse vor mir. Ich schlürfte das heiße Teufelszeug und wartete auf die belebende Wirkung.
    »Sind meine Freunde noch da?«, fragte ich leise.
    Das Girl nickte nur und wies auf die Tür, die ich längst kannte.
    Ich ruderte durch den Raum, erreichte die Tür und legte die Hand auf die Klinke. Die Tür war verschlossen.
    Ich
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