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0393 - Diablitas Mörder-Gnome

0393 - Diablitas Mörder-Gnome

Titel: 0393 - Diablitas Mörder-Gnome
Autoren: Jason Dark
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dieses Gedankens wünschte ich mir, dies alles nur zu träumen. Aber der Traum war Realität, denn im Traum nimmt man nicht den Geruch von gebratenem Fleisch wahr.
    Ich hatte tatsächlich eine fremdartige Reise hinter mir. Noch war ich benommen, senkte den Kopf und schaute auf meine Hände. Das Kreuz hielt ich noch immer fest. Es hatte seinen Glanz verloren und sah aus wie immer.
    Momentan wußte ich nicht, was ich damit anfangen sollte, deshalb ließ ich es wieder verschwinden. Dafür konzentrierte ich mich auf meine Umgebung, die mir so fremd vorkam.
    Die Musik, das Gelächter und die Stimmen der Menschen waren lauter geworden. Das mußten sie zwangsläufig auch, denn ich befand mich mitten zwischen ihnen.
    Zunächst einmal tat ich nichts und dachte nur daran, daß man mich nicht zu früh entdeckte.
    Meinen Standort konnte ich als relativ günstig beurteilen, denn ich hielt mich in der Deckung eines Zeltes auf, dessen Schatten an der Rückseite auch über mich fiel.
    Hier wartete ich.
    Dem Treiben konnte ich nicht direkt zuschauen, es spielte sich jenseits des Zeltes ab, aber ich sah einen schmalen Fluß oder Bach, der, nicht weit von mir entfernt, aus einem Wald heraussprudelte und eine langgezogene Mulde durchfloß, in der die Zelte aufgebaut worden waren. Das Wasser schimmerte kristallklar. Es huschte mit schnellen Bewegungen über die Steine, schäumte dort auf, sprudelte, spritzte und floß links von mir in einem weiten Bogen weiter.
    Am Waldrand zeichneten sich Schattenspiele ab.
    Obwohl ich mich nicht mitten unter den Menschen befand, war mir klargeworden, daß man hier ein gewaltiges Fest feierte. Man mußte einen Grund dazu haben, und den wollte ich herausfinden.
    Meine Angst hatte ich überwunden. Wenn ich mich schon in einer fremden Zeit oder Welt befand, dann wollte ich dort auch agieren und nicht allein den anderen das Feld überlassen.
    Deshalb machte ich mich auf den Weg.
    Natürlich hätte ich mich in den Trubel stürzen können. Da war ich aber zu vorsichtig. Ich blieb gewissermaßen hinter den Zelten und lief am Bach entlang.
    Es war eine dunkle Nacht. Wieder einmal spürte ich den trockenen und mit Sand oder Staub erfüllten Wind im Gesicht. Auf den Lippen schmeckte ich die winzigen Körner. Ich dachte auch daran, daß ich dies zuerst in mehreren Räumen des Yard Buildings so erlebt hatte und hatte plötzlich das Gefühl, als würde diese Sache schon Jahre hinter mir liegen.
    Trotz der Hektik des Festes überkam mich eine große Einsamkeit, die ich aber abschüttelte. Ich durfte einfach nicht sentimental werden, sondern mußte den Tatsachen ins Auge sehen, auch wenn es mir noch so schwerfiel.
    Nicht zum erstenmal war ich von einer mir fremden Magie in andere Dimensionen oder Zeiten geschleudert worden, und ich hatte es bisher immer überstanden.
    Weshalb nicht auch hier?
    Ich lief weiter. Das Ufer des Baches war mit hohem Gras bewachsen. Die Zelte schmiegten sich an den Boden. Zwischen ihnen befanden sich Gassen, in die ich vorsichtig hineinpeilte. Dann sah ich die feiernden Menschen. Sie saßen an Holztischen, tranken, aßen oder würfelten.
    Manche von ihnen sangen auch. Auf einigen Schoßen wild aussehender Männer hockten dralle Mädchen und hatten einen Heidenspaß daran, befummelt zu werden.
    Mich hatte man noch nicht gesehen.
    Das Schnauben erschreckte mich!
    Neben einer sich bewegenden Plane verhielt ich meinen Schritt und ging erst weiter, als ich den Spalt entdeckte, der die Planke teilte. Ich schaute hindurch.
    Im Zelt standen drei Pferde.
    Ein Rappe, über dessen Rücken eine Decke lag, und ein Sattel. Er besaß Steigbügel, war festgepflockt, schnaubte, warf seinen Kopf von einer Seite zur anderen und schaute dann zu einem Mann hin, von dem ich nur die schwarze Rüstung sah, in die er eingepackt war. Er hatte sein Visier hochgeklappt. Ich sah es im rotgelben Licht einer Fackel.
    Auf einmal wußte ich, daß ich mich im Mittelalter befand. Die Ausrüstung des Ritters redete eine deutliche Sprache.
    Ritter, Pferde, Rüstungen, Zelte, Volksfeststimmung. Die Veranstaltung sah mir nach einem mittelalterlichen Turnier aus.
    Deshalb der Trubel.
    Ich zog mich wieder zurück und trat sofort zur Seite, als ich das helle Kichern vernahm. Schnell ging ich in die Knie und verschmolz mit der Dunkelheit des Bodens.
    Ein Pärchen passierte mich. Der Mann hatte eine Hand in dem Ausschnitt der drallen Maid vergraben und spielte mit ihrem Busen.
    Sie war wohl kitzelig und versuchte sich seinem Griff zu
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