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0393 - Diablitas Mörder-Gnome

0393 - Diablitas Mörder-Gnome

Titel: 0393 - Diablitas Mörder-Gnome
Autoren: Jason Dark
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ihre Stimme, die mir dunkel, rauchig und irgendwie geheimnisvoll klingend entgegendrang.
    Dabei galt diese Aufforderung nicht mir, sondern dem Kerl hinter mir.
    »Laß ihn los, Aik!«
    Der Wüstling gehorchte sofort. Endlich war ich den Druck in meinem Nacken los. Die Schmerzen aber blieben. Es fiel mir deshalb nicht leicht, mich auf die neue Lage einzustellen. Das Denken wurde zur Qual.
    Die Frau löste sich aus dem Schatten, geriet in den Lichtschein.
    Ich sah sie besser und mußte zugeben, daß sich diese Person, was Aussehen und Kleidung betraf, durchaus sehen lassen konnte.
    Sie ging lautlos. Der untere Saum des blauen Kleides bewegte sich bei jedem ihrer Schritte. Aus dem tiefen Ausschnitt schoben sich die Rundungen ihres Busens hervor, und an ihrer linken Hand, die sie halbhoch hielt, funkelte golden ein kostbarer Ring.
    Das Gesicht zeigte eine gewisse Schärfe. Ich hatte das Gefühl, daß dieser lauernde Ausdruck nie aus den Augen verschwinden würde und auch nicht der spöttische Zug um die Mundwinkel. Ihr Haar besaß eine gewaltige Fülle und war schwarz wie die Tropennacht im Dschungel.
    Zwei Schritte von mir entfernt blieb sie stehen. Die Häscher hatten das Zelt erst gar nicht betreten dürfen, aber ich glaubte trotzdem noch eine Gestalt zu sehen, die sich momentan im Düstern hielt. Aik lauerte hinter mir.
    Als sie mich genug gemustert hatte, wobei ihre Blicke fast den Grund meiner Seele durchforschen wollten, nickte sie und sagte:
    »Willkommen, Fremder, wir haben auf Euch gewartet.«
    Ich grinste schief. »Auf mich?«
    »Ja, auf den Mann aus einer anderen Zeit.«
    Deshalb hatte sie sich nicht überrascht gezeigt! Sie hätte es sein müssen, da ich ganz anders gekleidet war. »Gut«, sagte ich, »und woher wußten Sie, daß ich kommen würde?«
    Ihre Augen verengten sich. »Was ist das für eine Anrede? Wißt Ihr nicht, wen Ihr vor Euch habt?«
    »Eine Frau!«
    »Und eine Königin«, erklärte sie mit fester Stimme. »Ich bin Königin Diablita. Sagt Euch der Name etwas?«
    »Noch nicht.«
    »Mir gefällt Euer Tonfall nicht. Ihr seid sehr überheblich. Hoffentlich könnt Ihr auch so gut kämpfen, wie Ihr redet.« Ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten.
    »Das wird sich noch herausstellen, Diablita!«
    Den Satz hätte ich verschlucken sollen, denn Aiks Griff war nicht von schlechten Eltern. Er packte wieder meinen Hals und drückte mich dem Boden entgegen.
    »Hoheit heißt das!« hörte ich die Stimme der Frau. »Habt Ihr verstanden?«
    »Ja, Hoheit.« Ich machte gute Miene zum bösen Spiel, weil ich es mir nicht jetzt schon mit ihr verderben wollte.
    Anscheinend reichte das aus, und so ließ man mich wieder in die Höhe kommen.
    Wieder fixierten wir uns.
    Ich sah ihr Lächeln.
    Kalt war es. Ein tiefer Atemzug hob ihre Brüste an. Sie wollte etwas sagen, aber ich kam ihr zuvor.
    »Ihr habt mich erwartet?«
    »Das sagte ich Euch schon.«
    »Wie ist das möglich?«
    Sie hob die Schultern. »Es gibt interessante Regeln, die nicht ich aufstelle. Ich habe das Orakel befragt, es gab mir diese Antwort, daß Ihr kommen würdet.«
    »Das Orakel?« Ich flüsterte die beiden Worte und dachte sofort an den Würfel des Unheils. Sollte der Würfel tatsächlich in diesem Fall eine Rolle spielen? Schließlich ist er auch als das Orakel von Atlantis bezeichnet worden.
    Vielleicht bekam ich in den folgenden Minuten eine Antwort, und so wartete ich ab.
    Aber die Königin mit dem außergewöhnlichen Namen, der an den Teufel erinnerte, ging darauf nicht ein. Sie hob nur die Augenbrauen und fragte: »Wollt Ihr mit oder ohne Rüstung kämpfen?«
    Eigentlich hätte ich lachen müssen, aber der Ausdruck ihres Gesichts bewies mir, wie ernst es ihr mit dieser Frage war. »Ich weiß nicht, worauf Ihr hinauswollt…«
    »Ihr werdet an diesem Turnier teilnehmen. Ihr seid der zweite Kämpfer, der Mann, auf den wir alle gewartet haben. Habt Ihr verstanden, Fremder ohne Namen?«
    »Ich heiße John Sinclair…«
    »Dieser Name klingt sehr fremd…«
    »Das ist er auch, Hoheit«, erwiderte ich und hoffte, daß sie den Spott in meiner Stimme nicht hörte. »Er ist auch nicht dazu angetan, an einem Turnier teilzunehmen. Es tut mir leid, Hoheit. Ihr müßt Euch schon einen anderen suchen!«
    »Nein!« erklärte sie mit harter Stimme. »Ich habe das Orakel befragt, es hat mir Euch geschickt, und deshalb werde ich auch von diesen Plänen nicht abgehen.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    Da lächelte sie heimtückisch. »Lasse ich Euch in
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