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0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte
Autoren: Unbekannt
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Ultraschlachtschiffe.
    Auf den Gedanken, daß Unbefugte ihre strengen Kontrollen überlisten könnten, waren die Pseudo-Gurrads offensichtlich noch nicht gekommen.
    Dies alles ging Roi Danton durch den Kopf, als er auf seinem Lager lag und einzuschlafen versuchte.
    Seine Füße brannten, und die Beinmuskeln schmerzten stark. Die Gewaltmärsche der letzten Tage hatten ihn ziemlich erschöpft.
    Da waren die Mutanten besser dran. Ihre Zellaktivatoren regenerierten ihre verbrauchten Körperkräfte innerhalb kürzester Zeit. Und Oro Masut hatte sich nicht einmal besonders anstrengen brauchen. Nur einen unwahrscheinlichen Appetit hatte er entwickelt. Ein Glück, daß Paladin unterwegs mehrmals eßbares Wild mit dem Traktorstrahl eingefangen hatte, sonst wären ihre Vorräte bereits verbraucht gewesen.
    Überhaupt - ohne Paladin hätten sie es niemals geschafft. Von dreitausend Kilometern Wegstrecke waren sie rund neunhundert marschiert: durch unwegsames Gelände, eine in mehr als fünfzigtausend Jahren völlig verwilderte Kulturlandschaft, schroffe Berge, Sümpfe und vorbei an kaum noch erkennbaren Überresten von Städten der Baramos. Niemand hatte unter diesen Umständen Interesse für die ehemalige Kultur der rechtmäßigen Planetarier gezeigt. Und wenn Paladin die Männer - außer dem Ertruser - nicht sieben Neuntel der Strecke getragen hätte, wären sie noch mitten im Kontinent.
    Dennoch: Auch zweihundert Kilometer Fußmarsch in drei Tagen reichten für Männer, die an vielfältige technische Hilfsmittel gewöhnt waren.
    Roi blickte auf, als Dr. Armond Bysiphere sich neben ihn auf einen Hocker setzte. Der Hyperphysiker rauchte eine seiner schwarzen Zigarren und hielt eine bauchige Flasche in der Hand.
    „Möchten Sie einen Schluck trinken, Sir? Es ist plophosischer Whisky, nicht schlechter als terranischer. Wenn man nicht einschlafen kann, hilft ein kräftiger Schluck."
    Dankbar nahm Danton den gefüllten Becher entgegen. Der Whisky schmeckte wirklich gut, wenn auch etwas anders als der terranische Whisky, den Roi kannte. Nachdem er den Becher geleert hatte, spürte er eine bleierne Müdigkeit in allen Gliedern.
    „Vielen Dank, Bysiphere", sagte er und reichte den Becher zurück. „Ich denke, nun kann ich schlafen."
    Der Hyperphysiker lächelte und ging zu seinem Lager zurück.
    Roi Danton zog den geheizten Schlafsack bis ans Kinn, drehte sich auf die Seite und war Sekunden später fest eingeschlafen.
    Am nächsten Morgen erwachte er von beißendem Rauch, der seine Augen reizte. Er stützte sich auf die Unterarme und sah sich um.
    Oro Masut hatte zwei Energiestrahler auf schwächste Bündelung und minimale Energieabgabe gestellt und sie so eingerichtet, daß ihre Wirkungskegel auf ein enthäutetes, unbekanntes Tier gerichtet waren, das auf einem Spieß steckte. Die Haut war bereits gebräunt. Fett tropfte von ihr herab. Der Qualm kam von dem hölzernen Spieß, der an den Enden bereits zu glimmen begann.
    „Guten Morgen, Sir!" dröhnte Masuts Stimme durch die Höhle. „Der Braten ist fertig. Wenn ich meinen Appetit zügle, bleibt für alle anderen noch ein herzhaftes Frühstück übrig."
    „Was ist das für ein Tier?" fragte der Freihändler, während er aus dem Schlafsack kroch und seine Kombination schloß. „Es wiegt doch mindestens drei Zentner."
    „Eine Buckelechse, Sir", antwortete der Ertruser. „Gucky hat mich in eine Höhle teleportiert, und ich habe dem Bewohner das Genick gebrochen. In jeder dieser Höhlen wohnen eine oder mehrere Echsen."
    Oros Gesicht zog sich in die Breite beim Gedanken an die zahllosen Bratenanwärter.
    „Täglich Fleisch macht satt, Sir. Das hat es bei meinen bisherigen Einsätzen noch nie gegeben."
    „Das wird es auch diesmal nicht geben, Oro", erklärte der Freihändlerkönig. „Nicht, daß ich dir es nicht gönnte, aber ich fürchte, unsere Aufgabe wird uns wenig Zeit für die Jagd lassen."
    Der Ertruser seufzte betrübt. Doch dann klärte sich seine Miene rasch wieder auf.
    „Diesen Braten jedenfalls lasse ich mir nicht entgehen - Frühstück, Leute!"
    Er zog sein mächtiges Einsatzmesser hervor und säbelte sich mit der halbmeterlangen Klinge eine Keule herunter.
    Roi zog ebenfalls sein Messer und wischte es am Hosenbein ab.
    „Beeilen Sie sich!" rief er den Gefährten zu. „Sonst bleibt für uns nichts mehr übrig."
    Die Hyperphysiker lachten. Sie kannten Oros Appetit. Nacheinander versammelten sich alle um den Braten. Goratschin zerschnitt ein handgroßes Stück
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