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0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte
Autoren: Unbekannt
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gehofft, die Klimaanlage seines Kampfanzugs würde die Feuchtigkeit schnell absorbieren. Diese Hoffnung hatte sich zwar erfüllt, aber eine Erleichterung war das nicht gewesen. Im Gegenteil. Der staubtrockene Sand kroch in jede Hautfalte und Körperöffnung.
    In den Ohren summte es, und die Augen waren gerötet wie bei einem Angorakaninchen.
    Gucky hustete qualvoll und spie sandigen Schleim aus. Er fluchte, als sich das Gemisch über die Sichtscheibe des Helms verteilte. Mühselig entfernte er das Zeug mit Hilfe der Manipulatoren.
    Die Gleiter mit den Ernterobotern hatten unterdessen den westlichen Horizont erreicht. Gucky, teleportierte erneut dicht hinter sie, um sie nicht aus den Augen zu verlieren.
    Seine Augen tränten. Er mußte niesen, was erneut zur Verunreinigung der Sichtscheibe führte. Sein Rücken juckte schier unerträglich. Der Ilt hätte viel dafür gegeben, wenn ihn jemand kräftig kratzen würde.
    „Eigentlich sollte ich einen Pseudo-Gurrad fangen und darauf abrichten", murmelte er.
    Plötzlich mußte er grinsen Die Vorstellung eines abgerichteten Pseudo-Gurrads, der ihm den Rücken massierte, wirkte unwiderstehlich erheiternd.
    Leider sahen die Realitäten anders aus. Gucky erinnerte sich glücklicherweise rasch daran, sonst hätte er noch die Gleiter verloren.
    Er teleportierte erneut.
    Als er wiederverstofflichte, hielt er unwillkürlich den Atem an Die siebzehn Gleiter befanden sich im Landeanflug auf ein gigantisches Areal riesiger Bauwerke. Es erstreckte sich bis zum Horizont und lag auf einer Hochebene, die sich nach drei Seiten hin scheinbar endlos dehnte.
    Der Mausbiber orientierte sich schnell. Er sah in ungefähr zweieinhalb Kilometern Entfernung einen unvollendet gebliebenen Hochbau mit scheibenförmig angeordneten Etagen. Die Stockwerke waren unverkleidet geblieben. Man konnte von einer Seite zur anderen hindurchsehen. Niemand hielt sich in dem unfertigen Gerippe auf. Es war der ideale Platz für einen heimlichen Beobachter, zumal die Gleiter offensichtlich ganz in der Nähe landen wollten.
    Bevor Gucky teleportierte, überzeugte er sich durch Kontrolle seines Armband-Meßgeräts davon, daß weder um den Gesamtkomplex noch um einzelne Bauwerke Schutzschirme existierten.
    Dann sprang er.
    Er rematerialisierte im vorletzten Stockwerk des Scheibenhochhauses.
    Als seine Füße den Boden berührten, spürte er sofort das starke Vibrieren großer Maschinen. Da das Gebäude leer war, mußten die Maschinen sich entweder in anderen Gebäuden befinden oder unter der Planetenoberfläche. Auf jeden Fall aber handelte es sich um gewaltige Anlagen.
    Der Ilt hielt sich in Deckung der sichelförmigen, dünnen Pfeiler aus einer Art dunkelblau gefärbter Glasfaserplastik. Er sah, wie die siebzehn Luftgleiter auf markierten Landeplätzen niedergingen und anschließend in Hangarschächten versanken. Gucky prägte sich den Ort in sein Gedächtnis ein. Wo die Baramo-Eier ausgeladen wurden, konnten die Aufbereitungsanlagen nicht weit sein.
    Doch die siebzehn Gleiter blieben nicht die einzigen. Wenige Minuten nach ihren schwebte der zweite Pulk herein und landete auf einem anderen Platz. In größerer Entfernung starteten etwa sechzig Luftgleiter.
    Von Pseudo-Gurrads oder Robotern war allerdings nichts zu sehen.
    Gucky musterte eine Kuppel in der Nähe eines flachen Gebäudes. Die Farbe der Kuppel war schwarz. Runde Luken wiesen darauf hin, daß es sich um ein Abwehrfort handeln konnte. Guckys Armbandgerät reichte jedoch nicht aus, unter den zahllosen starken Energieausstrahlungen spezifische Streustrahlung von Energiewaffen herauszufinden. Das würde den Geräten der Hyperphysiker überlassen bleiben.
    Der Gedanke an die Gefährten bewog den Mausbiber, sich etwas gründlicher umzusehen. Er teleportierte auf das Flachdach eines kubischen Bauwerks von mindestens einem Kilometer Kantenlänge. Abgesehen von etwa dreißig Pfortenkuppeln war das Dach leer.
    Vorsichtig kroch der Mausbiber bis an den Rand und spähte in westliche Richtung. In der Ferne entdeckte er eine glänzende, spiegelnde Fläche: der Ozean auf der anderen Seite dieses Kontinents.
    Dort fiel das Hochplateau jäh ab und ging in den typischen breiten Sandstrand über, wie er überall an den Küsten Baykalobs zu finden war.
    Die Luftgleiter hatten ungefähr dreitausend Kilometer zurückgelegt, überschlug Gucky im Kopf. Das war eine beachtliche Entfernung. Es würde schwer sein, einen Flug von dreitausend Kilometern Länge so durchzuführen, daß
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