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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod
Autoren: Jason Dark
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machen…«
    »Seien Sie ruhig.«
    Watson nickte. »Ja, verdammt, stell dich zu den anderen Memmen. Stell dich nur hin, das ist gut. Du gehörst zu den Kaffern!«
    Suko sagte nichts. Er konnte die innere Erregung des Mannes verstehen, dem man den Tod angekündigt hatte. Watson hörte auch auf. Er sah ein, daß ihm niemand helfen wollte, aber er wollte auch nicht sterben. Für einen Moment trat er mit dem rechten Bein fest auf. Es sah aus, als wollte er jeden Augenblick die Flucht ergreifen.
    Das merkte auch der flüsternde Tod.
    Er meldete sich und zerstörte die Hoffnungen des Mannes mit einem radikalen Satz. »Es hat keinen Sinn, wenn du fliehen willst. Ich finde dich immer. Niemand kann sich vor mir verstecken…«
    Rolly wollte es nicht glauben. Er wandte sich um, so daß er auf den gegenüberliegenden Gehsteig schauen konnte, und setzte seinen massigen Körper in Bewegung.
    Niemand griff ein, auch Suko nicht. Er starrte den flüsternden Tod an und wartete darauf, wie dieser wohl reagieren würde.
    Zunächst tat Rolly etwas. Nach fünf Schritten hatte er gestoppt.
    Seine rechte Hand klatschte auf den Waffengriff. Er hatte die Pistole über Jahre hinweg nicht einmal mehr zu Schießübungen benutzt.
    Jetzt holte er sich hervor und ließ sich dabei auf die Knie fallen, denn so hatte er immer am besten schießen können.
    Nur er schien in den folgenden Sekunden zu agieren. Die anderen waren allein Staffage, Zuschauer, Statisten, die zusehen wollten, wie verzweifelt sich ein Mensch gegen einen übermächtigen Dämon wehrte. Auch für jemand, der selten oder noch nie geschossen hatte, war der blaugraue Schädel mit den auseinandergezogenen blutigen Lippen nicht zu verfehlen.
    Watson hob den rechten Arm etwas an. Mit der Linken unterstützte er sein Schußgelenk und drückte ab…
    ***
    Ich hatte mein Kreuz, und wieder einmal setzte ich all meine Hoffnungen darauf, als ich in das magische Feuer hineinsprang. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß es dem Kreuz gelang, einen Brand dieser Art zu löschen.
    Noch während des Sprungs sah ich das verzerrte Gesicht des Pfarrers hinter dem wabernden magischen Flammenvorhang. Es war verzerrt, die Angst spiegelte sich darin, und es kam mir vor, als würde es jemand mit einem Tele heranholen.
    Ich hörte den Teufel aufschreien und bekam im gleichen Moment Kontakt mit dem Feuer.
    Aber auch das Kreuz!
    Den Körper des Pfarrers spürte ich und hörte ein gewaltiges Zischen. Stinkender Rauch umgab mich. Der Pfarrer saß auf einer Couch, die auch nicht mehr zu den jüngsten Möbelstücken zählte, mit uns nach hinten kippte und erst in einer Schrägstellung von der Wand aufgehalten wurde.
    Das alles geschah in wenigen Augenblicken, und ich bekam mit meiner freien Hand das Holzkreuz zu fassen, das ich von dem Pfarrer wegschleuderte, bevor ich mich herumwarf, um mich dem Teufel zu stellen.
    Noch hatte ich meine silberne Waffe nicht aktiviert. Ich wußte, daß der Satan sich davor fürchtete, denn die Kraft war ungeheuer.
    Sie konnte auch ihn zurückschleudern, aber Asmodis war wieder einmal schlauer gewesen. Er wußte, wann er sich zurückzuziehen hatte, und das tat er in diesen Augenblicken.
    Er verschwand!
    Gern tritt der Höllenherrscher spektakulär auf und ebenso spektakulär gestaltete er auch seinen Rückzug. Ich schaute auf eine rote Wolke, in deren Mitte noch sein Gesicht schimmerte, bevor alles explodierte.
    Es gab keinen Krach, dennoch bekam ich den Schlag voll mit, der mich zurückwarf.
    Ich jagte quer durch den Raum, fand nirgendwo Halt. Erst die Wand stoppte mich.
    Den Aufprall steckte ich weg, stand wieder auf den Füßen und schaute in ein nicht mehr vom Teufel beherrschtes Zimmer.
    Bis auf den Pfarrer und mich war es leer.
    Der Geistliche lebte.
    Er hockte auf der schräg stehenden Couch, schaute in meine Richtung, schien mich aber nicht zu sehen und hatte nur Blicke für sein Kreuz, das auf dem Boden lag und sich verändert hatte.
    Es war verkohlt!
    Ich ging auf den Mann zu. Als ich ihn ansprach, rührte er sich noch immer nicht, und ich mußte ihn schon anstoßen, um ihm eine Reaktion zu entlocken.
    Durch einen heftigen Ruck brachte er die Couch wieder in die alte Lage und hob den Kopf. Ich sah ihm an, daß er sich noch immer in anderen Welten befand, ging zu einem Schrank und öffnete ihn. Ich wußte, daß es falsch war, was ich hier tat, denn die Zeit saß mir im Nacken, aber ich konnte nicht anders und suchte nach einem kräftigen Schluck. Irgendwie habe ich
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