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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod
Autoren: Jason Dark
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für solche Dinge einen Spürsinn, denn ich fand die Flasche Whisky auf Anhieb.
    Sie war noch fast voll. »Einen Schluck?« fragte ich und hielt dem Pfarrer die Flasche entgegen.
    Da er mir nicht antwortete, faßte ich die Gelegenheit beim Schopf und trank selbst. Das scharfe Zeug rann durch meine Kehle, die ich mir auch freihusten mußte.
    »Geben Sie mir auch einen.«
    Ich warf dem Pfarrer die wieder geschlossene Flasche zu. Er fing sie auf. Im Liegen trank er noch, aber Farbe kehrte trotzdem nicht in sein Gesicht zurück.
    »Sie haben mich gerettet, nicht?«
    »So sieht es aus.«
    »Was wollte er hier?«
    »Sie wissen, daß es der Teufel war?«
    Der Pfarrer lachte auf. »Ich weiß es, aber ich kann es nicht fassen. Dabei habe ich meiner Gemeinde immer gepredigt, daß es ihn in dieser Form, wie ich ihn sah, nicht gibt, aber man kann sich irren.«
    »Das dürfen Sie nicht so tragisch nehmen. Die Hölle ist auch anders, aber ihr Chef hat sich nun mal an dieses Aussehen gewöhnt, so daß er es nur ungern wechselt.«
    »Er wollte mich töten, Mister…«
    Ich stellte mich vor und erfuhr, daß der Pfarrer Baltimore hieß, wie die Stadt in den Staaten.
    »Das ist vorbei«, sprach ich weiter und deutete auf die Spuren.
    »Davor allerdings sollten sie sich hüten, Mr. Baltimore. Sie sind gefährlich.«
    »Ich kenne die alte Geschichte. Er wollte sie ja wiederholen und mich so töten, wie er es damals mit dem Pfarrer getan hat. Eine alte Rache.«
    »Die Asmodis nie vergißt.«
    Der Pfarrer schaute mich erstaunt an. »Was macht Sie so sicher? Sie kommen hier herein, diskutieren mit dem Satan und machen den Eindruck, als wäre das völlig normal für Sie.«
    »Das ist es auch.« Natürlich wollte der Geistliche mehr Erklärungen haben, das sah ich ihm an, aber die Zeit drängte. Den Teufel hatte ich ausschalten können, ein zweiter Dämon jedoch war nach wie vor existent und gegenwärtig.
    Der flüsternde Tod!
    Und darüber wollte ich etwas in Erfahrung bringen, erntete vom Pfarrer leider nur ein Achselzucken, da er auch nicht Bescheid wußte. »Ich habe auch nur durch einen Zufall erfahren, was mit dem Zigeunermädchen geschehen ist. Daß man es verschleppt hat. Hätte ich dies vorher gewußt, bei Gott, ich hätte eingegriffen, darauf können Sie sich verlassen, Mr. Sinclair.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar.« Ich schaute mich um. Die Teufelsspur war vorhanden, aber ich glaubte erkennen zu können, daß sie schwächer geworden war. Mit dem Abzug des Satans verlöschte auch ihre Kraft.
    Das war gut.
    »Sie warten hier!« entschied ich.
    Der Pfarrer setzte sich aufrecht hin. »Und was haben Sie vor, Mr. Sinclair?«
    »Ich schaue mich im Ort um.«
    »Wollen Sie den Leibhaftigen suchen?«
    Ich lachte leise auf. »Den werde ich wohl kaum finden, Mr. Baltimore. Er hat sich zurückgezogen.«
    Mein Gegenüber schüttelte den Kopf. »Der Satan und Angst?«
    »Vor gewissen Dingen hat er das schon.« Ich hielt mein Kreuz hoch. »Sie haben ja erlebt, welche Kraft in ihm steckt.«
    »Ja, das stimmt.«
    Ich wollte gehen und bekam kurz vorher mit, wie die Spuren des Teufels verschwanden. Sie lösten sich auf, als hätte jemand aus dem Unsichtbaren mit einem Tuch darüber gewischt.
    Der Satan hatte in Devon nichts mehr zu suchen. Was ihm vor Jahren gelungen war, konnte er hier nicht wiederholen. Diesen Erfolg hatte ich wenigstens erzielen können.
    Aber noch war die Sache nicht gelaufen.
    Der flüsternde Tod beherrschte jetzt Devon, deshalb verschwand auch mein Optimismus zum großen Teil, als ich das Pfarrhaus verließ und mich dem Zentrum von Devon zuwandte…
    ***
    Er schoß.
    Jeder bekam es mit, wie Rolly Watson auf der Straße kniete, sein schweißnasses Gesicht verzogen hatte und auf den verdammten Schädel zielte. Hatte er die Waffe auch jahrelang nicht benutzt, gepflegt worden war sie von ihm ständig, und deshalb funktionierte sie auch so gut.
    Und der Schädel war wirklich nicht zu verfehlen. Vier Kugeln jagte der Polizist hinein, aber er hatte sich umsonst bemüht. Kein Geschoß schaffte es, den flüsternden Tod zu zerstören, selbst als ein Geschoß gegen die Lippen hackte, geschah nichts.
    Rolly Watson war fertig. Er schoß das Magazin nicht leer. Enttäuscht schüttelte er den Kopf, und ließ die Revolverhand sinken.
    Alles war vergebens gewesen.
    Der Schädel hatte nicht gelogen, er bestimmte, was hier auf dieser Straße geschah.
    Die Zuschauer hatten sich auf Rolly Watson konzentriert. Auch Suko, aber er entdeckte auch etwas
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