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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod
Autoren: Jason Dark
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kam.
    Wenn Suko oder ein anderer Träger dieses eine Wort rief, wurde die Zeit für fünf Sekunden angehalten und alle in Rufweite stehenden Menschen, die das Wort gehört hatten, waren für diese fünf Sekunden lang nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen.
    Nur der Träger.
    Und der mußte seine Chance nutzen, allerdings durfte er dabei nicht zum letzten Mittel greifen und töten. Hätte er das getan, wäre die Wirkung des Stabes verlorengegangen.
    Manchmal können fünf Sekunden sehr lang werden, es kam immer auf die Verfassung und das Vorhaben eines Menschen an.
    Doch in Sukos Grenzsituationen waren sie meist zu kurz, deshalb beeilte er sich stets so sehr und wirkte manchmal wie ein Irrwisch.
    So auch hier.
    Den Stab hatte er blitzschnell verschwinden lassen, um die Hände frei zu haben. Mit einem Satz erreichte er den in der Bewegung erstarrten Rolly Watson, faßte ihn unter und stellte mit einem Seitenblick fest, daß sich der flüsternde Tod ebenfalls nicht bewegte und in der Luft stand, als hätte man ihn gemalt.
    Suko setzte seine ganze Kraft ein, aber Rolly brachte ein gewaltiges Gewicht auf die Waage, so daß es dem Inspektor nur gelang, ihn herumzudrehen. Und die Zeit lief ihm davon.
    Vier Sekunden waren vergangen.
    Rolly hatte zwar eine andere Haltung eingenommen, aber es war Suko nicht gelungen, ihn aus der Gefahrenzone zu ziehen.
    Auch nicht nach fünf Sekunden!
    Da passierte es nämlich. Plötzlich konnten sich die Menschen wieder bewegen. Leider auch der flüsternde Tod, der seine Chance augenblicklich wahrnahm und die Kraft wieder einsetzte.
    Suko hielt Rolly noch immer umfangen. Er wollte ihn nicht loslassen, auch wenn es der andere so stark versuchte und den Gegendruck aufbaute.
    Unter den Achseln hielt der Inspektor den Polizisten fest. »Sie müssen es schaffen!« keuchte er. »Stemmen Sie sich gegen den Druck, kämpfen Sie! Machen Sie sich nicht unglücklich…«
    Er schrie nur.
    Und Suko merkte wenig später, daß es auch für ihn zu spät war.
    Er hatte alles auf eine Karte gesetzt und befand sich auf der Verliererstraße, denn der flüsternde Tod besaß eine mörderische Kraft.
    Er zog nicht allein Rolly Watson zu sich heran, auch dessen Helfer Suko. Und der schaffte es nicht mehr, sich von Watson zu lösen. Die Kraft des Schädels hatte die beiden Menschen magisch gekettet.
    Einer hing an dem anderen, und beide waren sie dem Schädel auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Das fiel nicht nur dem Chinesen auf, er sah es auch an der Mimik der totenblassen Gesichter ihrer Zuschauer. Sie begriffen in diesen Momenten, daß alles zu spät war und daß sie, die Menschen, keine Chance haben würden, dies zu ändern.
    Der Chinese und Officer Watson würden die ersten beiden Opfer des flüsternden Tods werden.
    Noch berührten die Beine der beiden Männer den Boden, aber ihre Körper wiesen bereits eine schräge Linie auf, dessen Verlängerung genau gegen das Maul des Schädels zeigte, das sich langsam öffnete, als wollte es die Menschen verschlingen.
    Es war schlimm.
    Besonders Rolly Watson drehte fast durch. Er, der sich noch nie in Lebensgefahr befunden hatte, wurde doppelt stark getroffen. Er hatte den Mund weit aufgerissen. Über seine Lippen drangen schreiende, keuchende Worte, die niemand verstehen konnte, weil er sich beim Sprechen einfach überschlug. Sein weiteres Handeln wurde von der reinen Angst diktiert, er schielte hoch und sah den blaugrauen, in der Luft schwebenden Schädel immer näher kommen.
    Seine Beine berührten den Boden nicht mehr, auch Sukos Kontakt war mittlerweile verlorengegangen, und die beiden Männer sahen in ihren Halterungen aus, als würden sie auf einer Rutsche in den Himmel gezogen.
    Aber unter ihnen war nichts. Sie schwebten einfach in der Luft, und sie hingen auch an keinem Faden. Allein die magische Kraft des flüsternden Tods führte sie dem Schädel entgegen.
    Der wartete mit offenem Maul.
    Seine Lippen bildeten ein Oval, das Suko an einen fressenden, blutroten Ring erinnerte. Er suchte verzweifelt nach einer Lösung. Er wollte aus dieser Falle heraus, vielleicht gelang es durch Schüsse aus der Beretta, nur mußte Suko feststellen, daß er weder seinen rechten noch den linken Arm bewegen konnte. Beide Hände waren auf magische Weise mit dem Körper des anderen verwachsen.
    Aus diesem Grunde war es ihm auch nicht möglich, die Dämonenpeitsche zu ziehen. Vielleicht wäre es den drei magisch aufgeladenen Riemen gelungen, den Schädel zu zerstören, aber was
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