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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur
Autoren: Jason Dark
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fühlten uns nicht wohl. Der Brandgeruch hatte sich verstärkt. Es wurde allmählich Zeit, daß wir uns dem Zentrum näherten.
    Ich gesellte mich zu Tasso, der mit seinen vier Leuten flüsterte.
    Als sie mich sahen, verstummten ihre Gespräche. Mir kam es vor, als fühlten sie sich wie ertappte Sünder.
    »Warum geht es nicht weiter?« fragte ich. Meine Stimme hatte einen barschen Klang bekommen.
    »Einige fürchten sich.«
    »Wovor?«
    Tasso hob die Schultern. »Sie spüren, daß etwas Böses auf uns zukommt und wollen nicht mehr weiter.«
    »Und Sarita? Sollen wir sie im Stich lassen?«
    »Sie lebt nicht mehr!«
    Tassos Antwort haute mich fast aus den Schuhen. Ich starrte ihn an. »Was sagst du da?«
    »Ja, sie lebt nicht mehr. Ich habe es eben erfahren.«
    »Von wem?«
    Er drehte sich um und ging.
    Ich folgte ihm, bekam ihn zu fassen und zog ihn zurück in den Lichtkreis der Lampe. Er hatte Angst, das sahen wir ihm an. Verständlich, er war höchstens zwanzig Jahre alt.
    »Woher willst du wissen, daß Sarita nicht mehr lebt?« fuhr ich ihn an.
    »Ich spüre es.«
    »Das ist Unsinn. Das ist…«
    »Kein Unsinn!« widersprach Tasso energisch. »Oktavio weiß, wovon er redet. Er kennt Sarita gut.«
    »Wie gut?«
    »Wir haben zusammen geschlafen!« rief Oktavio und zitterte. »Ich war ihr Vertrauter, sie war meine Vertraute. Wir hätten geheiratet. Aber es ist anders gekommen. Zwischen uns gab es ein Band, jetzt ist es zerrissen. Es konnte nur zerreißen, wenn es den anderen nicht mehr gab. Habt ihr gehört?«
    Ich ließ ihn los. Er senkte seinen Kopf und begann zu weinen.
    Tasso sprach mich an. »Jetzt hatte er natürlich Angst davor, die Leiche zu sehen.«
    »Noch ist es nicht sicher!« widersprach ich.
    »Ich glaube daran!«
    Von Tasso ließ ich mich nicht länger hinhalten. Auch Suko wollte nicht mehr. Er sagte das einzig Richtige. »Laßt uns weitergehen, sonst gibt es noch mehr Ärger. Vielleicht können wir etwas retten.«
    Ich zog Tasso mit. Er wollte erst Widerstand leisten, sah mein Gesicht und erkannte, daß es mir verflucht ernst war. »Sie werden uns jetzt an den Ort führen. Was die anderen machen, ist mir egal.«
    Der Sippenführer widersprach nicht mehr.
    Wir stiegen aus der kleinen Senke. Die übrigen blieben tatsächlich zurück. Oktavios Worte hatten sie tatsächlich geschockt.
    Tasso ging wieder vor. Wenn er Furcht hatte, so zeigte er sie wenigstens nicht. Unter den Zweigen duckte er sich hinweg, wir fanden einen kleinen Weg, der direkt zum Waldrand führte, wo wir dann stehenblieben.
    Der Tag war verschwunden. Allerdings hatte sich die Finsternis noch nicht so ausgebreitet, daß sie alles verdeckte. Ein grauer Himmel lag über uns. Sein Licht gefiel mir nicht, denn es verwischte die Konturen einfach zu sehr.
    Hart schauten wir nach vorn.
    Bis zu dem Punkt, wo die Trümmer der alten Kirche sein sollten.
    Täuschte ich mich, oder stieg dort tatsächlich Rauch auf. Zudem glaubte ich, auch zwei Gestalten zu sehen und einen helleren Fleck.
    Das alles würde uninteressant, als ich auf dem Boden das rotgelbe Leuchten sah.
    Der Abdruck war einfach nicht zu übersehen, und ich erkannte das Hufeisen mit dem Teufelskopf darin.
    Satan war unterwegs…
    ***
    Eigentlich hätte sich Officer Rolly Watson selbst stellen und anzeigen müssen, denn er raste mit einer nahezu lebensgefährlichen Geschwindigkeit durch Devon.
    Wo kein Kläger ist, gibt es auch keinen Richter. Ein anderer hätte es nie gewagt, dem momentan einzigen Polizisten im Ort Vorschriften zu machen, und so führte dieser seine rasende Fahrt fort, bis er das Office erreichte.
    Er stieg aus und knallte die Wagentür so laut zu, daß es wie ein peitschender Donnerschlag über die Straße hallte. Ein zufällig vorbeikommender Fußgänger zuckte zusammen und blieb erschreckt stehen.
    Rolly lief in sein Büro. Er war durchgeschwitzt, und der erste Wegführte ihn zum Kühlschrank. Hastig riß er die Tür auf. Eine Dose Bier stand noch dort.
    Er holte sie mit zitternden Fingern hervor, riß den Verschluß auf, setzte an und leerte die Büchse mit einem einzigen Zug. Danach ging es ihm etwas wohler.
    Mit einem gezielten Wurf schleuderte er die leere Dose in den Papierkorb und nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. Von seinem Gesicht tropfte der Schweiß auf die Platte. Mit dem Ärmel wischte er die Tropfen weg. So etwas wie heute war ihm in seiner langen Dienstzeit noch niemals passiert. Er hatte den Ort stets unter Kontrolle gehalten, nichts war an ihm
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