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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur
Autoren: Jason Dark
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ist nichts. Schau sie dir an, Bruder. Sie hängen an der Mauer, als wäre die Frau herausgerutscht.«
    »Ob sie das ist?«
    Ken zog ein überraschtes Gesicht. »Meinst du, daß sie verschwunden ist?«
    »So ungefähr.«
    »Das glaube ich nicht. Wir hätten sie genau sehen müssen. Nein, das ist nicht drin.«
    Wade winkte ab. »Du vergißt, daß sich uns der Teufel vorgestellt hat. Da kann schon einiges anders gelaufen sein.« Er stocherte weiter mit der Stockspitze in der Asche. »Nichts, gar nichts. Nicht der kleinste Knochenrest ist zu…«
    »Wade, da!«
    Ken hatte es zuerst gesehen, und er warnte seinen Bruder, während er gleichzeitig einen Schritt zurückging. Hinter der Mauer, an der das Mädchen verbrannt war, zeigte sich ein fahler Lichtstreifen, der über dem Rand allmählich in die Höhe stieg.
    Fahl und silbrig…
    Da kam etwas.
    Die Brüder gingen unwillkürlich zurück. Plötzlich bekamen sie Angst, denn dieser Vorgang hinter der alten Brandmauer konnte von ihnen nicht kontrolliert werden.
    Das Licht steigerte seine Intensität. Gleichzeitig nahm es auch Konturen an und wurde gewissermaßen zu einem Gegenstand, der immer höher stieg und von den Männern identifiziert werden konnte.
    Sie hatten das Gefühl, von einem Ring des Entsetzens umgeben zu sein, denn vor ihnen hatte sich ein gewaltiger, heller, bleicher Totenschädel in die Höhe geschoben.
    Ein Schädel, in dem besonders die Lippen auffielen, denn sie waren in einem blutigen Rot geschminkt.
    Ken Listen wurde bleich wie Rinderfett. Seine Lippen bewegten sich, ohne daß er etwas sagte, denn der Anblick des furchtbaren Schädels hatte ihm den Atem verschlagen.
    Wade sprach aus, was er dachte. Er hauchte den alles entscheidenden Satz.
    »Der flüsternde Tod…«
    Die zerstörte Kirche, der verfluchte Ort, der Platz, an dem damals der Schrecken begonnen hatte – gab es eigentlich eine bessere Stelle für die Rückkehr einer Schwarzen Magie?
    Wohl kaum.
    Mit Tasso sprach ich nicht über meinen Verdacht, weil er noch einmal nachprüfen wollte, ob der Wind tatsächlich aus dieser Richtung den Rauch herbeitrug.
    Aber mit Suko redete ich über den Fall.
    Er war der gleichen Ansicht.
    Auch ich hatte den Rauch wahrgenommen. Dabei wollte ich herausfinden, was verbrannt war. Vielleicht Gräser oder Holz, denn das alles besaß ja einen bestimmten Geruch.
    Ich schaffte es nicht.
    Tasso hatte zu tun. Er wollte die Sucherei nicht nur mit uns beiden beginnen, sondern suchte vier junge, kräftige Männer aus, die sich mit Taschenlampen bewaffnen sollten. »Aber beeilt euch, uns bleibt nicht mehr viel Zeit!«
    Die hatten wir bestimmt nicht. Die weiblichen Personen hielten sich zurück. Was sie jetzt in Bewegung setzten, war reine Männersache. Keine sprach dagegen, aber in ihren Gesichtern spiegelte sich die Angst. Tasso kam wieder zu uns. »Ich werde den kleinen Kasten einstecken!«
    »Und was versprechen Sie sich davon?«
    »Mr. Sinclair, wir haben es mit einer furchtbaren Magie zu tun. Das werden Sie erleben. Sie können mir glauben oder nicht…«
    »Sorry, Tasso, aber wir sind auf diesem Gebiet Spezialisten.«
    »Wirklich?«
    »Sonst wären mein Freund und ich nicht hier.«
    »Ja, ich verstehe.«
    Die vier waren bald bereit. Sichtbar trugen sie keine Waffen. Allerdings glaubte ich daran, daß sie welche mitgenommen hatten. Wir mußten uns auf die Leute verlassen, weil sie den Weg zur zerstörten Kirche kannten und wir nicht. Deshalb warteten wir ab, aber Suko fragte, ob es nicht besser wäre, mit dem Wagen zu fahren.
    Tasso widersprach. »Nein, zu Fuß kommen wir eher hin. Es geht durch ein Gelände, in dem ein normales Auto seine Schwierigkeiten hätte.«
    Er mußte es wissen.
    Tasso übernahm auch die Führung. Er kürzte ab, wie er uns versicherte. Schon bald waren wir in dem kleinen Waldstück verschwunden, das sich an den Platz anschloß.
    Über einen Pfad gingen wir nicht sehr lange, sondern schlugen uns schon sehr bald nach links in die Büsche. Es war nicht einfach, so zu laufen. In der Düsternis sah ich die querstehenden Zweige der Bäume oft genug zu spät oder überhaupt nicht, so daß ich manche Schläge ins Gesicht bekam.
    Die Suko und mich begleitenden Männer waren nur als Schatten zu sehen. Sie bewegten sich geschmeidig, kamen gut voran, wir erreichten eine kleine Lichtung und blieben in einer Senke stehen.
    Jemand hatte seine Taschenlampe angeknipst und ließ den Strahl über unsere Gesichter wandern, deren Blässe ins Auge stach. Wir alle
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