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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur
Autoren: Jason Dark
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hat. Keiner kommt davon – keiner…«
    Er hatte so gesprochen, daß Wade jedes Wort verstehen konnte.
    Obwohl er im Prinzip wußte, wer derjenige war, der sich gemeldet hatte, fragte er noch nach.
    »Wer bist du denn?«
    »Satan!« erklang die Stimme. Sie hatte jetzt einen anderen Tonfall bekommen. »Ich bin der Satan, der Teufel, der Leibhaftige, Asmodis. Alles kannst du zu mir sagen!«
    »Gibt es dich?«
    Über diese Frage wollte sich der andere ausschütten vor Lachen.
    »Und ob es mich gibt. Ich bin allgegenwärtig, ich bin überall zu Hause, ich werde dich führen, leiten, ich wohne in fast jedem Menschen, und ihr werdet mir den Gefallen tun, die Spur des Teufels voranzutreiben. Es ist dunkel. Es wird die Nacht einbrechen, dann ist meine Zeit gekommen. Menschen werden gegen Menschen kämpfen. Chaos entsteht, Staub wird wallen, ihr habt den Anfang gemacht.«
    »Und das Mädchen?« fragte Wade kratzig. »War es überhaupt eine Hexe, oder haben wir…«
    »Sind nicht die meisten Frauen als Hexen verschrien. Versuchen sie nicht, die Männer zu verhexen?« Der Satan lachte. »Ihr werdet es erleben. Ihr habt sie verbrannt, aber es ist euch nicht gelungen, sie zu töten. Daran müßt ihr immer denken. Und wundert euch nicht, wenn der flüsternde Tod erwacht. Der flüsternde Tod…«
    »Was ist das?« rief Wade. »Wer ist der flüsternde Tod?«
    »Ihr werdet ihn erleben, kennenlernen, noch in der folgenden Nacht kommt das Grauen über Devon. Der flüsternde Tod ist erwacht, meine Diener. Er wartet…«
    Mit dieser schlimmen Prophezeiung verstummte auch die Stimme des Höllenherrschers.
    Wade bekam klare Gedanken. Er sah seinen Bruder neben sich stehen und ihn groß anstarren. »Hast du sie auch gehört?« fragte Ken. »Hast du die Stimme vernommen?«
    »Ja.«
    »Und glaubst du daran?«
    In Wades Augen leuchtete es, als er Ken eine Hand auf die Schulter legte. »Ja, ich glaube daran. Wir sind Diener des Teufels. Wenn wir Feinde haben, können wir sie in die Hölle schicken.« Er begann kreischend zu lachen, bevor er die nächsten Worte raunend aussprach. »In die Hölle mein Lieber, in die Hölle…«
    Ken schüttelte sich. Er sagte nichts, aber er schaute dorthin, wo nur noch vereinzelte Flämmchen über die Aschereste zuckten.
    »Wir haben die Hexe erwischt!« flüsterte er. »Da, schau hin. Ich sehe sie nicht mehr.«
    Es war auch zu dunkel, um Genaueres erkennen zu können.
    Wenn sie sich von ihrer Tat überzeugen wollten, mußten sie einfach näher an das Zielobjekt heran.
    Das taten sie auch.
    Dabei gingen sie längst nicht mehr so forsch. Angst vor dem eigenen Mut schienen sie zu haben, und es war Wade, der seinen kahlköpfigen Bruder vorschieben mußte.
    Der Wind trieb ihnen den Rauch entgegen. Ein beißender, ätzender Gestank lag in der Luft. Aschepartikel wurden ebenfalls aus dem Haufen in die Höhe geschleudert und trieben wie dunkle Schneeflocken über den Grasboden, bevor sie sich irgendwo absetzten.
    Ken, der sonst immer brutal vorging, hatte es nicht eilig. Er wollte auch nicht auf das Ziel schauen, blickte lieber in den grauen Himmel, der nur mehr fern im Westen einen helleren Streifen zeigte, in den die glutroten Strahlen der versinkenden Sonne mit letzter Kraft hineinzielten.
    Nur noch wenige Schritte, dann hatten sie ihr Ziel erreicht. Beide blieben zur gleichen Zeit stehen, schauten auf die alte Mauer und die verbrannte Erde davor.
    Die Flammen hatten ganze Arbeit geleistet.
    Nichts war von ihnen verschont worden. Sie hatten den Grund angesengt, Und sie hatten auch den Körper der Hexe zerstört, von dem nichts mehr zurückgeblieben war.
    Nur fettig wirkende Asche.
    Wade schüttelte den Kopf, während Ken direkt eine Frage stellte.
    »Verstehst du das, Bruder? Wir hätten längst etwas sehen müssen, verflucht. Die kann doch nicht so verbrannt sein, daß man nichts mehr von ihr sieht. Das gibt es nicht.«
    »Anscheinend doch.« Wade hob die Schulter. Er entfernte sich und blieb erst dann stehen, als er einen für ihn passenden Stock entdeckte, der im hohen Gras lag.
    Ihn hob er auf. Ken beobachtete ihn mißtrauisch. Mit dem Stock in der rechten Hand kehrte Wade an seinen Stammplatz zurück, ging noch ein wenig vor und begann, mit der Stockspitze die Asche aufzuwühlen. Er rührte herum, grauweiße Partikel flogen hoch, was er aber suchte, fand Wade nicht.
    »Was ist denn?«
    Wade schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das nicht, es müßten doch Knochen vorhanden sein.«
    »Ja, in den Ketten, aber da
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