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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur
Autoren: Jason Dark
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unsichtbar gemacht zu haben.«
    Suko winkte ab. »Sei froh, daß wir dieses Problem noch vor uns herschieben können.«
    »Hoffentlich.«
    Im Büro hatten wir nichts mehr zu suchen, standen auf und blieben noch kurz bei Glenda.
    Sie drehte sich auf dem Stuhl vor ihrer Schreibmaschine und lächelte uns an. »Geht es wieder auf Reisen?«
    »Ja.«
    »Devon, nicht?«
    Ich grinste. »Du bist wie immer gut informiert.«
    »Das muß man auch sein«, erwiderte sie. In ihre Augen trat ein ernster Ausdruck. »Kommt gesund wieder, ja?« sagte sie leise.
    Ich nickte. »Wir werden uns jedenfalls bemühen…«
    ***
    Als sie durch das Dorf ging, beschlich sie ein komisches Gefühl, und über ihren Rücken lief ein kalter Schauer. Ihr Vater hatte sie gelehrt, alle Menschen zu achten, aber was tat man, wenn man selbst von den anderen verachtet wurde, nur weil man anders aussah?
    Sie war neunzehn, war hübsch, besaß einen dunklen Teint, hatte das schwarze Haar unter einem blauen Kopftuch versteckt und trug eine ebenfalls blaue Bluse mit weißen Stickereien, die ihre Großmutter gefertigt hatte. Auch als Angehörige des Zigeunervolkes konnte sie auf Jeans nicht verzichten, die so eng saßen wie eine zweite Haut und ihre Figur nachzeichneten. So deutlich, daß in zahlreiche Männeraugen das gewisse Funkeln trat und die Leute leicht unruhig wurden.
    Der Ort Devon, ein Mittelding zwischen Dorf und Kleinstadt, besaß zwar keine Einkaufspassage, aber es gab an der Durchgangsstraße nach Exeter zahlreiche Geschäfte. Man hatte dem Mädchen den Auftrag gegeben, dort einzukaufen. Vor allen Dingen Babynahrung für ihren fünf Monate alten Bruder.
    Sarita, das Zigeunermädchen, ging sehr langsam, obwohl sie am liebsten gerannt wäre. Jeder Schritt kostete sie Überwindung, in den Oberschenkeln spürte sie jedesmal ein Zittern, und manchmal hatte sie auch regelrecht Angst, wenn ihr die Bewohner entgegenkamen und sie mit feindlichen Blicken musterten.
    Sie war aufgeklärt worden, wie Zigeuner von den anderen Menschen betrachtet wurden, aber sosehr sie sich auch anstrengte, einen Grund dafür wußte sie nicht.
    Sicher, es gab unter allen Menschen solche und solche. Auch unter dem fahrenden Volk. Da sah Sarita keinen Unterschied, nur fielen die Zigeuner eben mehr auf.
    Die Gründe lagen nicht nur bei ihnen, auch bei denjenigen, zwischen denen sie wohnen sollten, denn diese Spießbürger gingen hoch, wenn sie hörten, daß Zigeuner angesiedelt werden sollten.
    An diese Probleme dachte sie, als sie von finsteren Blicken verfolgt, an der Häuserzeile entlangstrich.
    Es war Morgen.
    Geregnet hatte es in der Nacht. Auf der Straße glänzten noch die feuchten Flecken. Die Sonne wollte nicht richtig durchkommen, blaßgraue Dunstwolken hatten sich vor den hellen Ball geschoben und filterten ihre warmen Auguststrahlen ab.
    Sarita passierte eine kleine Eisenwarenhandlung. Ein junger Verkäufer stellte einen Korb mit kleinen Gartengeräten nach draußen, sah das Mädchen und verschwand schnell im Laden, als er einen Blick in Saritas Gesicht geworfen hatte.
    Die junge Zigeunerin biß die Zähne zusammen. So war es fast immer. Man begegnete ihr mit großem Mißtrauen und auch mit Angst. Dabei wollte sie nichts als Frieden.
    Ihr Camp befand sich auch außerhalb des Dorfes. Sie wären auch wieder gefahren, aber Tasso hatte darauf bestanden, zu bleiben, weil dieser Platz schon seit Jahrzehnten von den Zigeunersippen angefahren wurde und er auch seine Geschichte besaß.
    Eine sehr schlimme Geschichte, wie Sarita wußte. Sie hätten nicht haltgemacht, doch Tasso hatte es so gewollt, weil er ein- für allemal mit den Dingen aufräumen wollte.
    Er hatte es nicht geschafft, denn in den letzten Tagen war Schreckliches geschehen, und die Stimmung im Ort war radikal umgeschlagen. Sie richtete sich voll gegen die Zigeuner.
    Aus diesem Grund hatte das Mädchen große Angst. Aber ihr war gesagt worden, daß man sich nicht immer ducken oder davonlaufen konnte.
    Sie bedachte den jungen Mann, der seine Waren vor ihr in Sicherheit gebracht hatte, mit einem spöttischen Blick und ging weiter.
    Das übernächste Geschäft mußte sie betreten. Es war eine Drogerie.
    Man konnte dort von der Tablette über Rasierwasser bis hin zur Toilettenpapierrolle alles kaufen.
    Aufgemacht war der Laden wie der eines Krämers. Vieles war in die alten Holzregale gepackt worden, einiges stand auch herum und war übereinandergestapelt worden.
    Zwei Kundinnen befanden sich im Geschäft. Sie hatten
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