Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gestern gemacht?«
    »Da war ich in einem Pub. So ein Nobelding, das neu eröffnet hat. Habe etwas gegessen und auch getrunken.«
    »Nichts abgeschleppt?«
    »Bis auf das Sodbrennen nicht.«
    »Du Pechvogel. Wo doch gerade in diesen neuen Schuppen immer die superscharfen Girls herumhängen, die so lässig tun und doch nur darauf warten, daß sie angemacht werden.«
    »Du kennst dich aber aus.«
    »Ist alles nur auf dienstliche Aufträge zurückzuführen!« lachte mein Freund.
    »Ja, ja, das sage ich auch immer.«
    Das Gespräch klang aus, zudem hatten wir unser Ziel erreicht, und ich fuhr auf den kleinen Parkplatz, wo ich für meinen silbergrauen Bentley einen Stammplatz besaß.
    Dort stellte ich ihn ab.
    Als wir ausstiegen, reckten wir unsere müden Glieder. Die Fahrt hatte ziemlich lange gedauert.
    Ich schaute zum Himmel.
    Grau wie fast immer in diesem Sommer, der irgendwie ein warmer Winter war. Was in der letzten Zeit an Regen aus den Wolken geflossen war, ging auf keine Kuhhaut. Und die Geschäfte wurden ihre Sommerkleidung einfach nicht los.
    Das war nicht mein Problem, mir war es nur gerade eingefallen.
    Für Suko und mich gab es sicherlich andere Dinge in dieser Woche, um die wir uns kümmern mußten.
    Pünktlich waren wir auch nicht. Fünf Minuten zu spät. Ich sah sie als akademische Zeitspanne an, außerdem waren wir nicht die einzigen Kollegen, die sich in die Fahrstühle drängten. Die meisten gehörten der Verwaltung an, ihre Gesichter waren ebenfalls von der ungeheuren »Arbeitswut« gezeichnet, die in ihnen steckte.
    Wir fuhren als einzige höher, Schon auf dem Gang nahmen wir Kaffeegeruch wahr. Meine Stimmung besserte sich.
    »Wenn ihr immer mit der nötigen Verspätung kommt, ist der Kaffee schon fertig«, begrüßte uns Glenda mit einem strahlenden Montagslächeln.
    »Und mein Tee?« fragte Suko.
    »Ist schon da.«
    Ich ging auf Glenda zu. »Laß dich anschauen, Mädchen«, sagte ich und deutete auf ihre Kleidung. »Neu?«
    »Ausverkauf. Ich war vorgestern unterwegs.«
    »Stark, wirklich«, kommentierte ich und meinte damit ihren neuen Jeansanzug, der aus hellblauem Stoff gefertigt war. Das Besondere an ihm waren die langen Reißverschlüsse an den Ärmeln und den Hosenbeinen.
    Die Verschlüsse hatte Glenda nach unten gezogen, so daß die Falten aufgeklappt waren und ein kanariengelber Stoff zum Vorschein gekommen war, den der geschlossene Reißverschluß sonst verdeckte. Die Haare hatte sich Glenda auch schneiden lassen. Sie trug sie jetzt ziemlich kurz und strähnig gelegt.
    »Wie neu erschaffen«, sagte ich.
    »Das meine ich auch.«
    »Aber ich bin noch immer der alte, meine Herren.«
    Ich drehte mich gar nicht um, weil ich die Stimme kannte. Sir James wartete bereits auf uns, und zwar in unserem gemeinsamen Büro, das sich an Glendas Vorzimmer anschloß.
    »Den Kaffee erlauben Sie mir doch, Sir?«
    »Ja, auch wenn Sie sich verspätet haben.«
    Das mußte ja kommen. Ich wollte nicht gegeneinander aufrechnen, nahm meine Tasse, Suko seine ebenfalls, und wir folgten unserem Chef in unser Büro.
    Superintendent Sir James Powell nahm auf dem Besucherstuhl Platz, während wir uns auf die angestammten Plätze setzten.
    Mir fiel sofort etwas auf. Es waren die mit römischen Ziffern beschrifteten drei Plastikbeutel, die auf meinem Schreibtisch in einer Reihe standen und einen grauweißen Staub enthielten.
    Montagmorgen – Kummer und Sorgen, dachte ich und deutete auf die drei Beutel. »Ist das unser Problem?«
    »Ja.«
    Ich nahm einen Schluck Kaffee und schaute meinen Chef ebenso fragend an wie Suko.
    Sir James rückte die Brille mit den dicken Gläsern hoch. Er wirkte irgendwie knurrig. Vielleicht hatte er Ärger im Club gehabt, wo er seine freie Zeit stets verbrachte. Einem alten Junggesellen wie ihm blieb auch kaum etwas anderes übrig.
    »Ist das Staub?«
    Sir James schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Ich würde es vielmehr als Asche bezeichnen.«
    »Asche von wem?«
    »Von drei verschiedenen Menschen!«
    Verdammt, diese Antwort auf fast nüchterne Magen und dazu noch an einem Montag zu hören, war nicht gerade arbeitsfördernd.
    Meine gute Laune verschwand, man sah es mir bestimmt an. Auch Suko schaute ziemlich erstaunt aus der Wäsche.
    »Sie sagen ja nichts.«
    »Uns fehlen die Worte, Sir.«
    »Das kann ich mir vorstellen, aber ich habe Ihnen keinen Bären aufgebunden. Dieser Staub stammt tatsächlich von drei verschiedenen Menschen, die verbrannt sind.«
    »Und was haben wir damit zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher