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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie die Gefahr näher kam. Sie merkte, daß die Beute sich entfernen wollte, und wurde schneller.
    Gryf klemmte sich hinter das Lenkrad und versuchte, den kleinen Wagen zu starten. Der Anlasser wimmerte gequält. Der Motor sprang nicht an.
    Dorice ballte die Fäuste. Ihr Gesicht war verzerrt. Sie sah hektisch in die Runde. Zu sehen war nichts. Aber Gryf fühlte mit seinen Para-Sinnen, daß die Gefahr schon ganz nah war. Sie würde sich zeigen, wenn sie angriff. Das konnte jeden Moment sein.
    Wieder und wieder drehte er den Zündschlüssel und spielte vorsichtig mit dem Gaspedal. »Komm«, murmelte er. »Nun komm doch schon.«
    »Das hat er manchmal«, stieß Dorice hervor. »Vielleicht liegt es am Wetter.«
    »Es ist trocken«, sagte Gryf. »Und warm. Die Bedingungen sind optimal. Du solltest dir bei Gelegenheit einen neuen Wagen kaufen. Der hier macht’s nicht mehr lange.«
    Er hieb mit der Faust auf das Lenkrad. Die Hupe schrillte auf.
    Im gleichen Moment sprang der Motor an. Er ruckelte unruhig, dann begann er kraftvoller zu drehen. Gryf legte den Vorwärtsgang ein. Der Starfire jagte los.
    Im gleichen Moment war der Angreifer da.
    Gryf sah im Rückspiegel, wie eine unglaubliche, unbegreifliche Kreatur förmlich aus dem Nichts wuchs, ein düsterer Schatten in der Dunkelheit. Etwas krachte mit vehementer Wucht auf das Schrägheck des Sportwagens und zertrümmerte die Heckklappe. Aber da jagte der schnelle Wagen mit hoher Geschwindigkeit davon. Gryf hetzte ihn auf die Schotterstraße hinaus, die zum Highway führte. Er trat das Gaspedal tief durch. Die Automatik schaltete mit heftigem Rucken endlich in den nächsten Gang weiter.
    Dorice sank auf dem Beifahrersitz zusammen. Sie zitterte.
    Das Ungeheuer blieb hinter ihnen zurück…
    ***
    Nach einer halben Stunde erreichten sie die Stadt. Gryf verlangsamte das Tempo. Er war froh, keiner Highwaystreife über den Weg gefahren zu sein. Bei dem Affentempo, das er vorgelegt hatte, und dem erheblichen Heckschaden des Wagens, hätte man ihn wahrscheinlich erst einmal in Haft genommen.
    Liebend gern hätte er sich per zeitlosen Sprung abgesetzt. Aber er wollte Dorice nicht noch mehr belasten. So hatte er die Motorleistung des Oldsmobile Starfire ausgereizt. Der Wagen war in der Tat schnell. Zu schnell fast für den Highway, der bei diesem Tempo wie ein mittlerer Kartoffelacker wirkte. Die Straßen waren für langsames Dahingleiten bei Tempo 90 oder 100 gedacht, nicht für Rennfahrten.
    »Wir nehmen uns ein Zimmer im Motel«, schlug Gryf vor. »Oder - sollten wir zu deinen Eltern fahren?«
    »Die schlafen jetzt schon«, sagte Dorice. »Außerdem - wie sollte ich ihnen dich erklären? Ich bin ein streng behütetes Töchterlein aus gutem Hause. Ich treibe mich nicht nachts mit wildfremden Männern herum. Im Gegenteil. Ich sitze jetzt hübsch brav im Wochenendhaus, wo ich meine Ruhe habe, und büffele fürs College.«
    Gryf grinste. »Wild mag stimmen, aber fremd?«
    »Heute bist du mir einige Male sehr fremd gewesen«, flüsterte sie.
    Gryf orientierte sich an der Leuchtreklame und fuhr auf den Vorplatz des Motels.
    »Wir haben überhaupt kein Gepäck hier«, sagte Dorice. »Alle Sachen sind im Haus.«
    »Das wird uns wenig stören«, sagte Gryf. Er stoppte den Wagen am Rand des Platzes und stieg aus. »Komm.«
    Der Mann an der Rezeption wollte nicht akzeptieren, daß sie beide nicht miteinander verheiratet waren, und er wollte Geld im voraus. Gryf hypnotisierte ihn so, daß Dorice das nicht mitbekam. Ihr kam es vor, als habe der Clerk seine Meinung aus eigenem Antrieb geändert.
    »Die Rechnung senden Sie bitte an Tendyke Industries, Inc.«, sagte Gryf. Er lächelte. Er wußte, daß Rob Tendyke bezahlen würde. Man half sich so oder so immer mal aus. Gryf hatte nie größere Summen Geld bei sich, auch keine Kreditkarten. Er hatte immer nur das, was er gerade brauchte, oder er hatte Beziehungen. So wie jetzt, bei dieser außerplanmäßigen Ausgabe.
    - Ein Boy hatte derweil den Wagen in die Tiefgarage gefahren und kam jetzt zurück. »Sie haben ja einen Unfall gehabt, Sir«, sagte er. »Die Heckklappe ist völlig deformiert.«
    »Da sagen Sie mir nichts Neues.«
    Gryf nahm den Autoschlüssel entgegen und gab ihn an Dorice weiter. Er kramte in seiner Tasche und fand einen halben Dollar, den er dem Boy als Trinkgeld gab. Der Junge zeigte ihnen das Doppelzimmer. Es war klein, aber wohnlich eingerichtet.
    »Wir wollten doch noch essen gehen«, erinnerte Gryf.
    Dorice schüttelte den
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