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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gefegt. Gryf schnellte entsetzt aus seinem Sessel hoch. Er riß die Augen empor, konzentrierte sich auf seine Druiden-Magie und versuchte, das Ungeheuer damit zu lähmen und aus dem Fenster zu schleudern. Daß das geschlossen war, interessierte ihn in diesem Moment nicht. Ihm war nur klar, daß es draußen fünf Stockwerke tief hinab ging. Den Aufprall würde auch dieses höllische Ungeheuer nicht so einfach verkraften.
    Aber Gryfs Para-Kräfte verpufften wirkungslos! Das Monstrum, das er auch jetzt nicht in seiner wirklichen Gestalt erkennen konnte, schluckte die Energie einfach. Und riesige Krebsscheren packten nach Gryf, um ihn in Stücke zu hacken!
    Er rettete sich, indem er sich fallen ließ und eine Rolle rückwärts machte. Im nächsten Moment sah er sich an der Zimmerwand in die Enge gedrängt.
    Der Skorpionschwanz fuhr herum. Gryf sah den Stachel auf sich zurasen. Er sah neben sich den Schrank, sprang daran empor, riß das schwere Möbel unter Aufbietung aller Kräfte um und sah es gegen den Skorpionschwanz stürzen. Der wurde abgelenkt und fuhr mit lautem Krachen in die Wand, haarscharf an Gryf vorbei. Der Giftstachel durchbrach das Mauerwerk spielend und verhakte sich im Nachbarzimmer.
    Gryf sah dreieckige, pupillenlose Augen. Weiß und grauenhaft starrten sie ihn an. Er sah das Gesicht einer Frau, umrahmt von rotbraunem Haar, darüber einen schützenden Helm. Der Kopf war also die gefährdete Zone der Kreatur, die ein Mischwesen aus verschiedenen Grundformen zu sein schien. Gryf packte mit beiden Händen zu, versuchte, den Kopf zu drehen und dem Monster das Genick zu brechen. Aber da kamen dessen Arme mit den Klauenhänden hoch, hakten sich wieder in Gryfs Körper, zerfetzten seine Kleidung. Spinnenbeine versuchten, ihn gleichzeitig mit ihren zahllosen Widerhäkchen an den Fußgliedmaßen zu fassen. Er schlug mehrmals mit der Faust auf den entmenschten Kopf der Bestie ein. Er konnte den zeitlosen Sprung nicht auslösen, solange das Biest ihn festhielt; er würde es einfach mit sich nehmen. Zudem zweifelte er daran, daß er weit kommen würde. Vorhin, im Wochenendhaus, war es ihm auch nicht gelungen. Im Gegenteil, sein Sprung war manipuliert worden und hatte sein Ende in den Klauen des Biestes gefunden, das jetzt mit spitzen Zähnen nach Gryf schnappte.
    Hier gab es keine Kerze, deren Flamme das Ungeheuer berühren konnte, um vom Feuerschmerz abgelenkt zu werden.
    Gryf schrie, als er die Krallen spürte. Plötzlich wußte er, daß dieses Ungeheuer ihn töten würde, wenn kein Wunder geschah. Aber Wunder gab es nur im Märchen.
    Hier endete sein über achttausend Jahre dauernder Lebensweg.
    Die spitzen Zähne näherten sich Gryfs Hals. Seine Kräfte erlahmten. Der Schmerz, den die Krallen verursachten, machte ihn fast wahnsinnig. Er konnte den Monsterkopf kaum noch von sich weg drücken.
    Krachend kam jetzt der Giftstachel wieder aus dem Mauerwerk frei und schwang herum. Er peitschte und suchte nach Gryf, um ihn zu durchbohren und zu töten. Gryf lud sich in einem letzten verzweifelten Versuch mit magischer Energie auf wie ein Zitteraal mit Elektrizität und strahlte diese Energie auf das Monster ab.
    Nichts geschah.
    Auch die Kraft verpuffte wirkungslos. Das Ungeheuer war gegen die Druiden-Magie immun.
    Da fauchte das Biest wieder schrill auf. Es zuckte heftig zusammen. Die Krallen lockerten sich. In einer wilden Bewegung schleuderte das Monster Gryf durch die Luft. Er sah das Fenster auf sich zukommen, riß instinktiv die Arme schützend vor den Kopf -und flog bereits durch das zersplitternde Glas.
    Im nächsten Moment befand er sich draußen - frei in der Luft - und stürzte ab! Unter ihm gähnte der Boden. Fünfzehn oder mehr Meter tief! Ein Sturz, den er nicht überleben konnte.
    Und wie rasend -schnell er dem Boden näher kam! Wie ein Stein…
    Eine Sekunde, eineinhalb…
    In einer panischen Reaktion flüchtete er sich in den zeitlosen Sprung . Er fand auch diesmal nicht die Zeit, sich auf ein bestimmtes Ziel zu konzentrieren. Aber Sekundenbruchteile vor dem tödlichen Aufprall verschwand er aus der Luft - und landete wieder in unmittelbarer Nähe des Ungeheuers!
    Es tobte! Es schlug um sich. Die riesigen Krebsscheren zertrümmerten das Mobiliar. Die Lampen waren zerstört. Es war dunkel im Zimmer, nur ein zuckender Feuerschein erhellte es notdürftig. Mauerwerk zerbröckelte unter den hämmernden Schlägen der wild tobenden Bestie. Draußen auf dem Gang standen zwei Männer. Einer hielt einen
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