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0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Besprechung geladenen Dämonen sind eingetroffen und begehren Einlaß.«
    Leonardo straffte sich.
    »Sage ihnen, die Besprechung sei verschoben. Etwas Unvorhergesehenes ereignete sich. Lucifuge Rofocale ist wieder da.«
    ***
    Professor Zamorra seufzte. Anklagend sah er in den strahlend blauen Himmel über Château Montagne.
    »Womit habe ich das nur verdient?« seufzte er.
    Da war die Schlechtwetterperiode vorbei, seit ein paar Tagen schien endlich die Sonne brennend heiß und lud zum Erholen und Ausspannen und Faulenzen und anderen ergötzlichen Dingen ein, und woraus bestand die rauhe Wirklichkeit?
    Aus Ärger, Arbeit und Kampf!
    Gerade hatten sie dem Dämon Sammael klar gemacht, daß sich gezielte Umwelt Verseuchung nicht rentierte, und ihm eine empfindliche Niederlage beigebracht, als die Druidin Teri Rheken als Störfaktor auftauchte. [1]
    Rein optisch betrachtet, fand Zamorra, störte sie natürlich nicht. Die knapp über zwanzig Jahre junge Silbermond-Druidin war eine Schönheit mit bis auf die Hüften fallendem goldenen Haar. Aber Schönheit konnte Zamorra auch bei seiner Lebensgefährtin Nicole Duval genießen. Deren Haar war zwar bei weitem nicht so lang, weil sie ständig neue Perücken ausprobierte und alle paar Tage mit einer anderen Haarpracht brillierte, aber von Angesicht und Gestalt stand sie Teri in nichts nach. Darüber hinaus hatte sie einen weiteren entscheidenden Vorteil für sich zu buchen: Zamorra und Nicole liebten sich tief und innig, während sie beide mit Teri »nur« eine enge Freundschaft verband.
    Das Störende war also eher, was Teri berichtete.
    »Rob Tendyke braucht deine Unterstützung, Zamorra«, hatte sie gesagt. »Du erinnerst dich sicher, daß vor ein paar Tagen der Dämon Astardis bei ihm auftauchte.«
    Zamorra hatte genickt. »Ja, und?«
    »Tendyke befürchtet, daß Astardis das Geheimnis des Telepathenkindes erkannt haben und daraus Kapital in der Hölle schlagen könnte. Er will Astardis zuvorkommen und ihm eine Falle stellen. Und um Astardis zu ködern, brauchte er deine Hilfe.«
    »Wieso meine?« fragte Zamorra. »Ich bin ein einfacher, relativ harmloser Parapsychologe, der dumm und ehrlich seine Steuern zahlt und hin und wieder Geister und Dämonen jagt. Du aber bist eine Druidin vom Silbermond. Warum erledigst du diesen Job nicht? Zusammen mit Gryf? Auch er ist Druide und besitzt erhebliche Para-Fähigkeiten. Ich bin ein alter, verbrauchter Mann, der seine Ruhe braucht. Nach unzähligen Abenteuern und Kämpfen habe ich sie mir verdient. Jagt ihr also Astardis und laßt mich Nicoles sanfte Küsse genießen…«
    »Cherie, du bist ein Troll«, stellte Nicole Duval trocken fest. »Laß dir erst mal erklären, was dein Part bei dieser Sache sein soll.«
    Teri zuckte mit den Schultern.
    »Wir dachten, du hättest eine Idee«, sagte sie. »Fest steht, daß wir Astardis so gründlich auf die Finger klopfen müssen, daß er vergißt, was er möglicherweise vorhatte. Er muß wissen, daß Tendyke’s Home für ihn absolut tabu ist. Daß es für ihn gefährlich ist, sich dort blicken zu lassen oder seine Handlanger her zu schicken.«
    »Na gut. Sendet ihm eine einstweilige richterliche Verfügung«, schlug Zamorra vor.
    »Idiot«, sagte Nicole leise.
    Zamorra sah sie an. »Himmel, ich möchte mal ein paar Tage meine Ruhe haben, verstehst du? Es ist gerade einen Tag her, daß wir es mit Sammael zu tun hatten. Und davor hatten wir gerade mal drei Tage Pause, in denen wir uns mit uns selbst beschäftigen konnten. Ich bin auch nicht unendlich belastbar. Und dein Job, als meine Sekretärin, sollte auch mal wieder ausgefüllt werden. Im Arbeitszimmer liegt jede Menge Schreibkram, der erledigt werden muß. Auch dafür braucht’s Zeit. Verflixt, Tendyke hat doch so etwas ähnliches wie ein Gehirn im Kopf. Teri desgleichen. Gryf gibt’s auch noch. Fenrir, zur Not. Und wenn alles nichts mehr hilft, können Möbius und Ullich vielleicht ein paar Fäden ziehen, oder gar Sid Amos von Caermardhin aus eingreifen. Ich will nicht. Es sind auch noch andere da, die mal was tun können.«
    »Du kommst also nicht mit?« fragte Teri enttäuscht.
    Zamorra seufzte abermals abgrundtief.
    »Rob ist mein Freund«, sagte er leise. »Und Freunden hilft man. Natürlich komme ich mit. Ich frage mich nur, warum ich dazu verdammt bin, nicht einmal für ein paar Tage Ruhe zu finden. Warum muß immer irgendwo etwas los sein, wo ich gebraucht werde? Was passiert eigentlich, wenn ich mal Pech habe und der Dämon
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