Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
erwähnt, daß es im Château eine Menge unerledigter Büroarbeit gäbe, und daß er eigentlich mit diesem Fall doch auch allein fertig würde. »Kommt gar nicht in Frage«, hatte Nicole protestiert. »Mich läßt du hier im Schweiße meines Angesichts am Schreibtisch schuften, und du selbst amüsierst dich prächtig und erholst dich bei dem bißchen Dämonenjagen. Ich komme mit, mein Lieber. Und wenn es nur darum geht, auf Krokodiljagd zu gehen, während du dich mit den Dämonen amüsierst.«
    »Es gibt in Florida keine Krokodile«, hatte Zamorra verbessert. »Sondern Alligatoren.«
    »Mir egal! Und den Krokodilen ist es bestimmt auch egal, daß sie Alligatoren sind. Auf jeden Fall haben sie Panzerhaut und Zähne, und man kann Handtaschen aus ihnen machen.«
    »Die armen Tiere…«
    Nicole hatte aufgetrumpft. »Diese armen Tiere in den Everglades haben sich inzwischen dermaßen ungehemmt vermehrt, daß sie zu einer Landplage werden und die Alligator-Zuchtfarmen schon kaum noch Absatz haben, weil die von staatlich bestellten Jägern in den Ortschaften abgeschossenen Biester in lederverarbeitende Industrie beides total auslasten. Die Behörden haben längst angeordnet, daß die Krokos überall abgeschossen werden, weil sie durch die Kanalisation immer wieder in die Ortschaften kommen, auch wenn sie eingefangen und in die Sümpfe zurückgebracht werden. Anscheinend fühlen die Biester sich in der Nähe von Menschen besonders wohl. Dummerweise geht es den Menschen ganz anders…«
    »Woher hast du denn dein übersprudelndes Wissen?« wollte Zamorra verblüfft wissen.
    »Ich gehöre zu dem relativ geringen Prozentsatz der Menschheit, der so gebildet ist, daß er Zeitungen zu lesen imstande ist. Da steht so was manchmal drin.«
    »Man muß nicht alles glauben, was in der Zeitung steht. Da steht auch drin, daß es Dämonen und Teufel und Vampire und dergleichen Kroppzeug nicht gibt. In Wirklichkeit sieht alles ganz anders aus.«
    »Sag das mal den Krokodilen.«
    »Alligatoren…«
    Zamorra hatte frustriert kapituliert. Eigentlich hatte er ja gar nichts gegen die Begleitung Nicoles. Er dachte nur an die viele unerledigte Arbeit. Und in England, im Beaminster Cottage, ihrem zweiten Domizil, sah es mit der unerledigten Arbeit nicht viel anders aus.
    Aber Nicole hatte sich noch nie daran hindern lassen, ihren Willen durchzusetzen. Also war sie mitgekommen.
    Brütende Hitze empfing sie. Tendyke’s Home, die flache Bungalow-Villa, lag in der Südspitze der Florida-Halbinsel, nicht weit von der kleinen Ortschaft Florida-City und dem Highway Nr. 1 entfernt. Eine Privatstraße führte zu dem Anwesen, das weiträumig umzäunt war, von Büschen, Sträuchern und Bäumen eingegrenzt und nicht weit vom Everglades-Nationalpark entfernt. Die Landschaft war sumpfig, von unzähligen Wasserläufen durchsetzt und feuchtheiß. Die Alligatoren fühlten sich dort außerordentlich wohl. Das war der Grund, aus dem Tendyke sein weiträumiges Grundstück mit einem immensen finanziellen Aufwand sicher eingezäunt hatte. Er war nicht daran interessiert, daß ein Ally auf sein Gelände marschierte und durch die offene Wohnzimmertür ins Haus kam. Auf ein freundlichhungriges Alligatorgrinsen in der guten Stube konnte er gern verzichten.
    Zamorra spürte ein leichtes Flimmern vor den Augen und ein Schwindelgefühl von kurzer Dauer. Er sah Nicole an. Auch sie zwinkerte und sah aus, als taumele sie leicht. Eine Nachwirkung des zeitlosen Sprunges ? Bisher hatte Zamorra derartige Wirkungen noch nie gespürt. Bisher hatte aber auch noch nie ein Druide vom Silbermond seine Para-Fähigkeiten für einen längeren Zeitraum einfach verloren gehabt.
    Zamorra faßte Teri am Arm.
    »Da stimmte doch etwas nicht«, sagte er. »Ich glaube, du bist längst noch nicht wieder so fit, wie du behauptest. Wir waren wohl etwas zu viel für den Anfang, nicht? Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn du uns einzeln hierher teleportiert hättest.«
    Die Druidin sah ihn empört an.
    »Zamorra, wenn ich dir sage, daß ich wieder völlig in Ordnung bin, dann stimmt das auch. Es gibt keine Nachwirkungen. Ich bin wieder im Vollbesitz meiner Kräfte!«
    »Und was war dann das, was wir gerade erlebt haben?« fragte Zamorra und schilderte ihr seine Symptome. Nicole nickte überrascht dazu. »Ich habe es auf die Klimaveränderung geschoben«, sagte sie. »Aber das ist ja Unsinn. Es ist hier genauso warm wie bei uns in Frankreich, nur nicht ganz so schwül. Und an Klimawechsel bin ich ja
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher