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0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sinnend. »Da klickt etwas bei mir. Dieser Astardis ist ein Dämon. Wenn wir Menschen nichts über ihn wissen, dürften die Dämonen ihn aber kennen.«
    »Wir gehen also hin und fragen einen Dämon: Wie kriegen wir Astardis in eine Falle, wie?«
    »Unsinn«, widersprach Nicole. »Es ist auch nicht einmal gesagt, daß jeder Dämon über jeden anderen Dämon Bescheid weiß. Aber ein paar gibt es, die dürften über alles und jeden Bescheid wissen. Die hochrangigen Dämonen. Luzifer zum Beispiel, oder Lucifuge Rofocale, oder der Fürst der Finsternis.«
    Zamorra nickte mitleidig lächelnd. »Und die werden uns auch gern und freiwillig Auskunft erteilen, ja? Toll, die Idee.«
    »Es gibt da einen, der erteilt uns Auskunft. Da bin ich sicher«, sagte Nicole. »Er ist inzwischen kein Fürst der Finsternis mehr, aber er dürfte seine Erinnerung noch nicht verloren haben. Wenn einer etwas über Astardis weiß, dann ist er es.«
    »Sid Amos?« entfuhr es der Druidin.
    »Richtig«, sagte Nicole. »Sid Amos, der einstige Asmodis. Ihn werden wir fragen, und er wird uns erzählen, was er weiß.«
    »Das ist zur Abwechslung mal wirklich eine akzeptable Idee«, stellte Zamorra fest. »Worauf warten wir also noch?«
    »Amos ist in Caermardhin, und das liegt in Wales. Hier ist aber Florida. Wir müßten erst dorthin reisen«, wandte Teri ein. Sie trat ein paar Schritte zurück. »Warum seht ihr alle eigentlich plötzlich mich an?«
    ***
    Im südlichen Wales, auf einer Bergspitze über der kleinen Ortschaft mit dem unaussprechlichen Namen Cwm Duad, erhebt sich Merlins unsichtbare Burg Caermardhin. Wer sie sucht, kann stundenlang im Wald und auf der Gipfellichtung herumirren, ohne sie zu finden - wenn der Herr der Burg nicht gefunden werden will. Selbst Professor Zamorra war gegen den Willen Merlins oder des derzeitigen Wächters Sid Amos nicht in der Lage, den Eingang dieser Festung zwischen den Welten zu finden.
    Doch es gab einen anderen, sicheren Weg.
    Teri Rheken nahm ihn.
    Nachdem auf ein weiteres Fingerschnipsen und magische Konzentration hin ihre Kleidung wieder um sie herum entstand, war sie mit Zamorra nach Caermardhin gesprungen. Diesmal gelang es ihr, ihr Ziel zu erreichen, ohne daß sie sich verschätzte. Sie war selbst davon ein wenig überrascht.
    Niemand konnte sie daran hindern, auf diese Weise in Caermardhin einzudringen. Sie war eine Druidin vom Silbermond, und sie hatte zu Merlins engsten Vertrauten gehört, gemeinsam mit Gryf ap Llandrysgryf. Sie besaß hier ein Quartier, und da die unbestechliche magische Überaschung der Burg sie als dazugehörig akzeptierte, konnte sie ohne weiteres per zeitlosem Sprung hier auftauchen und auch mitbringen, wen sie wollte. Merlin hatte ihr bedenkenlos vertraut.
    Und Sid Amos hatte keinen Widerspruch eingelegt, nachdem er die Herrschaft über Caermardhin widerwillig übernahm. Merlin lag im Kälteschlaf gefangen, und alle Versuche, ihn zu befreien, waren bisher gescheitert. Selbst die zum Negativen entartete Druidin Sara Moon, die zugleich die ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN war und derzeit in Caermardhin gefangengehalten wurde, hatte es nicht geschafft, ihren gehaßten Vater Merlin von dem Fluch des Kälteschlafes zu befreien.
    Auch der Sauroide Reek Norr, den es aus seiner Welt erhöhten magischen Potentials hierher verschlagen hatte, war dazu nicht in der Lage gewesen, obgleich seine Magie auf der Erde ausreichte, diese aus den Angeln zu heben. Derzeit hielt sich auch Reek Norr noch in Caermardhin auf, gemeinsam mit dem russischen Parapsychologen Boris Saranow. Sie pflegten den Austausch von Informationen und Wissen. Norr würde zwar schon bald in seine Heimatdimension zurückkehren müssen, aber noch war er hier, und noch konnten die beiden ungleichen Wesen voneinander lernen. Zamorra hätte sich selbst liebend gern ebenfalls länger mit Reek Norr befaßt, und umgekehrt galt dasselbe. Aber Zamorra wurde anderswo gebraucht.
    Teri Rheken kehrte nur ungern nach Caermardhin zurück. Früher hatte sie sich hier sehr wohl gefühlt. Aber seit Sid Amos Merlins Nachfolge angetreten hatte, verspürte sie Unbehagen. Amos war ihr unheimlich. Sie konnte nicht vergessen, daß sie sich früher als erbitterte Gegner gegenübergestanden hatten, als Sid Amos noch der Fürst der Finsternis war. Teri konnte sich einfach nicht vorstellen, daß mit der Änderung des Namens und der Berufung auch eine Wandlung seines Charakters stattgefunden hatte. »Teufel bleibt Teufel«, pflegte sie zu sagen, und
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