Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0389 - Der Ghoul und seine Geishas

0389 - Der Ghoul und seine Geishas

Titel: 0389 - Der Ghoul und seine Geishas
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
fragte ich den Inspektor.
    »Weil die Sache sicherlich etwas mit mir zu tun hat.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Mein Gefühl sagt mir das. Irgend etwas hat mich gewarnt, John. Du weißt, daß ich ziemlich klar denke und auch versuche, dementsprechend zu handeln. Aber diese Warnung konnte ich einfach nicht überhören. Sie war nicht konkret, es gab keine genauen Hinweise, aber sie war vorhanden. Und zwar sehr stark und konzentriert. Es ist nicht allein das Gefühl gewesen, John, irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, daß mir jemand eine Botschaft aus dem Unsichtbaren geschickt hat. Wer das nun gewesen ist, kann ich nicht genau sagen.«
    »Wie genau hat es sich bemerkbar gemacht?«
    »Das war plötzlich in meinem Innern. Es kribbelte, ich stand wie unter Strom. Es waren andere Stimmen da, ich hörte sie und wußte nicht, was sie sprachen. Schlimm, nicht?«
    »Und diese Botschaften bezogen sich auf dich?«
    »Kann sein.«
    Ich hörte auf mit meinen Fragen, um Suko nicht länger zu quälen.
    Obwohl es Glenda nicht zugegeben hatte, ging ich davon aus, daß der Fall, der in London auf uns wartete, irgend etwas mit den Vorahnungen zu tun hatte, die meinem Freund so stark zusetzten.
    Es würde höchstens noch eine Stunde dauern, bis wir mehr erfuhren. Und diese Stunde wurde zu einer Qual, denn wir erreichten London in der Zeit, wo der Verkehr besonders stark war. Da steckten wir einige Male fest, mußten warten und unsere Ungeduld zügeln.
    Alles hat einmal ein Ende, nur die Wurst nicht, die hat zwei. Und so war es auch bei uns. Als wir den Wagen abstellten, sah ich auf Sukos Stirn Schweißperlen glitzern.
    Ich wunderte mich. »Was ist geschehen?«
    »Ich weiß nicht, John. Irgendwie fürchte ich mich plötzlich vor einer Entscheidung.«
    Mein Lachen sollte optimistisch klingen, der Schlag auf Sukos Schulter das Gefühl unterstreichen, aber wohl war mir bei dieser Gestik nicht. Wir fuhren sofort hoch in unser Büro, wo uns Glenda Perkins mit einem erleichterten Lächeln auf dem Gesicht erwartete.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, daß es gespielt war.
    Um irgendwelche Begrüßungsfloskeln auszutauschen, fehlte uns einfach die Zeit. Glenda bat uns, sofort zu Sir James zu gehen. Dort würden wir alles Weitere erfahren.
    »Keinen Tip?« fragte ich.
    »Nein, John.«
    Ich strich über ihre Wangen. »Okay, Glenda, wenn man dich vergattert hat, das kann ich verstehen.«
    Im Flur holte ich Suko ein. Bevor wir das Zimmer unseres Chefs betraten, flüsterte mir mein Freund noch etwas zu: »Jetzt wird es sich zeigen, ob ich mit meinem Gefühl recht behalten habe.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Sir James Powell, Superintendent und unser unmittelbarer Vorgesetzter, erwartete uns stehend hinter seinem Schreibtisch, als wir den Raum betraten. Sein prüfender Blick streifte uns beide, bis er sich auf Suko einpendelte. Er wußte auch, daß wir beide hart im Nehmen waren, aus diesem Grunde fiel er gewissermaßen mit der Tür ins Haus.
    »Shao ist entführt worden!«
    Ich sagte nichts, Suko schwieg ebenfalls, aber ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf stieg. Ich hatte das Gefühl, einen bösen Traum zu erleben, der leider keiner war, da ich an meiner linken Seite das Aufstöhnen meines Freundes Suko vernahm.
    Im Gegensatz zu mir, war aus seinem Gesicht sämtliche Farbe gewichen. Der Vergleich mit einer frisch gekalkten Kellerwand kam mir automatisch in den Sinn.
    Sir James schwieg, wir sagten nichts, bis auf Suko, der plötzlich stöhnte: »Also doch.«
    Sir James schaltete augenblicklich. »Wieso?«
    »Mein Gefühl, Sir. Es war einfach mein Gefühl, das mich so reagieren ließ. Da ich eine Warnung bekommen habe, wußte ich, daß etwas geschehen war. Nur nicht was, und das ist das Schlimme an der Sache. Die Fahrt hierher war schrecklich. Wir riefen an, bekamen auch keine Informationen, und so verdichtete sich dieses Gefühl immer mehr. Jetzt weiß ich Bescheid und bin nicht einmal mehr so überrascht.«
    »Bitte, setzen Sie sich.«
    Während ich meinen Platz einnahm, schielte ich auf meinen chinesischen Freund und Kollegen. Sein Gesicht war starr geworden, kein Muskel zuckte auf den Wangen. Auch in seine Augen schaute ich. Sie hatten einen leeren Blick bekommen, der sich änderte, als Suko saß. Plötzlich bekam er etwas Kämpferisches, ein Ruck ging durch seine Gestalt, und er setzte sich gerade hin.
    Auch Sir James hatte bemerkt, daß bei ihm der erste Schock überwunden war und fragte, ob er zur Sache kommen könnte.
    Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher