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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg
Autoren: Jason Dark
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Bruder hätte auch in dem Tümpel ertrinken können, auf dessen Oberfläche sie starrten.
    Sie sah grün aus, Algen hatten das Wasser getrübt. Auf dem Wasser schaukelten Blätter, und Mücken führten ihre wilden Tänze über dem Wasser auf.
    Der Boden war mit hohem Gras bewachsen und in der Nähe des Tümpels ziemlich sumpfig.
    Sie standen erst am Beginn des Geisterpfades, an dessen Ende der Schatz winken sollte.
    Ed Sommer wischte den Schweiß von seiner Stirn. »Sollen wir weitergehen?« fragte er.
    »Meinetwegen.«
    Ed schaute seiner Freundin entgegen. Terry trug das braune Haar kurz, im Nacken aber länger. Über der Stirn standen die Strähnen gebogen in die Höhe. Sie besaß auch braune Augen, die hinter den Gläsern ihrer Brille vergrößert wirkten. In die Jeans paßte sie kaum hinein, denn Terry brachte einige Pfunde zuviel auf die Waage. Man konnte sie als rundlich bezeichnen, aber nicht als dick, nur entsprach sie nicht dem Idealbild einer schlanken Frau.
    »Willst du weitermachen, Ed?«
    »Klar.«
    »Dann laß uns gehen.«
    Ed bückte sich, hob das Gepäck vom Boden hoch – es war ein Rucksack –, und schleuderte ihn über die Schulter. Terry war einige Schritte vorgegangen, er wollte ihr folgen und blieb wie angewurzelt stehen, als sein Blick zu einer kleinen Gruppe von Bäumen hinglitt. Zwischen ihnen stand eine Gestalt und beobachtete ihn.
    Eine Glatze, ein runder Kopf, rötliche Haut und, was am schlimmsten war, der Fremde besaß nur ein glosendes Auge…
    ***
    »Terry?«
    Der harte Ruf des Mannes erreichte die junge Frau, als sie gerade über einen Baumstamm hatte steigen wollen. Er lag quer über dem Weg, umgerissen von einem der wilden Herbststürme.
    Sie drehte sich um.
    »Terry, verdammt, da ist einer!«
    In Eds Stimme schwang Panik mit. Er schüttelte den Kopf, er hatte Angst, was Terry nicht verstand, und rief: »Was ist denn los, verflixt? Was hast du?«
    »Da steht jemand!«
    »Wo?«
    »Zwischen den Bäumen.«
    Terry blickte hin. »Ich sehe nichts«, erwiderte sie und hob die Schultern. »Wenn du sicher sein willst, schau nach.«
    »Ich habe ein komisches Gefühl.«
    Die Frau lachte. »Wieso das denn?«
    »Der hatte nur ein Auge!«
    Zuerst wollte Terry lachen, dann erinnerte sie sich an den Klang der Stimme, mit der Ed gesprochen hatte, und sagte sich, daß etwas nicht stimmen konnte.
    Auf irgendeine Art und Weise mußte Ed recht gehabt haben, auch wenn er ein wenig übertrieb.
    »Er war da, Terry!«
    »Ich schaue nach.«
    Beinahe sah es so aus, als wollte Ed einen Einwand geltend machen, er ließ es dann bleiben und schaute zu, wie Terry auf die von ihm bezeichnete Stelle zuging.
    Irgendwie war sie zu bewundern. Sie hatte weniger Angst als er.
    Vielleicht hätte sie anders reagiert, wenn sie den Menschen gesehen hätte, der nur ein Auge besaß. War das überhaupt ein Mensch gewesen? Das fragte sich Ed Sommer zum wiederholten Male, denn diese Gestalt hatte tatsächlich nur ein Auge besessen.
    Ein Zyklop…
    Bei diesem Gedanken erschrak Ed. Er war auch erschrocken gewesen, als die Leute in der Umgebung mit ihnen über den Geisterpfad gesprochen hatten. Furchtbare Dinge mußten dort geschehen seih. Es hatte Tote gegeben, und die lockere Bezeichnung Trimmpfad für Gespenster wollte Ed nicht mehr über die Lippen kommen.
    Seine Freundin ging parallel zum umgestürzten Baumstamm entlang. Wenn sie ihn passiert hatte, waren es nur noch wenige Yards zum Ziel. Ed Sommer schaute noch einmal auf die Lücke zwischen den Stämmen. Nur einen kurzen Blick wollte er riskieren und schaute trotzdem länger hin, denn die Stelle dort war leer.
    Ed schluckte. Terry würde sich über ihn lustig machen, wenn sie hinkam und niemand fand, deshalb wollte er sie schon zurückholen, aber sie hatte den Ort bereits erreicht.
    Terry blieb stehen. Sie schaute nach vorn und bekam auf einmal das Gefühl, in einer anderen Welt zu stehen, obwohl sich die ursprüngliche Umgebung nicht verändert hatte.
    Irgend etwas war anders geworden…
    Sie und ihr Freund hatte sich in einem normalen Wald befunden.
    Auch die Baumgruppe zeigte nichts Besonderes, und dahinter lag eine Lichtung. Sie irritierte die Frau, denn der Flecken Erde lag in einem unnatürlichen Glanz. Man konnte ihn als fremd und außergewöhnlich bezeichnen, als würden die Strahlen einer völlig anderen Sonne die Lichtung berühren. Der Flecken kam ihr vor wie ein kleines verwunschenes Zauberreich, in dem alles anders war als im normalen Wald.
    Sie hörte Eds
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