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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg
Autoren: Jason Dark
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denn der Tisch war gedeckt worden. Einfaches Geschirr. In der Kanne dampfte bereits der Kaffee. Auf Untertassen wurde verzichtet. Ich trank einen Schluck von der dunklen Brühe und war von deren guter Qualität überrascht. Tom konnte nicht nur Fische fangen, auch einen anständigen Kaffee brauen.
    Er kam mit der Pfanne. Geruch von gebratenem Speck vermischte sich mit dem der frisch in das Gußeisen geschlagenen Eier.
    Brot gab es auch. Wir hatten uns jeder ein Stück abgeschnitten.
    »Mehr esse ich am Morgen auch nicht«, erklärte uns der alte Fischer, während er Eier mit Speck auf seinen Teller schaufelte.
    Auch Suko und ich ließen es uns schmecken. Für eine Weile vergaßen wir unsere Sorgen, denn beim Essen sollte man an nichts anderes denken. Danach fühlte ich mich wie genudelt, war aber froh über diese Unterlage und rauchte meine erste Zigarette.
    Tom wischte durch seinen Bart. »War es gut?« fragte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.
    »Hat man das nicht gesehen?«
    »Sicher.«
    »Und es wäre noch besser, wenn wir wüßten, wo wir diesen Dämonenschrein finden könnten«, fuhr ich fort.
    »Tja, das ist schwer.« Er hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Wirklich nicht einfach.«
    Suko wußte, worauf ich hinauswollte, und schüttelte den Kopf.
    »Tom, du bist ein netter Kerl, hast mir auch das Leben gerettet, aber ich habe trotzdem das Gefühl, daß du uns etwas verschweigst.«
    Er drehte sich Suko zu. »Wieso denn?«
    »Du weißt mehr.«
    »Über den Schrein?«
    »Möglich.«
    Seine Antwort klang entschieden. »Nein, dann hätte ich euch etwas gesagt. Oder glaubt ihr, ich spiele falsch?«
    Ich mischte mich ein. »Das hat keiner behauptet. Aber vielleicht ist direine Sache bekannt, die du momentan nur vergessen hast, und die uns zu diesem Schrein führt.«
    »Ich habe zum erstenmal davon gehört.«
    Das mußten wir ihm glauben. Also versuchte ich es auf eine andere Art und Weise. »Cornwall ist ein Land mit Geschichte. Nicht allein mit einer genau nachzuvollziehenden Historie, sondern voll mit Ereignissen beladen, die ins Mystische hineingehen. Gerade hier am Meer wird es doch immer wieder etwas geben, das eine Verbindung darstellt zu Ereignissen, Legenden oder Sagen, die auf einen bestimmten Fall hindeuten. Ansgar of Osborne war dafür das beste Beispiel.«
    »Das stimmt.«
    »Wenn wir uns soweit einig sind, kann es auch möglich sein, daß du mehr weißt. Zwar nicht direkt, aber diese Gegend hat eine bestimmte Legende, die im ersten Augenblick nichts mit dem Dämonenschrein zu tun hat, uns aber auf den Weg führen kann. Es muß so etwas geben, sonst hätte sich der Teufel nicht so angestrengt, danach zu fahnden.«
    Daß Tom die Lippen verzog, merkten wir nur daran, wie sich der Bart bewegte. Er nickte auch. Nach einer Weile meinte er: »Da könntest du sogar recht haben.«
    »Also doch.«
    »Man weiß es nicht. Die Leute reden auch nicht gern darüber. Ich ebenso wenig.«
    »Tue es trotzdem.«
    Er beugte sich vor und stemmte seine Ellbogen links und rechts neben den Teller. »Das ist so. Um diesen Ort herum existiert ein gewisses Umfeld, ein Weg, den man im Volksmund als Geisterpfad bezeichnet. Dieser Begriff stammt aus der Vergangenheit, und der Pfad soll den Finder zu einem kostbaren Schatz bringen.«
    »Welcher Art von Schatz?« fragte Suko.
    »Das weiß ich nicht. Der Schatz ist niemals gefunden worden. Man erzählt sich nur davon.«
    »Hatte Ansgar of Osborne auch damit zu tun?«
    »Kann sein, denn die Sage stammt aus seiner Zeit.«
    »Wo beginnt der Pfad?« fragte ich.
    »Nicht weit von hier.«
    »Und wie lang ist er?«
    »Man muß schon einen Tag rechnen. Die Legende erzählt, daß man an bestimmten Punkten vorbeikommt, wo etwas passiert ist. Da soll es noch spuken.«
    »Und am Ende erwartet denjenigen, der den Pfad hinter sich gelassen hat, der Schatz.«
    »So ist es.«
    »Gefunden hat ihn noch niemand?«
    Tom Jones beugte sich zurück und lachte. »Nein, weil keiner bisher den ganzen Pfad bewältigt hat.«
    »Weshalb?«
    »… man fand viele tot …«
    Ich war verwirrt, auch Suko schaute ziemlich überrascht aus der Wäsche. »Wie?« fragte er. »Tot?«
    »Ja, so erzählt man sich. Nicht in der heutigen Zeit, sondern früher, ganz früher, meine ich. Heute traut sich niemand mehr. Der müßte ja verrückt sein.«
    Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »All right, dann sind wir eben verrückt.«
    Tom Jones bekam große Augen. »Wollt ihr wirklich diesen
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