Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
immer stärker zusammen. Es gab kein Hindernis, das sie aufhielt. Sie sahen, obwohl sie keine Augen besaßen, sie rochen ohne Nase, und sie hörten voneinander, obwohl sie keine Ohren besaßen.
    Sie kamen zusammen.
    Für einen Moment sah es so aus, als wollten sie sich vereinigen, bis jeder von ihnen zurückdrängte und auf dem weiten Plateau eine Stelle suchte, die ihnen am besten gefiel.
    Dann veränderten sie sich.
    Es begann mit Casial. Der Schatten, der seinen Namen trug, drehte sich zusammen, schrumpfte, wurde immer kleiner, verdichtete sich dabei und nahm neue Formen an.
    Umrisse, die denen eines Menschen ähnelten. Das Schwarze verschwand, eine andere Farbe trat hervor, wurde dominant, und man konnte sie mit einem dunklen Rot vergleichen.
    Dann stand er da.
    Klein, glatzköpfig, rötliche Haut, ein Kugelkopf mit nur einem Auge in der Mitte. Keine Nase, keine Ohren, nur das große Auge, in dem alles vereint war. Es zirkulierte, wechselte die Farbe. Mal überwog das Rote, dann bekam es einen Stich ins Gelbe oder Blaue. In ihm spiegelten sich die Stimmungen wider, denen Casial unterworfen war. Es fielen seine langen, schon affenähnlichen Arme auf, genauso wirkten auch die schwarzen Pranken, bei denen es schwerfiel, trotz ihrer Finger, sie als Hände zu bezeichnen. Der Körper war ein gedrungenes Etwas, auf dem eben nur dieser eine Schädel saß.
    Casial wartete, und er schaute zu, wie sich der zweite Schatten veränderte.
    Bei ihm ähnelte die Wandlung der ersten, nur trat aus diesem Schatten eine völlig andere Gestalt, beinahe das Gegenteil von der, die Casial mit Namen hieß.
    Es war Murghal, der kam. Er war groß, schlank, schon mager und bleich wie ein Gespenst. Ein kalkiger Körper mit langen Armen und schwarzen Pranken, die Casials glichen. Sein Kopf war zwar kein Totenschädel, viel fehlte aber nicht. Man konnte ihn als Knochengerüst bezeichnen, über die jemand eine dünne Haut gestreift hatte, die sich bei jedem Zucken reflexartig bewegte. Zwei Augen waren ebenfalls zu erkennen. Sie sahen grau aus, waren noch hell, wirkten aber im Gegensatz zum Körper dunkel.
    Noch eine dunkle Wolke schwebte über dem harten Gras. Casial und Murghal wandten sich dieser dritten Gestalt zu, denn sie erwarteten von ihr ebenfalls eine Veränderung.
    Und die trat ein.
    Ein nach innen gekehrtes blitzschnelles Drehen ließ den Schatten schrumpfen und gab gleichzeitig die Gestalt frei, in der sich Tri-Arion auf der Erde zeigte.
    Er war etwas Besonderes, sah aus wie ein Mensch und war trotzdem keiner. Irgendwie hätte auch der Vergleich mit einem besonders auffälligen Punker gestimmt, nur trug Tri-Arion keine bunte, auffallende Kleidung, seine Haut bestand daraus.
    Sie wirkte wie dünnes, glattes Leder und bestand aus drei Farben, die sich in breiten, schrägen Linien von links nach rechts über den Körper verteilten.
    Von außen nach innen waren es die Farben Schwarz, Grün und Blau. Da sie den gesamten Körper bedeckten, ließen sie auch den Kopf und damit das Gesicht nicht aus. Selbst die glatten Haare schimmerten in diesem farbigen Wechselspiel.
    Niemand von ihnen sprach. Sie schauten sich nur an und nickten.
    Das Auge in Casials Schädel hatte einen gelbroten Schein angenommen. Er prüfte, ob irgendwo in der Nähe eine Gefahr lauerte, ging sogar zur Seite und streckte seinen häßlich wirkenden Kopf wie witternd vor.
    »Da ist etwas«, sagte er.
    Sofort waren die anderen beiden hellwach. »Wo?« fragte Tri-Arion.
    »Ich kann es nicht orten, es ist auch nicht nahe. Ich merke nur, daß es irgendwo lauert.«
    »Unser Meister?«
    »Nein, nicht der Spuk. Vor ihm brauchen wir uns nicht zu fürchten. Jemand anderer.«
    »Ein Feind?«
    »So fühle ich es. Er ist noch weit, aber er ist stark, wenn er eine so große Ausstrahlungskraft besitzt. Es geht etwas von ihm aus, das ich hasse, das wir alle hassen müssen. Gebt acht, Brüder, gebt acht…«
    Die anderen beiden hatten die Warnung verstanden. Sie reagierten wie Menschen, als sie nickten.
    Das Thema war für sie erledigt, aber nicht vergessen. So wandten sie sich ihrer eigentlichen Aufgabe zu. Tri-Arion übernahm das Wort. »Wir suchen den Schrein und werden ihn finden«, sagte er.
    »Jeder, der sich uns in den Weg stellt, wird vernichtet.«
    Um diesen Pakt zu besiegeln, legten sie die Pranken übereinander. Eswar ein finsterer Dämonenschwur, der nie gebrochen werden sollte…
    ***
    Der Mann hieß Tom Jones, war nicht verwandt mit dem berühmten Sänger, hatte schon einige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher