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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg
Autoren: Jason Dark
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Nebel. Sie war wieder völlig normal.
    Suko und Tom Jones hatten etwas mitbekommen. Ich hörte die besorgte Stimme meines Freundes. »Ist etwas geschehen, John?«
    Mit leicht zitternden Knien ging ich zu den beiden zurück und wischte über mein schweißnasses Gesicht. Noch rauschte das Blut in meinen Adern, und ich hob die Schultern. »Ja, da ist etwas geschehen. Ich weiß es auch nicht, aber…«
    »Du bist ja ganz blaß!« flüsterte mein Freund und erhob sich.
    »Man hat mich angegriffen!«
    »Wie?«
    »Magisch.«
    Tom Jones wollte lachen. Als er mein ernstes Gesicht sah, ließ er es bleiben. Ich holte das Kreuz hervor, ließ es auf der Handfläche liegen und bat Suko, es zu berühren.
    »Ja, es ist warm.«
    Ich nickte dem Inspektor zu. »Genau. Und wie ist das möglich? Nur durch Magie.«
    »Die in der Nähe sein muß.«
    »Eben.«
    Tom Jones wollte nicht so recht an meine Antwort glauben. Er schaute das Kreuz an und meinte: »Das ist doch normal. Und wenn es sich erwärmt hat, kommt das sicherlich von der Körperwärme her…«
    »Nein, nein, das hat einen anderen Grund.« Ich ging auf keine nähere Erklärung ein und nickte Suko zu. »Wir wissen jetzt, daß wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Die magische Zone muß irgendwoexistieren. Das ist dir auch klar?«
    »Du kannst fragen.«
    »Der Wald, Suko. Für mich ist der Wald unser großer Feind. In ihm werden wir Überraschungen erleben.«
    Tom lachte leise. »Ihr beide redet, als wärt ihr hier geboren und würdet alles genau kennen.«
    »Manchmal sehen Fremde mehr als die Eingeborenen.« Ich schaute auf die Uhr. »Was meinst du, Tom, wie lange es dauern wird, bis wir den Wald erreicht und durchquert haben?«
    »Einige Stunden.«
    Das paßte weder mir noch Suko. Von dem Chinesen kam der nächste Vorschlag. »Wir brauchen ja nicht gerade alle Stellen anzulaufen. Wir könnten doch direkt bis ans Ende durchgehen und dort nach dem angeblichen Schatz suchen.«
    Ich war einverstanden. »Kennst du den genauen Ort?« fragte ich den alten Fischer.
    »Ja, so in etwa.«
    »Dann werden wir ihn schon finden«, entgegnete ich voller Optimismus und übernahm die Führung. Ich war mir sicher, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Er würde uns zu dem geheimnisvollen Dämonenschrein führen, und ich hoffte nur, früher am Ziel zu sein, früher als Asmodis…
    ***
    Tri-Arion, der Dreihäutige, verstand die Welt nicht mehr. Er hatte gespürt, daß der Feind auf einmal nahe war, und er hatte ihm den magischen Stoß versetzt.
    Eine harte Magie, ein Schub, den dieser ihm Unbekannte spüren mußte.
    Dann war er zurückgekommen.
    Tri-Arion taumelte. Er hatte das Gefühl, zerrissen zu werden. Die Knie gaben nach, aus seinem Kopf quoll ein dunkler Nebelschatten, und der zeigte an, daß sich dieser Dämon praktisch vor der Auflösung befand, sich aber wieder fing und zu dem wurde, was seine beiden Artgenossen in ihm sahen.
    Sie starrten sich gegenseitig an. Tri-Arion schüttelte seinen farbigen Schädel. Er konnte es noch immer nicht fassen. Aus dem Unsichtbaren hatte er angegriffen, und es war dem anderen tatsächlich gelungen, diese Attacke zu parieren.
    Als Mensch hatte er es geschafft!
    Das konnte sich der Dämon kaum vorstellen, da er einen solchen Menschen noch nie zuvor gesehen oder erlebt hatte.
    »Ich habe ihn erwischt, und er mich«, erklärte er seinen beiden staunenden Brüdern.
    Casial und Murghal schauten sich an. Sie schüttelten die Schädel.
    »Dich erwischt?« fragte Casial.
    »Ja und zurückgeschlagen.«
    »Dann ist er mächtig!« hauchte Murghal.
    »So habe ich ihn nicht eingeschätzt, als ich ihn sah«, fuhr Casial fort. »Er machte mir eher einen ängstlichen Eindruck, ganz im Gegensatz zu dieser Frau…«
    »Das waren andere«, widersprach Tri-Arion.
    »Aber sie waren im Wald.«
    »Nicht die, die ich angriff.«
    Tri-Arion mußte einiges zurechtrücken, bevor seine beiden Artgenossen durchblickten. Er berichtete ihnen auch, daß sie zu dritt waren. Drei Männer auf der Suche nach dem Schrein.
    »Kommen wir ihnen zuvor!« rief Murghal.
    »Ja, wir müssen schneller sein.«
    »Das wissen die anderen auch, und sie werden dementsprechend handeln. Sie haben unsere Anwesenheit gespürt. Sie wissen jetzt genau Bescheid, es ist ihnen klar, daß sie nicht so ohne weiteres an den Schrein herankommen können. Versteht ihr das?«
    Casial und Murghal nickten.
    »Das bedeutet Kampf!« fuhr Tri-Arion fort. »Ein Kampf, in dem wir Sieger bleiben müssen.«
    Casial lachte.
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